Darstellung

Darstellung (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Darstellung die Darstellungen
Genitiv der Darstellung der Darstellungen
Dativ der Darstellung den Darstellungen
Akkusativ die Darstellung die Darstellungen

Worttrennung:

Dar·stel·lung, Plural: Dar·stel·lun·gen

Aussprache:

IPA: [ˈdaːɐ̯ˌʃtɛlʊŋ]
Hörbeispiele:  Darstellung (Info)
Reime: -aːɐ̯ʃtɛlʊŋ

Bedeutungen:

[1] die Art und Weise der Gestaltung (oder Darbringung) von Informationen, Planungen, Waren, Gemälden oder Ähnlichem (gegenüber einem Publikum)
[2] Gestaltung einer Rolle auf der Bühne, Verkörperung einer Bühnenfigur
[3] das Verdeutlichen von Aufschlüssen über Zusammenhänge und Sachverhalte in Worten
[4] Chemie: die Herstellung oder Gewinnung
[5] Linguistik: Bezug des Sprechers auf Gegenstände/Sachverhalte in der Welt, indem er spricht; eine der Sprachfunktionen neben Ausdruck und Appell (im Organon-Modell von Karl Bühler)

Abkürzungen:

[1–5] Darst.

Herkunft:

Ableitung zum Stamm des Verbs darstellen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

Sinnverwandte Wörter:

[1] Präsentation, Vorstellung, Wiedergabe
[2] Interpretation
[3] Erklärung, Erläuterung, Veranschaulichung
[4] Gewinnung, Herstellung, Synthese
[5] Darstellungsfunktion

Gegenwörter:

[4] Analyse
[5] Appell, Ausdruck

Oberbegriffe:

[5] Sprachfunktion

Unterbegriffe:

[1] Aktdarstellung, Bilddarstellung, Menschendarstellung, Ortsdarstellung, Spektraldarstellung, Tierdarstellung
[1, 3] Spieldarstellung

Beispiele:

[1] Die Darstellung des Todes auf diesem Bild ist sehr gelungen.
[1] Auf dem Foto, das sie sich gerade anschauen, ist die Darstellung einer betagten Frau im Regenmantel zu sehen.
[1] Auf den meisten Landkarten sind die Städte in Form von Darstellungen roter Punkte zu sehen.
[2] Bruno Ganz überzeugte in seiner Darstellung des Faust auf eine sehr eindrückliche Art und Weise.
[2] Der Schauspieler lehnte den Vorschlag des Regisseurs ab, kurzzeitig die Darstellung des Massenmörders für seinen kranken Kollegen zu übernehmen.
[3] Die Darstellung des Problems durch den Redner war nachvollziehbar.
[3] Bei seiner Präsentation wurde ein Schwerpunkt auf die ausführliche Darstellung des Herganges des Geschehens gesetzt.
[3] Versuche der Darstellung seiner Unschuld waren bei diesem Wortgefecht fehl am Platze.
[3] „Ähnliche Darstellungen gibt es viele.“[1]
[4] Die Darstellung von Wasserstoff kann durch Elektrolyse von Wasser erfolgen.
[4] Dem Chemieprofessor war die Darstellung jenes Stoffes, welchen er lange erforscht hatte, nach langen Experimenten als Erstem gelungen.
[5] Mit der Sprachfunktion Darstellung ist gemeint, dass jemand, der spricht, eine Aussage über etwas macht.
[5] „Das Thema »sprachliche Darstellung« ist, soviel davon in einer Axiomatik enthalten sein muß, durch C unseres Essays erschöpft.“[2]
[5] „Darstellung ist nach realistischem Verständnis mithin als über eine begriffliche Zwischenstufe verlaufende Abbildung außersprachlicher Sachverhalte auf der Ebene einzelsprachlicher Inhalte zu definieren.“[3]

Wortbildungen:

Darstellungsform, Darstellungsfunktion, Darstellungskraft, Darstellungsspiel, Darstellungsvermögen, Darstellungsweise

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Darstellung
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Darstellung
[1–3] Goethe-Wörterbuch „Darstellung
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Darstellung
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDarstellung
[5] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Darstellungsfunktion der Sprache“. ISBN 3-520-45203-0.
[5] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Darstellungsfunktion“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[5] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Darstellungsfunktion der Sprache“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-06382-0, Seite 143.
  2. Karl Bühler: Die Axiomatik der Sprachwissenschaften. Einleitung und Kommentar von Elisabeth Ströer. Klostermann, Frankfurt/M. 1969, Seite 101. Erstausgabe 1933.)
  3. Oskar Reichmann: Germanistische Lexikologie, Zweite, vollständig umgearbeitete Auflage von »Deutsche Wortforschung«. Metzler, Stuttgart 1976, ISBN 3-476-12082-1, Seite 2.
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