siezen

siezen (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichsieze
dusiezt
er, sie, essiezt
Präteritum ichsiezte
Konjunktiv II ichsiezte
Imperativ Singularsieze!
Pluralsiezt!
siezet!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gesiezt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:siezen

Worttrennung:

sie·zen, Präteritum: siez·te, Partizip II: ge·siezt

Aussprache:

IPA: [ˈziːt͡sn̩]
Hörbeispiele:  siezen (Info),  siezen (Info)
Reime: -iːt͡sn̩

Bedeutungen:

[1] eine Person oder eine Gruppe mit der Höflichkeitsform Sie anreden

Herkunft:

Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt.[1]

Gegenwörter:

[1] duzen, erzen, ihrzen

Oberbegriffe:

[1] anreden

Beispiele:

[1] Obwohl er schon vor langer Zeit das „Du“ angeboten bekam, konnte er es sich nicht abgewöhnen, seinen Chef zu siezen.
[1] „Alfred duzte sich schnell mit allen, aber es war bekannt, dass Mama die Duzerei nicht sonderlich mochte und sich von den meisten Menschen, auch von ihren Schwiegersöhnen, siezen ließ.“[2]
[1] „Wir siezen anfangs die anderen Eltern an der Schule unserer Töchter und denken, das sei selbstverständlich.“[3]
[1] „Es ist überhaupt erstaunlich vornehm bei uns, jeder hält den andern für seinen Burschen, siezt ihn und gibt ihm Aufträge.“[4]
[1] „Ein junger Deutscher fragte einmal seinen Norwegischlehrer, ob er überhaupt jemanden siezen müsse.“[5]
[1] „Es war die Zeit, als sich die Jugend an der Universität noch siezte, als Studenten Anzüge und Krawatten trugen und ihre Kommilitoninnen Kleider mit weißen Kragen oder Perlenketten.“[6]

Wortbildungen:

[1] Siezen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „siezen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „siezen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalsiezen

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „siezen“, Seite 847.
  2. Lale Akgün: Der getürkte Reichstag. Tante Semras Sippe macht Politik. Krüger, Frankfurt/Main 2010, Seite 45. ISBN 978-3-8105-0121-9.
  3. Tom Buhrow, Sabine Stamer: Mein Deutschland - dein Deutschland. Rowohlt, Reinbek 2010, Seite 24. ISBN 978-3-498-00657-0.
  4. Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1993, Seite 215. ISBN 3-462-01844-2. Erstveröffentlichung 1928, als Buch 1929.
  5. Tilman Bünz: Wer das Weite sucht. Skandinavien für Fortgeschrittene. btb Verlag, München 2012, ISBN 978-3-442-74359-9, Seite 133.
  6. Sabine Bode: Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. 3. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-94797-7, Seite 62.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: sitzen, striezen
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