in Schach halten

in Schach halten (Deutsch)

Redewendung

Worttrennung:

in Schach hal·ten

Aussprache:

IPA: [ɪn ˈʃax ˌhaltn̩]
Hörbeispiele:  in Schach halten (Info)

Bedeutungen:

[1] transitiv; umgangssprachlich: jemanden oder etwas durch Androhen (von Waffengewalt), Druck oder energisches Verhalten zurückhalten, nicht gefährlich werden lassen

Herkunft:

Die Redewendung hat ihren Ursprung bei Caesar, dessen Name in vielen Sprachen zu einem Wort mit der Bedeutung ‚Herrscher‘ geworden ist. Im Persischen entwickelte sich daraus شاه (DMG: šāh)  fa [1]. Dies gab dem bekannten Schachspiel seinen Namen, welches im 11. Jahrhundert in alle europäischen Sprachen Eingang fand. Die Redewendung in Schach halten bezieht sich auf das Ziel des Schachspiels, das darin besteht, den gegnerischen König zu schlagen. Sie meint eigentlich ‚dem König sämtliche Auswege versperren‘.[2]

Beispiele:

[1] Die Einbrecher hielten den Hauseigentümer mit einer Waffe in Schach.
[1] Arfsts spöttisches Gemüt ist kaum in Schach zu halten.
[1] „So glaͤnzend unſere Regimenter am Bodenſee den eventuellen Feind in Schach hielten, ſo ſehr hatten wir im Oſten mit den unglaublichſten Widrigkeiten aller Art zu kaͤmpfen.“[3]
[1] „China wiederum habe ein Interesse daran, Pakistan mit Waffen auszustatten, ‚um Indien in Schach zu halten‘, meint Wezeman, und ‚um einen Partner zu haben, der China einen Zugang zur strategisch wichtigen Golfregion eröffnet.‘“[4]
[1] „Dazu müsste Russland jedoch seinen Klienten Assad in Schach halten, der wie immer versuchen wird, seine eigenen Regeln aufzustellen: Denn Hilfe ist ein mächtiges Kommunikationsmittel.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schach
[1] The Free Dictionary „Schach
[1] Duden online „Schach
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalin+Schach+halten
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, Stichwort „in Schach halten“, Seite 649.
[1] Klaus Müller (Herausgeber): Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen. Bassermann Verlag, München 2005, ISBN 3-8094-1865-X, DNB 974926760, Stichwort „in Schach halten“, Seite 509.

Quellen:

  1. Faramarz Behzad: Persisch-Deutsches Wörterbuch der Gegenwartssprache. 1. Auflage. Farhang Moaser Publishers/lemmapers verlag, Teheran/Bamberg 2014, ISBN 978-600-105-069-5 (Iran), ISBN 978-3-945231-00-5 (Deutschland, Paperback), ISBN 978-3-945231-01-2 (Deutschland, Hardcover), Stichwort »شاه«, Seite 491.
  2. Klaus Müller (Herausgeber): Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen. Bassermann Verlag, München 2005, ISBN 3-8094-1865-X, DNB 974926760, Stichwort „in Schach halten“, Seite 509.
  3. Guſtav Meyrink: Die Erſtuͤrmung von Serajewo (Aus meinen Kriegsjahren). In: Des deutſchen Spießers Wunderhorn. Geſammelte Novellen. Neuntes bis zwölftes Tausend. Erſter Band, Albert Langen, Muͤnchen 1913, Seite 56 (Zitiert nach Internet Archive).
  4. Rodion Ebbighausen: Asien greift nach den Waffen. In: Deutsche Welle. 18. März 2013 (URL, abgerufen am 14. September 2016).
  5. Gudrun Harrer: Eine Chance für Syrien. Rasche humanitäre Hilfe könnte die radikalen Rebellen Unterstützung kosten. In: Der Standard digital. 13. September 2016 (URL, abgerufen am 14. September 2016).
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