über Gebühr

über Gebühr (Deutsch)

Redewendung

Worttrennung:

über Ge·bühr

Aussprache:

IPA: [ˌyːbɐ ɡəˈbyːɐ̯]
Hörbeispiele:  über Gebühr (Info)

Bedeutungen:

[1] gehoben: über das angemessene Maß hinausgehend, mehr als erforderlich

Sinnverwandte Wörter:

[1] exzessiv, übermäßig, übertrieben, überzogen, unverhältnismäßig

Gegenwörter:

[1] nach Gebühr, unter Gebühr

Beispiele:

[1] Nach landläufiger Meinung werden viele Wirtschaftsbosse über Gebühr vergütet.
[1] „Ich hätte mich vorsehen müssen, schon Ihres Namens wegen, mit dem Sie weiter in mein Leben einfallen und es strapazieren über Gebühr.[1]
[1] „Dadurch sei man über Gebühr und ohne Not auf den Weg des Wettrüstens geraten, das die eigene Wirtschaft überfordert habe.“[2]
[1] „Deshalb möchte ich Ihre Zeit auch nicht über Gebühr in Anspruch nehmen.“[3]
[1] «Ein funktionierendes Rechtssystem zeichnet sich dadurch aus, dass es auch Personen aushält, die es über Gebühr strapazieren.»[4]
[1] „Das soll nicht verharmlosen, dass der Mensch mit Kohlekraftwerken, Autoabgasen und unbedachten Fernreisen die Erde über Gebühr belastet.“[5]
[1] „Damit ist das Interesse der Gruppe auch schon wieder erloschen, die Aufmerksamkeitsspanne über Gebühr gedehnt.“[6]
[1] „Das Weiblein, das Steinen Brei servierte, faszinierte ihn über Gebühr.[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] etwas über Gebühr belasten, strapazieren; etwas über Gebühr betonen, loben, tadeln; jemanden über Gebühr aufhalten, in Anspruch nehmen; sich über Gebühr ereifern

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gebühr² sowie Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „über Gebühr
[1] The Free Dictionary „Gebühr
[1] Duden online „Gebühr
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Gebühr“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Gebühr
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalüber Gebühr
[1] Redensarten-Index „über Gebühr
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2020, ISBN 978-3-411-91305-3, Stichwort »Gebühr: über Gebühr«, Seite 261.

Quellen:

  1. Ingeborg Bachmann: Malina. Bertelsmann, Güterloh 1992, Seite 86 (Erstausgabe 1971).
  2. Willy Brandt: Erinnerungen. Ullstein, Berlin 1997, ISBN 3-548-26518-9, Seite 356 (Erstausgabe im Verlag Propyläen, Frankfurt am Main 1989).
  3. Kerstin Jentzsch: Ankunft der Pandora. Roman. Heyne, München 1997, ISBN 3-453-13055-3, Seite 277 (Erstausgabe im Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1996).
  4. Corsin Zander: Renitenter Ingenieur hält die Justiz auf Trab. In: Neue Zürcher Zeitung. 19. November 2016, ISSN 0376-6829, Seite 22 (Onlineversion vom 18.11.2016: URL, abgerufen am 16. März 2021).
  5. Anette Dowideit: Meine Freiheit, deine Freiheit. In: WELT AM SONNTAG. 14. Juli 2019, ISSN 0949-7188, Seite 12.
  6. Sibylle Berg: GRM. Brainfuck. Roman. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020 (KiWi 1726), ISBN 978-3-462-00020-7, Seite 268 (Erstausgabe 2019).
  7. Christine Wunnicke: Die Dame mit der bemalten Hand. Roman. 7. Auflage. Berenberg Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-946334-76-7, Seite 76.
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