verzopft

verzopft (Deutsch)

Adjektiv
Positiv Komparativ Superlativ
verzopft verzopfter am verzopftesten
Alle weiteren Formen: Flexion:verzopft

Worttrennung:

ver·zopft, Komparativ: ver·zopf·ter, Superlativ: am ver·zopf·tes·ten

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈt͡sɔp͡ft]
Hörbeispiele:  verzopft (Info)
Reime: -ɔp͡ft

Bedeutungen:

[1] abwertend: nicht mehr dem Zeitgeist entsprechend

Herkunft:

Pseudopartizip zu Zopf mit dem Präfix ver-

Synonyme:

[1] piefig, antiquiert, altmodisch, rückständig, spießbürgerlich

Beispiele:

[1] „Zum Teil verzopft oder albern (zwei Bürgen für die Aufnahme, satzungsgemäße Verpflichtung zu „Geschäftsgebaren, das der Würde und Bedeutung im kulturellen Leben .. .“), manchmal aber auch zweifellos vordemokratisch, sozusagen kaiserzeitlich – etwa die Bestimmung, daß ein Mitglied ausgeschlossen werden könne, wenn es so was mache: „… eine Handlungsweise, die … geeignet ist, das Ansehen des deutschen Buchhandels oder des Börsenvereins gröblich zu schädigen“.“[1]
[1] „In einem Interview mit der holländischen Wochenzeitung „de nieuwe linie“ hatte van Kilsdonk heftige Angriffe gegen den „verzopften“ und „verfilzten“ Kirchenbürokratismus, gegen „mittelalterliche autoritäre Strukturen“ und die „unglaubliche Unduldsamkeit“ römisch-kurialer Kreise gestartet und eine Abspaltung von Rom als durchaus im Bereich des Möglichen erscheinen lassen.“[2]
[1] „Auch in der Rowohltschen Fassung von „Gott und der Staat“ leidet der Leser an der gleichen verzopften, oft fehlerhaften Übersetzung des ersten Bakunin-Herausgebers Max Nettlau aus den zwanziger Jahren, der dem Elan und der Polemik Bakunins viel genommen hat und die stilistische Distanz zu Marx noch mehr zu dessen Vorteil vergrößert.“[3]

Übersetzungen
 [1] abwertend: nicht mehr dem Zeitgeist entsprechend
Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 „verzopft“
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verzopfen“
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verzopft“
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „verzopft“
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „verzopft“ auf wissen.de
[1] Duden online „verzopft“
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625, Seite 3748, unter: „verzopft“

Quellen:

  1. Ist der Frankfurter Börsenverein reformbedürftig?. In: Zeit Online. Nummer 41, 13. Oktober 1967, ISSN 0044-2070 (Kultur. Umfrage. Seite 10, vorletzter Absatz, verzopft URL, abgerufen am 15. Oktober 2013).
  2. Heinz Josef Herbort: Ein Kampf gegen Rom. Der Aufstand der Jesuiten – „Fall Schoenenberger“ – nur ein Glied in einer langen Kette. In: Zeit Online. Nummer 18, 2. Mai 1969, ISSN 0044-2070 (Politik. Seite 1, 5. Absatz, verzopften URL, abgerufen am 15. Oktober 2013).
  3. W. Rosengarten: Unter der schwarzen Fahne. Theorie und Praxis des Anarchismus. In: Zeit Online. Nummer 15, 9. April 1971, ISSN 0044-2070 (Kultur. Seite 1, 5. Absatz, verzopften URL, abgerufen am 15. Oktober 2013).
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