schnatzen

schnatzen (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichschnatze
duschnatzt
er, sie, esschnatzt
Präteritum ichschnatzte
Konjunktiv II ichschnatzte
Imperativ Singularschnatz!
schnatze!
Pluralschnatzt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
geschnatzt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:schnatzen

Worttrennung:

schnat·zen, Präteritum: schnatz·te, Partizip II: ge·schnatzt

Aussprache:

IPA: [ˈʃnat͡sn̩]
Hörbeispiele:  schnatzen (Info)
Reime: -at͡sn̩

Bedeutungen:

mitteldeutsch, westmitteldeutsch, veraltend:
[1] transitiv, auch reflexiv: festlich kleiden, schmücken; sich putzen
[2] transitiv: das Haar zur Krone aufstecken

Herkunft:

etymologisch: von mittelhochdeutsch snatzen  gmh „sich putzen, frisieren“; die weitere Herkunft ist unbekannt[1]
Wortbildung: Derivation (Ableitung) des Substantivs Schnatz durch Konversion[2]

Beispiele:

[1] Das Premierenpublikum hat sich wieder geschnatzt.
[1] „Die braut ſizet in der mitte geſchnazt, nebſt einem kranze, und ſpinnrocken, auch einer fpindel (ſpille), woran ſie ſpinnet.“[3]
[2]  weh’! weh’! Windchen,
nimm dem Kürdchen sein Hütchen
und laß’n sich mit jagen,
bis ich mich geflochten und geschnatzt
und wieder aufgesatzt.[4]
[2] Sibylla schnatzte ihr Haar, obwohl es schon fertig war, und die Magd vollbrachte ihr Stubenwerk.[5]

Wortbildungen:

Konversionen: geschnatzt, Schnatzen, schnatzend

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schnatzen
[1, 2] Duden online „schnatzen
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schnatzen

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Seite 1551, Eintrag „schnatzen“.
  2. Karl Christian Ludwig Schmidt: Westerwäldisches Idiotikon, oder Sammlung der auf dem Westerwalde gebräuchlichen Idiotismen mit etymologischen Anmerkungen (etc.). Neue Gelehrten-Buchh., 1800, Seite 202 (zitiert nach Google Books).
  3. Johann Georg Estor: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Band 3, Johann Gottlieb Garben, Frankfurt (Main) 1767, Seite 425 (Online).
  4. Wikisource-Quellentext „Gebrüder Grimm: Die Gänsemagd
  5. Thomas Mann: Der Erwählte. Roman. S. Fischer Verlag, 2014, ISBN 9783104034041 (zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schmatzen, schnalzen
Anagramme: schanzten
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