Ästhetik
Ästhetik (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Ästhetik | die Ästhetiken |
Genitiv | der Ästhetik | der Ästhetiken |
Dativ | der Ästhetik | den Ästhetiken |
Akkusativ | die Ästhetik | die Ästhetiken |
Worttrennung:
- Äs·the·tik, Plural: Äs·the·ti·ken (ungebräuchlich, selten)
Aussprache:
- IPA: [ɛsˈteːtɪk]
- Hörbeispiele: Ästhetik (Info)
- Reime: -eːtɪk
Bedeutungen:
- [1] ursprünglich: Theorie und Philosophie der sinnlichen Wahrnehmung in Kunst, Design, Philosophie und Wissenschaft
- [2] heute häufiger in dieser Bedeutung: Lehre der Schönheit
- [3] kein Plural: Schönheitssinn
Herkunft:
- 1750 in der lateinischen Form Aesthetica von Alexander Gottlieb Baumgarten für eine Wissenschaft von den Gesetzmäßigkeiten des Schönen vorgeschlagen und sehr bald in die Volkssprachen übernommen; zugrunde liegt griechisch αἰσθητικός (aisthētikos☆) → grc „das Wahrnehmbare betreffend“[1]
Synonyme:
- [1–3] Formgefühl, Geschmack, Kultur, Kunstverständnis, Schönheitssinn, Stil, Stilgefühl
- [2] Kallistik
Gegenwörter:
- [1–3] Antiästhetik
Oberbegriffe:
- [1] Philosophie
Unterbegriffe:
- [1] Geruchsästhetik, Informationsästhetik, Literaturästhetik, Rezeptionsästhetik, Spinnennetz-Ästhetik
Beispiele:
- [1] Als eigenständige philosophische Disziplin wurde die Ästhetik in Deutschland erstmals von Alexander Gottlieb Baumgarten anerkannt.
- [1] „Die exakte Literaturwissenschaft bildet gleichzeitig so etwas wie eine exakte deskriptive Ästhetik des künstlerischen Schrifttums.“[2]
- [1] „Zwar hatte in seiner Ästhetik immer die Phantasie das Primat.“[3]
- [1] „Die ruhige, von aller Reflexion und aller Begierde losgelöste Betrachtung der Dinge der Welt in ihrer Gesamtheit: Das ist die so simple wie ganz und gar eigenständige Ästhetik Schopenhauers, die von der Klassik letztlich ebenso weit entfernt ist wie von der Romantik.“[4]
- [2] Die Ästhetik darf bei Ihr niemals zu kurz kommen, da Sie einen ausgesprochen guten Sinn für Ästhetik hat.
- [3] Der Raumgestaltung fehlen Geschmack und Ästhetik.
- [3] „Mein deutsches Empfinden für Ästhetik und Körpergefühl weigert sich aber, das kampflos hinzunehmen.“[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
- die eigene, faschistische, kantische, philosophische, weibliche Ästhetik
- die Ästhetik hervorbringen, prägen
Wortbildungen:
- [1] ästhetisch, dazu Ästhet
- [?] Ästhetiker, Ästhetisierung
Übersetzungen
[1]
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[2] heute häufiger in dieser Bedeutung: Lehre der Schönheit
|
[3] kein Plural: Schönheitssinn
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–3] Wikipedia-Artikel „Ästhetik“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ästhetik“
- [1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Ästhetik“
- [1–3] Duden online „Ästhetik“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ästhetik“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Ästhetik“, Seite 66.
- Wilhelm Fucks: Nach allen Regeln der Kunst. Diagnosen über Literatur, Musik, bildende Kunst - die Werke, ihre Autoren und Schöpfer. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1968, Seite 9.
- Dieter E. Zimmer: Durch Wüsten und Kriege. Eine Expedition ins Innere Asiens mit Vladimir Nabokov und wagemutigen Forschern des 19. Jahrhunderts. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2007, ISBN 978-3-499-24679-1, Seite 237.
- Michel Houellebecq: In Schopenhauers Gegenwart. DuMont Buchverlag, Köln 2019 (übersetzt von Stephan Kleiner), ISBN 978-3-8321-6488-1, Seite 33. Französisches Original 2016.
- Hatice Akyün: Verfluchte anatolische Bergziegenkacke oder wie mein Vater sagen würde: Wenn die Wut kommt, geht der Verstand. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04699-1, Seite 169.
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