kurzweilen

kurzweilen (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichkurzweile
dukurzweilst
er, sie, eskurzweilt
kurzweilet
Präteritum ichkurzweilte
Konjunktiv II ichkurzweilte
Imperativ Singularkurzweile!
Pluralkurzweilt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gekurzweilt
gekurzweilet
haben
Keine weiteren Formen

Worttrennung:

kurz·wei·len, Präteritum: kurz·weil·te, Partizip II: ge·kurz·weilt

Aussprache:

IPA: [ˈkʊʁt͡sˌvaɪ̯lən]
Hörbeispiele:  kurzweilen (Info)

Bedeutungen:

[1] intransitiv: scherzen, Kurzweile treiben
[2] transitiv: die Zeit angenehm vertreiben, Kurzweile machen, unterhalten

Herkunft:

Dem Verb kurzweilen gehen im Mittelhochdeutschen die Formen kurzewîlen und kurzwîlen voraus.[1]

Gegenwörter:

[1, 2] langweilen

Beispiele:

[1] „Während der heiligen Messe unterhielt man sich durch laute Gespräche, scherzte und kurzweilte, und beging Ungezogenheiten, die nicht auf öffentlichen Plätzen hätten entschuldigt werden können […].“[2]
[2] „Bis dahin hatte ich nur unvollständige Gefühle gehabt, ich fürchtete meine Tante, aber ihr Verstand kurzweilte mich.“[3]
[2] „Dieser verächtliche Leichtsinn kurzweilte uns lange Zeit, bis ein sehr ernster Vorfall mich so erschütterte, daß ich, ohne Miß Juliens festere Beharrlichkeit, wahrscheinlich meinen unwürdigen Muthwillen auf immer eingestellt hätte.“[4]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „kurzweilen
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „kurzweilen
[1, 2] Joachim Heinrich Campe (Herausgeber): Wörterbuch der Deutschen Sprache. Zweiter Theil, Schulbuchhandung, Braunschweig 1808, Seite 1101 (Google Books).
[1, 2] Theodor Heinsius: Volkthümliches Wörterbuch der Deutschen Sprache mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung für die Geschäfts- und Lesewelt. Zweiter Band: F–K, Hahnsche Hofbuchhandlung, 1808, Seite 1321 (Google Books).

Quellen:

  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „kurzweilen
  2. Johann Peter Guissano: Leben des heiligen Karl Borromäus, Cardinals der heiligen römischen Kirche und Erzbischofs von Mailand. Erster Band, Verlag der Karl Kollmann’schen Buchhandlung, Augsburg 1836, Seite 82 (Google Books).
  3. Eugene Sue: Mathilde. Erinnerungen einer jungen Frau. In: Carl Spindler (Herausgeber): Das belletristische Ausland. Verlag der Franckh’schen Buchhandlung, Stuttgart 1845, Seite 131 (Google Books).
  4. Therese Huber: Ellen Percy oder Erziehung durch Schicksale. Olms, Hildesheim, ISBN 978-3487101620, Seite 35 (Nachdruck der Ausgaben Leipzig, Brockhaus, 1822 und London 1832, Google Books).
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