Theorie

Theorie (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Theorie die Theorien
Genitiv der Theorie der Theorien
Dativ der Theorie den Theorien
Akkusativ die Theorie die Theorien

Worttrennung:

The·o·rie, Plural: The·o·ri·en

Aussprache:

IPA: [teoˈʁiː]
Hörbeispiele:  Theorie (Info),  Theorie (Österreich) (Info)
Reime: -iː

Bedeutungen:

[1] Wissenschaft: Gedankenmodell zum Erklären von Erscheinungen oder zur Konstruktion neuer Welten
[2] Gesamtheit eines gedanklich konstruierten Bildes, im Gegensatz zur Praxis

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von lateinisch theōria  la entlehnt, das auf altgriechisch θεωρία (theōria)  grc „das Anschauen, die Betrachtung“ zurückgeht[1]

Synonyme:

[1] Annahme, Ansicht, Betrachtung, Denkansatz, Mutmaßung

Sinnverwandte Wörter:

[1] Anschaulichkeit, Anschauung, Behauptung, Darlegung, Darstellung, Erscheinung, Gedanke, Hypothese, Meinung, These, Unwissen, Zweifel

Gegenwörter:

[1] Anschauungsgegenstand, Betrachtungsgegenstand, Faktum, Realität, Tatsache, Wirklichkeit
[1] Antithese, Gegenbehauptung Gegendarstellung, Gegentheorie
[2] Empirie, Erfahrung, Erkenntnis, Praxis, Wissen

Unterbegriffe:

[1] Abschreckungstheorie, Abstammungstheorie, Abstinenztheorie, Algorithmentheorie, Alternstheorie, Aktualitätstheorie, Atomtheorie, Ausbeutungstheorie, Bankingtheorie, Bogumilentheorie, Bevölkerungstheorie, Chaostheorie, Deszendenztheorie, Dramentheorie, Evolutionstheorie, Feldtheorie (→ Quantenfeldtheorie), Grammatiktheorie, Graphentheorie (auch Grafentheorie), Gravitationstheorie, Hamilton-Jacobi-Theorie, Informationstheorie, Katastrophentheorie, Keimplasmatheorie, Komplexitätstheorie, Kompositionstheorie, Literaturtheorie, Modernisierungstheorie, Musiktheorie, Panspermie-Theorie, Quantentheorie, Relativitätstheorie, Spieltheorie, Sprachtheorie, Stringtheorie, Substrattheorie, Superioritätskomplex, Systemtheorie, Testtheorie, Turbulenztheorie, Undulationstheorie, Urknalltheorie, Valenztheorie, Verelendungstheorie, Vererbungstheorie, Verschwörungstheorie, Verteilungstheorie, Wahrscheinlichkeitstheorie, Warteschlangentheorie, Wellentheorie, Werttheorie, Widerspiegelungstheorie, Wirtschaftstheorie, Wissenschaftstheorie, Witztheorie, Zahlentheorie, Zeichentheorie, Zweistaatentheorie
[1] Theory of Mind
[2] Alltagstheorie, Geruchstheorie

Beispiele:

[1] Das ist eine wirklich unglaubliche Theorie.
[1] „Nach einer neueren Theorie könnten chemische Stoffe aus dem Weltraum dazu beigetragen haben, das Leben auf der Erde in Gang zu bringen.“[2]
[1] „Es gibt einen für Camus seit Kindheitstagen erfahrenen Vorsprung des Lebens vor allen Denkgebäuden, Theorien und Philosophien, den er wie kaum etwas anderes mit seinem gesamten Werk zu verteidigen gesucht hat.“[3]
[1] „Wenn wir nun als Wissenschaftler zur Lösung eines uns ansprechenden Rätsels beitragen wollen, entwickeln wir im besten Fall eine Theorie, ein Modell, das eine Erklärung hierfür liefert.“[4]
[2] In der Theorie ist es ganz einfach, in der Praxis hingegen erweist es sich als schwierig.

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] Theorie und Praxis

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: theoretisch, theorielastig, theopraktisch
Substantive: Theorem, Theoretiker, Theoriefindung, Theorienstreit, Theorieprüfung, Theorist
Verben: theoretisieren

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Theorie
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Theorie
[1, 2] Duden online „Theorie
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTheorie
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Theorie

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Theorie“, Seite 915.
  2. Das große Arena Lexikon der Natur. 1. Auflage. Arena Verlag GmbH, Würzburg 2005, ISBN 3-401-05780-4, Seite 15
  3. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 64.
  4. Jörg Keller, Helen Leuninger: Grammatische Strukturen – Kognitive Prozesse. Ein Arbeitsbuch. Narr, Tübingen 1993, ISBN 3-8233-4954-6, Seite 8.
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