Schweinehund

Schweinehund (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Schweinehund die Schweinehunde
Genitiv des Schweinehundes
des Schweinehunds
der Schweinehunde
Dativ dem Schweinehund
dem Schweinehunde
den Schweinehunden
Akkusativ den Schweinehund die Schweinehunde

Worttrennung:

Schwei·ne·hund, Plural: Schwei·ne·hun·de

Aussprache:

IPA: [ˈʃvaɪ̯nəˌhʊnt]
Hörbeispiele:  Schweinehund (Info)

Bedeutungen:

[1] Schimpfwort: abwertende Bezeichnung einer Person, vielfach mit der Konnotation, sie verhalte sich nicht regelgerecht
[2] in Formulierungen wie „innerer Schweinehund“: einer Person innewohnender Antrieb, der diese Person dazu drängt, sich nicht richtig zu verhalten

Herkunft:

seit 19. Jahrhundert in der Studentensprache als Schimpfwort[1]

Synonyme:

[1] Dreckskerl, Drecksack, Mistkerl, Schuft

Beispiele:

[1] "Äh! Sie sind der Jehirnfatzke Hiram Witt?! Äh! -- Schweinehund! Stillje--stann'! Hände an die Hosennaht!" (Gustav Meyrink, Das verdunstete Gehirn, z.n. Projekt Gutenberg)
[1] Der ist ein großer Schweinehund, dem je der Sinn für Heine schwund. (Erich Mühsam, Schüttelreime, z.n. Projekt Gutenberg)
[1] Aber als wiederum eine geschlagene Glockenstunde vergangen war, da fingen sie an, auf ihn zu schimpfen wie Meister Pasquino auf die Kardinäle, und Lumpenkerl, Schweinehund, Schlappschwanz waren noch Festtagsnamen im Vergleich mit den anderen, die sie ihm gaben. (Pietro Aretino, Die Gespräche des göttlichen Pietro Aretino, Der erste Tag, z.n. Projekt Gutenberg)
[2] „Sonja Jacobsen hat ihre inneren Schweinehunde auf eine Tafel geschrieben und in ihrem Zimmer aufgehängt.“[2]
[2] „Wahrscheinlich liefen viele Dinge sogar besser, wenn man seinen eigenen Schweinehund überwinden könnte.“[3]
[2] „Mein innerer Schweinehund beschwerte sich immer stärker, und das fehlende Koffein machte sich in Form von Missmut breit.“[4]
[2] „Er donnert mächtig von der Tribüne und ist bereits beim inneren Schweinehund angekommen, beim Dolchstoß in den Rücken, bei der unbesiegten deutschen Armee und beim Gelöbnis für unsere toten Helden, die zu ehren, sie zu rächen und die deutsche Armee wieder aufzubauen.“[5]

Redewendungen:

den inneren Schweinehund überwinden

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Schweinehund
[2] Wikipedia-Artikel „Innerer Schweinehund
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schweinehund
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchweinehund

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Schwein.
  2. Markus Dettmer, Samiha Shafy, Janko Tietz: Volk der Erschöpften. In: DER SPIEGEL 4, 2001, Seite 114-122, Zitat Seite 121.
  3. Hatice Akyün: Verfluchte anatolische Bergziegenkacke oder wie mein Vater sagen würde: Wenn die Wut kommt, geht der Verstand. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04699-1, Seite 77.
  4. Markus Maria Weber: Ein Coffee to go in Togo. Ein Fahrrad, 26 Länder und jede Menge Kaffee. 2. Auflage. Conbook Medien, Meerbusch 2016, ISBN 978-3-95889-138-8, Seite 66.
  5. Erich Maria Remarque: Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend. Roman. 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02725-5, Seite 118. Erstmals 1956 erschienen.
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