karnifeln

karnifeln (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichkarnifle
dukarnifelst
er, sie, eskarnifelt
Präteritum ichkarnifelte
Konjunktiv II ichkarnifelte
Imperativ Singularkarnifel!
Pluralkarnifelt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
karnifelt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:karnifeln

Worttrennung:

kar·ni·feln, Präteritum: kar·ni·fel·te, Partizip II: kar·ni·felt

Aussprache:

IPA: [kaʁˈnɪfl̩n], [kaʁˈniːfl̩n][1]
Hörbeispiele: ,
Reime: -ɪfl̩n, -iːfl̩n

Bedeutungen:

[1] Österreich, umgangssprachlich, transitiv, auch mit Dativ[2]: über einen längeren Zeitraum bewusst quälen

Herkunft:

von lateinisch carnifex  la = Henker;[2][3] es wurde auch ein Zusammenhang mit dem Kartenspiel Karnöffel vermutet[4]

Synonyme:

[1] piesacken, schikanieren

Beispiele:

[1] „Dort im Hohlweg packen wir ihn, – und hab'n wir ihn, so werden wir ihn schon so lang karnifeln, bis er mir den Fuchspeter verrath.“[5]
[1] „Dieser Tage machten sich falsche Polizisten in Tirol just daran, eine echte Zivilstreife zu karnifeln.“[6]
[1] „[Mares Rossmann:] Wieso kann man nicht einen Betrieb, der 30 Jahre bestanden und funktioniert und dem gültigen Betriebsanlagenrecht entsprochen hat, in Ruhe lassen, warum muß man den wieder belasten und wieder karnifeln?“[7]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08514-6 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 377
[*] Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuches der Hochdeutschen Mundart. Zweyter Theil, Bernhard Christoph Breitkopf, Leipzig 1773, Spalte 1505 (Zitiert nach Google Books).
[*] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Karniffeln
[*] Josef Müller (Bearbeiter und Herausgeber), ab Band Ⅶ herausgegeben von Karl Meisen, Heinrich Dittmaier und Matthias Zender: Rheinisches Wörterbuch. 9 Bände. Bonn und Berlin 1928–1971, Stichwort „karnüffeln“.

Quellen:

  1. ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08514-6 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 377
  2. Wolfgang Teuschl: Wiener Dialekt Lexikon. Residenz, St. Pölten 2013 (Zitiert nach Google Books).
  3. Geert Lotzmann: Sind Sprach- und Sprechstörungen durch Dia- und Soziolekte bedingt?. Scriptor, 1987, Seite 85 (Zitiert nach Google Books).
  4. Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Fünfter Band, S. Hirzel, Leipzig 1873, Spalte 221 (Zitiert nach Google Books).
  5. Anton Langer: Ein ehemaliger Trottl. M. Lell, Wien 1857, Seite 6 (Zitiert nach Google Books).
  6. Benedikt Kommenda: Gemeindienste. In: DiePresse.com. 19. August 2014, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 14. Dezember 2018).
  7. Stenographisches Protokoll, 57. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich, XX. Gesetzgebungsperiode, Mittwoch, 22. Jänner 1997, Seite 36 f.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Falknerin
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