derbätzen
derbätzen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | derbätze | ||
du | derbätzt | |||
er, sie, es | derbätzt | |||
Präteritum | ich | derbätzte | ||
Konjunktiv II | ich | derbätzte | ||
Imperativ | Singular | derbätze! derbätz! | ||
Plural | derbätzt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
derbätzt | haben | |||
Keine weiteren Formen |
Alternative Schreibweisen:
- bairisch: dabatzn, dabaatzn
Worttrennung:
- der·bät·zen, Partizip II: der·bätzt
Aussprache:
- IPA: westmittelbairisch: [dɐˈbạt͡sn̩]
- Hörbeispiele: westmittelbairisch:
derbätzen (Info)
Bedeutungen:
- [1] bairisch: zu Brei oder Matsch zerquetschen
- [2] insbesondere: bairisch: tödlich verunglücken, indem man zu Brei zerquetscht wird
Herkunft:
Synonyme:
- [1] dergatzen, derdrucken
- [2] derbröseln
Beispiele:
- [1] „…weils ma die ganze Ant'n, mit eanane boanane Finger scho ganz dadruckt, u dabatzt hab'n…“[1]
- „weil sie mir die Ente mit ihren knöchrigen Fingern schon ganz zerdrückt und zermatchst haben“
- [2] „Ich war zwar nicht dabei, aber einen hat’s derbatzt, der war tot, als eine Mauer auf ihn gefallen ist.“[2]
- [2] „»Heid hods oan dabaazt, beim Schnapper vorn« erzählt von einem Mann, der in die Wirtschaft kommt und von einem schweren Verkehrsunfall berichtet.“[3]
- [2] „Es gibt a paar Bergbauern bei uns, die pfuschen jetzt nebenbei als Bergrettung. Die sind natürlich billiger. Aber sie sind auch viel schlechter ausgerüstet. Oan hat es unlängst derbatzt. Dem is des Seil gerissen. Des war a alter Kälberstrick.“[4]
- [2] „Auf solchen Strecken dabatzt es — wie man bei uns sagt — ja auch heute noch gerne betrunkene Discoheimfahrer, deren Gedenkkreuze dann den Wegesrand säumen.“[5]
- [2] „Da had ma nimma seng kina wos des fia ra Audo gwen is, en Fahra den had s dodal dabatzd khad.“[6]
Übersetzungen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 2. Auflage. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1998, ISBN 3-88034-983-5, Seite 85 „derbatzen“
- [1, 2] Kommission für Mundartforschung (Herausgeber): Bayerisches Wörterbuch. 1. Auflage. Band 1 (A–Bazi), R. Oldenburg Verlag, München 2002, ISBN 3-486-56629-6 (enthält die Hefte 1–8, erschienen 1995 bis 2002), Seite 1327 „derbätzen“.
Quellen:
- Karl Valentin: Sämtliche Werke in acht Bänden. 8, Piper, 1994, Seite 209
- Gerhard Polt: Ich bin ein gescheiterter Bootsverleiher. In: Frankfurter Rundschau online. 25. April 2012, abgerufen am 15. Juli 2013.
- Alex Rühle: Ein planschendes Vollbad in der Zeit. In: Süddeutsche Zeitung. 15. Mai 2012, abgerufen am 17. August 2016.
- Iris Fink: Von Travnicek bis Hinterholz acht. Styria, 2000, Seite 1986
- Markus Kavka: Rottenegg. Rowohlt Polaris, 2011, Seite 80
- Günter O. Eder: Kindheit und Jugend ohne Computer und Handy echt bayrisch. neobooks, 2015
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