den Kürzeren ziehen

den Kürzeren ziehen (Deutsch)

Redewendung

Worttrennung:

den Kür·ze·ren zie·hen

Aussprache:

IPA: [deːn ˈkʏʁt͡səʁən ˈt͡siːən]
Hörbeispiele:  den Kürzeren ziehen (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: verlieren, einen Nachteil akzeptieren müssen

Herkunft:

Die Redewendung stammt aus dem Rechtsleben[1]: Von alters her wurde das Losen eingesetzt, wenn es den Menschen nicht möglich war, in einer Rechtsfrage zu einer Entscheidung zu gelangen.[2][3] Dann loste man mit Halmen, Stäbchen oder Streifen, was als Gottesurteil angesehen wurde.[4] Wer von den Halmen/Stäbchen/Streifen das kürzere Exemplar zog, hatte verloren oder war im Unrecht.[1][2]

Synonyme:

[1] das Nachsehen haben

Sinnverwandte Wörter:

[1] die Arschkarte ziehen

Beispiele:

[1] Bei der Verteilung der neuen Zuständigkeiten hat Gerhard schon wieder den Kürzeren gezogen und ein ganz arbeitsintensives Ressort bekommen.
[1] Du schon wieder die Tagschicht und ich hab wieder die Nachtschicht. Da hab ich ja wohl wieder mal den Kürzeren gezogen!
[1] „Galatasaray Istanbul zieht offenbar erneut den Kürzeren. Der italienische Nationalspieler João Pedro (30) hat sich laut Informationen von ‚Sky‘ in Italien für einen Transfer zu Fenerbahce Istanbul entschieden.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „den Kürzeren ziehen
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, „den Kürzeren ziehen“, Seite 454.
[1] Klaus Müller (Herausgeber): Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen. Bassermann Verlag, München 2005, ISBN 3-8094-1865-X, DNB 974926760, „den kürzeren ziehen“, Seite 352.
[1] Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Band 2: Hanau–Saite, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 2009, ISBN 978-3-9811483-8-1, DNB 998963240 (Neuausgabe), „den kürzeren ziehen“, Seite 912 f.
[1] Gerhard Wagner: Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters. 13. Auflage. Regionalia Verlag GmbH, Rheinbach 2012, ISBN 978-3-939722-31-1, „den Kürzeren ziehen“, Seite 47.

Quellen:

  1. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Band 2: Hanau–Saite, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 2009, ISBN 978-3-9811483-8-1, DNB 998963240 (Neuausgabe), „den kürzeren ziehen“, Seite 913.
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, „den Kürzeren ziehen“, Seite 454.
  3. Gerhard Wagner: Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters. 13. Auflage. Regionalia Verlag GmbH, Rheinbach 2012, ISBN 978-3-939722-31-1, „den Kürzeren ziehen“, Seite 47.
  4. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Band 2: Hanau–Saite, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 2009, ISBN 978-3-9811483-8-1, DNB 998963240 (Neuausgabe), „den kürzeren ziehen“, Seite 912 f.
  5. Alexander Binder: Galatasaray geht leer aus – Fenerbahce vor Transfer von João Pedro. In: Transfermarkt.de (Online). 13. Juli 2022, abgerufen am 7. August 2022.
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