Wurst

Wurst (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Wurst die Würste
Genitiv der Wurst der Würste
Dativ der Wurst den Würsten
Akkusativ die Wurst die Würste

Worttrennung:

Wurst, Plural: Würs·te

Aussprache:

IPA: [vʊʁst]; im bairischen Sprachraum auch: [vʊʁʃt][1][2]
Hörbeispiele:  Wurst (Info),  Wurst (Info)
Reime: -ʊʁst

Bedeutungen:

[1] Gastronomie: längliches Fleischprodukt; meist eine Paste aus Tierfleisch in einen Tierdarm gepresst
[2] Gastronomie: Aufschnitt aus Fleisch
[3] umgangssprachlich, übertragen: länglicher, wurstförmiger Gegenstand

Gegenwörter:

[1] Schinken, Sülze

Verkleinerungsformen:

[1, 3] Würstchen

Oberbegriffe:

[1] Fleischprodukt, Fleischware

Unterbegriffe:

[1] Brühwurst, Rohwurst
[1] Bierschinken, Bierwurst, Blutwurst, Bockwurst, Bratwurst, Cabanossi/Kabanossi, schweizerisch: Cervelat, Chorizo, Currywurst, Dauerwurst, Debrecziner, Fleischwurst, Frankfurter, Gelbwurst, Grützwurst, Hartwurst, Hirnwurst, Jagdwurst, Jausenwurst (Österreich), Kantwurst (Österreich), Knackwurst, Krakauer, Landjäger, Leberwurst, Lyoner, Mengwurst, Mettende, Mettwurst, Mortadella, Pfefferbeißer, Pinkel, Presskopf, Presssack, Presswurst, Putenwurst, Putenkantwurst (Österreich), Rotwurst, Saitenwurst, Salami, Schinkenwurst, Schnittwurst, Sülzwurst, Teewurst, Weißwurst, Zervelatwurst
[1] übertragen: Extrawurst, Hanswurst
[3] Gartenwurst, Gärtnerwurst, Kackwurst

Beispiele:

[1] In einer größeren Gesellschaft von Professoren und Dozenten der Universitäts- und Weltstadt L. warf ich die Frage auf: Warum wird die Wurst vielmehr schief als gerade durchschnitten, so daß die Schnittfläche wie die Scheiben sich nicht kreisrund, sondern elliptisch (oval) darstellen?[3]
[1] „Sie machten sie heiß und aßen sie mit dem Rest der Wurst ihres Trauzeugen Klotz.“[4]
[2] Er stellte Wurst und Käse auf den Frühstückstisch.
[2] Die Brötchen waren mit Wurst belegt oder mit Hummus bestrichen.
[3] Er drückte sich eine Wurst Zahnpasta auf die Bürste.
[3] Aus dem Teig müssen Sie Würste formen.
[3] Der Nachbarshund hat im Treibhaus eine dicke Wurst hingelegt.

Redewendungen:

es geht um die Wurst - Zustand kurz vor Ende eines noch nicht entschiedenen Wettbewerbs
jemandem die Wurst auf dem Brot nicht gönnen
mit dem Schinken nach der Wurst werfen
mit der Wurst nach dem Schinken werfen, mit der Wurst nach der Speckseite werfen (etwas Kleines aufs Spiel setzen, um etwas Großes zu gewinnen)
sich die Wurst vom Brot nehmen lassen
tolle Wurst (Ironische Äußerung, um seinem Unmut über etwas – meist überraschend – Ungewolltes Ausdruck zu verleihen)
verschwinde wie die Wurst im Spinde
Wurst wider Wurst

Sprichwörter:

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. – ironische Äußerung über die Vergänglichkeit allen Seins

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Wurst vom Schwein, Wurst braten, grillen, kochen, räuchern
[2] Wurst essen, Wurst kaufen
[3] Wurst machen

Wortbildungen:

Adjektive: wurscht, wurst, wurstförmig, wurstig
Substantive: Wurstabteilung, Wurstaufschnitt, Wurstblatt, Wurstbraterei, Wurstbrot, Wurstbrötchen, Wurstbrühe, Wurstbude, Wurstende, Wurstfabrik, Wurstfehler, Wurstfinger, Wurstfleisch, Wurstfülle, Wurstfüllung, Wurstgulasch, Wursthaut, Wurstkammer, Wurstkessel, Wurstknödel, Wurstkranz, Wurstkraut, Wurstküche, Wurstladen, Wurstliebhaber, Wurstmarkt, Wurstmaxe, Wurstpelle, Wurstplatte, Wurstradl, Wurstration, Wurstsalat, Wurstscheibe, Wurstsemmel, Wurstsorte, Wurststand, Wurststück, Wurststulle, Wurstsuppe, Wursttheke, Wurstvergiftung, Wurstwaren, Wurstzipfel
Verben: verwursten, wursteln

Entlehnungen:

englisch: wurst

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Wurst
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wurst
[1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wurst
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWurst

Quellen:

  1. ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und Kulturelle Angelegenheiten (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Neubearbeitung auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 38. neubearbeitete Auflage. ÖBV, Pädag. Verl., Wien 1997, ISBN 3-215-07910-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy).
  2. Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „wurscht, wurst“, Seite 384.
  3. Gustav Theodor Fechner, Warum wird die Wurst schief durchschnitten?, zitiert nach Projekt Gutenberg
  4. Erich Maria Remarque: Zeit zu leben und Zeit zu sterben. Roman. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02726-3, Seite 300. Urfassung von 1954.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Burst, Durst, urst, Werst, wirst, Wulst, Wurt, wurscht, Wust
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