dyadisch

dyadisch (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
dyadisch
Alle weiteren Formen: Flexion:dyadisch

Worttrennung:

dy·a·disch, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [dyˈaːdɪʃ], [dyˈʔaːdɪʃ]
Hörbeispiele:  dyadisch (Info)
Reime: -aːdɪʃ

Bedeutungen:

[1] Mathematik, Informatik: dem Dualsystem (Zweiersystem) zugehörend
[2] Psychologie, Soziologie: den Austausch von zweien betreffend
[3] Biologie, Soziologie: den Erwartungen an einen männlichen bzw. weiblichen Körper entsprechend, nicht intergeschlechtlich

Herkunft:

Ableitung vom Stamm des Wortes Dyade mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -isch
Dyade selbst geht über spätlateinisch dyas  la auf griechisch δυάς (dyas)  grcZweiheit‘ zurück,[1] vgl. duo; verwandt mit Dyadik

Synonyme:

[1] dual
[3] endogeschlechtlich

Sinnverwandte Wörter:

[1] gegenseitig, intersubjektiv

Beispiele:

[1] Das Dualsystem ist ein Stellenwertsystem mit der Basis 2, also die dyadische (2-adische) Darstellung von Zahlen (Dyadik). - (Wikipedia-Artikel „Dualsystem)
[2] Eine dyadische Beziehung zwischen genau zwei Teilnehmern besteht zum Beispiel bei Kundenbeziehungen.
[2] Die dyadische Beziehung zwischen einer Führungskraft und einer geführten Person ist jedoch nur eine der Möglichkeiten.[2]
[2] „Eine dyadische Interaktion mit einem anderen Kind kann schon sehr früh durch nonverbale Mittel stattfinden.“[3]
[2] „Daß emotionales supportives dyadisches Coping und gemeinsames dyadisches Coping bei allen drei Datenquellen signifikant mit Partnerschaftszufriedenheit zusammenhingen, entspricht unseren Hypothesen […].“[4]
[2] „Dyadischer Stress entsteht nach Bodenmann (1995) dann, wenn entweder individueller Stress eines Partners sich auf der dyadischen Ebene manifestiert, bzw. auf sich auf die dyadische Ebene auswirkt (indirekter dyadischer Stress) oder wenn ein Stressor beide Partner gleichzeitig betrifft.“[5]
[2] „Die intime Kommunikation ist also dyadisch.“[6]
[3] „Endogeschlechtlich oder auch dyadisch sind alle Personen, deren Körper in die eindeutige medizinische Norm von männlichen oder weiblichen Körpern passen. Dyadisch oder Endogeschlechtlich bezieht sich also auf das biologische Geschlecht.“[7]
[3] „Gleichstellungsbeauftragte sind für die Inklusion und Gleichstellung von strukturell benachteiligten Geschlechtern zuständig. Klassisch wurden darunter bislang hauptsächlich cis dyadische Frauen gefasst.“ [8]
[3] „Aber LSBAT*I*Q inklusive [sic] sexuelle Bildung ist auch wichtig für heterosexuelle, cisgeschlechtliche und nicht-intergeschlechtliche (dyadische) Jugendliche, weil sie lernen, LSBAT*I*Q Personen [sic] zu normalisieren, akzeptieren und respektieren.“[9]
[3] „Vor Terminen mit Ärzt*innen [sic] hatte knapp die Hälfte (44,7%) der trans* [sic] bzw. intergeschlechtlichen Personen «größtenteils» Angst vor Diskriminierung; bei den dyadischen, cis-geschlechtlichen queeren Personen traf dies auf jede sechste Person zu (16,1%) […]“[10]
[3] „Zum anderen werden durch solche sprachlichen Markierungen auch queere Lebens- und Familienformen jenseits homosexueller und dyadischer Paarkonstellationen ausgeschlossen und unsichtbar gemacht.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] dyadische Darstellung, dyadisches Produkt, dyadisches Gitter
[2] dyadisches Coping
[3] dyadische Frauen, dyadische Männer, dyadische Menschen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „dyadisch
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „dyadisch
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „dyadisch
[*] The Free Dictionary „dyadisch
[1] Duden online „dyadisch
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 442.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Seite 275.

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „dyadisch“ „Dyade“
  2. Oswald Neuberger: Führen und führen lassen: Ansätze, Ergebnisse und Kritik der Führungsforschung. Stuttgart 2002, Seite 37
  3. Els Oksaar: Spracherwerb im Vorschulalter. Einführung in die Pädolinguistik. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1977, ISBN 3-17-004471-0, Seite 130.
  4. Psychologische Beiträge, Band 37, Hildegard Hetzer, Friedrich Dorsch, 1995. Abgerufen am 27. April 2020.
  5. Konfliktregulation im Alltag von Familien: Konflikte in Familien, Dominik Schöbi. Abgerufen am 27. April 2020.
  6. Liebe am Ende des 20. Jahrhunderts: Studein zur Soziologie intimer Beziehungen, Kornelia Hahn, Günter Burkart, 1998. Abgerufen am 27. April 2020.
  7. LSVD Queer Mecklenburg-Vorpommern e.V.; Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Herausgeber): LSBT wie*? Wörterbuch zur geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt. Schwerin 2021, Seite 25 (sub voce: Endogeschlechtlich).
  8. Fütty, Tamás Jules; Höhne, Marek Sancho; Llaveria Caselles, Eric; Antidiskriminierungsstelle des Bundes / Caselles / Fütty / Höhne (Herausgeber): Geschlechterdiversität in Beschäftigung und Beruf Bedarfe und Umsetzungsmöglichkeiten von Antidiskriminierung für Arbeitgeber_innen [sic]. 1. Auflage. Berlin 2020, Seite 45.
  9. Annika Spahn: Trägt queer-inklusive sexuelle Bildung zum Abbau von Diskriminierung und geschlechtsbasierter Gewalt bei?. In: Annika Spahn, Juliette Wedl (Herausgeber): Edition Waldschlösschen Materialien. 1. Auflage. Nummer 18, Waldschlösschen Verlag, Göttingen 2018, ISBN 9783937977104, Seite 36.
  10. Ska Salden, Netzwerk Queere Schwangerschaften: Queer und schwanger: Diskriminierungserfahrungen und Verbesserungsbedarfe in der geburtshilflichen Versorgung. Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, 22. Februar 2022, Seite 11, abgerufen am 28. März 2023.
  11. Christine Riegel: Queere Familien in pädagogischen Kontexten. Zwischen Ignoranz und Othering. In: Queertheoretische Perspektiven auf Bildung. Pädagogische Kritik der Heteronormativität. Budrich, 2017, ISBN 978-3-8474-2061-3, Seite 77 (Zitiert nach Google Books)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: dyassisch, Dryade
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