rückdeuten

rückdeuten (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichrückdeute
durückdeutest
er, sie, esrückdeutet
Präteritum ichrückdeutete
Konjunktiv II ichrückdeutete
Imperativ Singularrückdeute!
Pluralrückdeutet!
PerfektPartizip IIHilfsverb
rückgedeutet haben
Alle weiteren Formen: Flexion:rückdeuten

Anmerkung:

Das Verb rückdeuten ist untrennbar, bildet aber den erweiterten Infinitiv rückzudeuten und das Partizip Perfekt rückgedeutet wie ein trennbares Verb. Die Formen der 1. und 2. Person Singular und Plural sind in Hauptsätzen eher selten anzutreffen. Häufig werden Formulierungen bevorzugt, die den Infinitv oder unpersönliche Formen verwenden.

Worttrennung:

rück·deu·ten, Präteritum: rück·deu·te·te, Partizip II: rück·ge·deu·tet

Aussprache:

IPA: [ˈʁʏkˌdɔɪ̯tn̩]
Hörbeispiele:  rückdeuten (Info)

Bedeutungen:

[1] Grammatik, Philosophie: auf etwas zeigen/deuten, das vorher stattfand, bereits existiert

Herkunft:

Komposition zum Verb deuten mit der Kurzform rück- zu zurück

Sinnverwandte Wörter:

[1] zurückbeziehen

Beispiele:

[1] „Allerdings pflegt die herrschende Staatsrechtslehre das Recht nicht auf Gott, sondern auf den Staat rückzudeuten.“ (1922)[1]
[1] „Solche Erkenntnisse erschließen sich nur beim Hinabdringen zum Sinn der musikalischen Phänomene, beim Rückdeuten auf eine allgemeinere Sphäre, in der die Erscheinungen wurzeln.“ (1975)[2]
[1] „Das Anschauen eines bestimmten Films ist eine Verführungsgeschichte, rückgedeutet als Lustmoment des asketischen Geistesmenschen.“[3]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „rückdeuten

Quellen:

  1. Staat und Recht, Prolegomena zu einer Theorie der Rechtserfahrung, Band 2. Abgerufen am 27. Februar 2021.
  2. Gustav Becking zum Gedächtnis: e. Ausw. seiner Schriften u. Beiträge seiner Schüler. Abgerufen am 27. Februar 2021.
  3. Jan Henschen: Die RAF-Erzählung: Eine mediale Historiographie des Terrorismus Verlag= transcript. Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8376-2390-1, Seite 247 (Zitiert nach Google Books).
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