Schwein
Schwein (Deutsch)
Substantiv, n
Singular | Plural | |
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Nominativ | das Schwein | die Schweine |
Genitiv | des Schweins des Schweines |
der Schweine |
Dativ | dem Schwein dem Schweine |
den Schweinen |
Akkusativ | das Schwein | die Schweine |
Worttrennung:
- Schwein, Plural: Schwei·ne
Aussprache:
- IPA: [ʃvaɪ̯n]
- Hörbeispiele: Schwein (Info), Schwein (Info)
- Reime: -aɪ̯n
Bedeutungen:
- [1] Säugetier und Paarhufer mit kurzen Beinen, verlängerter rüsselartiger Schnauze, Borsten
- [2] kurz und synonym für: Schweinefleisch, Schweinernes
- [3] Schimpfwort für einen
- [3a] gemeinen Menschen
- [3b] schmutzigen oder obszönen Menschen
- [4] Präfixoid: „schweine-, Schweine-“ (unbetont): Übertreibung, Steigerung (meist negativ: Schimpfwort)
- [5] (meist in Verbindung mit haben und ohne Artikel) Glück; positiver Situationszufall (siehe auch Redewendung: Schwein haben)
Herkunft:
- althochdeutsch: swin, vom protogermanisch *swinan (vergleiche auch englisch swine, niederländisch zwijn, schwedisch svin und so weiter). Ferner vom protoindoeuropäischen Stamm *su- (vergleiche hierzu deutsch Sau, lateinisch suinus und sus, russisch свин und свинья, lettisch sivens, irländisch suig und so weiter).
Synonyme:
- [1] Borstentier, Borstenvieh; alle umgangssprachlich: Grunzer, Jolanthe, Matz, Wutz; wissenschaftlich: Suidae, Sus
- [3a] Aas, Arsch, Halunke, Kanaille, Kreatur, Luder, Lump, Rabenaas, Schuft, Schurke
- [3b] Ferkel, Sau, Schmutzfink, Zotenreißer, Wutz
- [4] Präfixoide: arsch-, Arsch-, sau-, Sau-, hunde-, Hunde-
Verkleinerungsformen:
- Schweinchen, Schweinlein, ostmitteldeutsch: Schweinel, bairisch: Schweinderl
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Eber, Ferkel, Sau, Bartschwein, Buschschwein, Drogensuchschwein, Erdschwein, Hängebauchschwein, Hausschwein, Hirscheber, Hüteschwein, Hybridschwein, Landschwein, Mastschwein, Mutterschwein, Pinselohrschwein, Sattelschwein, Schlachtschwein, Trüffelschwein, Waldschwein, Warzenschwein, Wildschwein, Zuchtschwein
- [1] Glücksschwein, Hausschwein, Lebendschwein, Mastschwein, Mutterschwein, Sparschwein, Wasserschwein
- übertragener Gebrauch: Frontschwein, Phrasenschwein, Sparschwein
- [3] Ausländerschwein, Charakterschwein, Dreckschwein, Etappenschwein, Faschistenschwein, Frontschwein, Gesinnungsschwein, Judenschwein, Kameradenschwein, Kielschwein, Kollegenschwein, Kommunistenschwein, Mistschwein, Nazischwein, Protestschwein, Spießerschwein, Stasischwein, Umweltschwein
- [5] Glücksschwein
- [?] Marzipanschwein
Beispiele:
- [1] Hast du die Schweine schon gefüttert?
- [1] „Doch zu einem geringen Maße bauen sie auch Kartoffeln an und halten Kleinvieh wie Hühner und Schweine, landwirtschaftliche Techniken, die sie von ihren Nachbarn, den Aymará übernommen haben“.[1]
- [1] „Ja, das Schreiben und das Lesen
- ist nie mein Sach’ gewesen,
- denn schon von Kindesbeinen
- befasst ich mich mit Schweinen;
- auch war ich nie ein Dichter
- Potzdonnerwetter Paraplui,
- nur immer Schweinezüchter,
- poetisch war ich nie!“[2]
- [1] „Die Ausgräber deckten rund 275000 Tierknochen auf, den größten Anteil bildeten Reste von Schweinen, Rindern, Schafen, Ziegen, Hunden, Pferden und Hühnern.“[3]
- [2] Nein danke, ich esse kein Schwein.
- [3] ein richtiges Schwein, er ist voll wie ein Schwein, du dummes Schwein!
- [3] Das Leben ist grausam und Gabi ein Schwein (Die Prinzen)
- [3] „Während ich das Loblied von Paris fang, betrat eine mit Edelsteinen bedeckte, riesige Dame die Loge nebenan. Ihr ungeheuerer Umfang verblüffte mich, und ich sagte dummerweise zu dem Herrn: »Was ist denn das für ein dickes Schwein?« »Die Frau dieses dicken Schweins.« »Oh, mein Herr, ich bitte Sie eine Million mal um Entschuldigung!«“[4]
- [4] Das Wetter ist heute mal wieder schweinegeil.
- [5] Da hast du aber Schwein gehabt.
Redewendungen:
- wie ein Schwein bluten, wie ein gestochenes Schwein bluten, wie ein abgestochenes Schwein bluten
- kein Schwein – niemand
- ein armes Schwein sein
- Schwein haben – Glück haben
- Schwein sein ist schön
- das kostet ein Schweinegeld – ist teuer
- Haben wir zusammen die Schweine gehütet? – unerwünschte Vertraulichkeit
- Die Schweine wechseln, die Tröge bleiben die gleichen
- Ich hüte keine Schweine umsonst! – Erwartung angemessener Entlohnung
Wortbildungen:
- [1] Meerschweinchen, Schweinebandwurm, Schweineborste, Schweinefett, Schweinefraß, Schweinefutter, Schweinegrippe, Schweinehälfte, Schweineherde, Schweineherz, Schweinehirt, Schweinehirte, Schweineinfluenza, Schweinekoben, Schweinekofen, Schweinekopf, Schweineleber, Schweinemaske, Schweinemast, Schweinemästerei, Schweineohr, Schweinepest, Schweinepfote, Schweinerotlauf, Schweineschlächter, Schweinestall, Schweinestecher, Schweinetrog, Schweinezucht, Schweinezüchter, Schweinezyklus, Schweinsblase, Schweinsleder, Schweinsohr, Schweinswal
- [2] Schweinebacke, Schweinebauch, Schweinebraten, Schweinefilet, Schweinegulasch, Schweinehackfleisch, Schweinekotelett, Schweinelachse, Schweinelendchen, Schweinelende, Schweinemett, Schweinenetz, Schweinerippchen, Schweinerippe, schweinern, Schweinerücken, Schweineschinken, Schweineschmalz, Schweineschnitzel, Schweinespeck, Schweinesteak, Schweinsbraten, Schweinshaxe, Schweinskopf, Schweinsohren, Schweinsrippchen, Schweinsstelze, Stachelschwein, Wasserschwein
- [3] Schweinerei
- [3a] Schweinehund
- [3b] Schweinigel, Schweinepriester, Schweinkram, schweinisch
- [4] Schweinearbeit, Schweinegeld, Schweine-Latein, schweinemäßig, Schweinesystem, schweineteuer, Schweinsgalopp
Übersetzungen
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Dialektausdrücke: | ||
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Schwein“
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Schwein (Begriffsklärung)“
- [1, 3–5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schwein“
- [1–3, 5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schwein“
- [1, 3, 5] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Schwein“
- [1–3, 5] The Free Dictionary „Schwein“
- [1–3, 5] Duden online „Schwein“
Quellen:
- Autorengemeinschaft: Das große Buch des Allgemeinwissens Natur. Das Beste GmbH, Stuttgart 1996, ISBN 3-87070-613-9, Seite 150
- Ignaz Schnitzer: Ja, das Schreiben und das Lesen. In: Der Zigeunerbaron. 24. Oktober 1885, abgerufen am 23. Oktober 2017.
- Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Niko, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 185.
- Casanova: Erinnerungen, Band 2. In: Projekt Gutenberg-DE. 2, Georg Müller, 1911 (übersetzt von Heinrich Conrad), Achtes Kapitel (URL, abgerufen am 21. Dezember 2021).
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