Absenz
Absenz (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Absenz | die Absenzen |
Genitiv | der Absenz | der Absenzen |
Dativ | der Absenz | den Absenzen |
Akkusativ | die Absenz | die Absenzen |
Nebenformen:
- [5] archaisch: Absent
Worttrennung:
- Ab·senz, Plural: Ab·sen·zen
Aussprache:
- IPA: [apˈz̥ɛnt͡s], [apˈsɛnt͡s][1]
- Hörbeispiele: Absenz (Info)
- Reime: -ɛnt͡s
Bedeutungen:
- [1] Schweiz, Österreich, in Deutschland bildungssprachlich: Abwesenheit, Fehlen
- [2] Süddeutschland, Schweiz, Österreich; meist Schule: Fehlstunde oder Fehltag in Schule oder Beruf etwa aufgrund von Krankheit
- [3] übertragen: geistige Abwesenheit
- [4] Medizin, Psychologie: kleiner Anfall, kurzzeitige Bewusstseinstrübung zum Beispiel während oder nach einem epileptischen Anfall ohne Sturz (das heißt ohne Verlust der körperlichen Kontrolle)
- [5] veraltet; Recht, Wirtschaft: Zahlung, die an einen Abwesenden entrichtet wird, meist von dem Verwalter einer Pfründe an den abwesenden Pfründeninhaber
Herkunft:
- seit dem 15. Jahrhundert bezeugte Entlehnung aus dem lateinischen absentia → la in der juristischen Bedeutung und seit dem späten 16. Jahrhundert in der Bedeutung ‚Abwesenheit, Fehlen‘; seit dem frühen 19. Jahrhundert dann auch in der Bedeutung ‚Geistesabwesenheit‘ als Verkürzung von Geistesabsenz, das seinerseits eine Lehnübersetzung aus dem französischen absence d’esprit → fr ist; im 20. Jahrhundert tritt die medizinische/psychologische Bedeutung wahrscheinlich unter erneutem Einfluss des französischen absence → fr hinzu[2]
Synonyme:
- [1] Abwesenheit
- [3] Absence, Geistesabwesenheit, Geistesabsenz
- [4] Absence
Gegenwörter:
- [1] Präsenz, Anwesenheit
- [5] Präsenz
Beispiele:
- [1] Seine Absenz fiel gar nicht auf, da es alle gewohnt waren.
- [2] Diese Schülerin hat viele Absenzen.
- [2] Die hohe Quote an Absenzen in der Abteilung XYZ lässt auf ein schlechtes Arbeitsklima schließen.
- [2] „Führen Gespräche mit Lehrern und Schulpsychologen jedoch zu nichts, können schulpflichtige Schüler laut Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes (BayEug) für Absenzen belangt werden.“[3]
- [3] Er sprach weiter, denn er war ihrer geistigen Absenz nicht bewusst.
- [4] Er war epileptisch und seine Absenzen waren sehr häufig.
- [5] Seine Absenz bekommt er sowieso, denn er ist Miglied einer Kirche.
Charakteristische Wortkombinationen:
Wortbildungen:
- [1, 5] Absenzgeld
- [2] Absenzenformular, Absenzenkontrolle, Absenzenliste/Absenzliste, Absenzenquote, Absenzsemester
- [5] Absenzer
Übersetzungen
[1]
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[2]
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[3] übertragen: geistige Abwesenheit
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[4]
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[5]
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Absenz“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Absenz“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Absenz“
- [1, 2] The Free Dictionary „Absenz“
- [1, 4] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Absenz“ auf wissen.de
- [1, 4] Wahrig Fremdwörterlexikon „Absenz“ auf wissen.de
- [1, 2] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 14.
- [1–4] Duden online „Absenz“
- [1–4] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 98.
- [1, 3] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Seite 40.
- [1–5] Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 1. Band: a–Präfix – Antike, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-012622-2, DNB 945685645 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung von Gerhard Strauß), Seite 31–33.
Quellen:
- Rudolf Muhr: Österreichisches Aussprachewörterbuch, österreichische Aussprachedatenbank (Adaba). Peter Lang; Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-631-55414-2, DNB 986461431, Seite 76.
- Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 1. Band: a–Präfix – Antike, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-012622-2, DNB 945685645 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung von Gerhard Strauß), Seite 31–33.
- Anja Burkel: Jeder Vierte schwänzt die Schule. In: sueddeutsche.de. 11. Mai 2010, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 29. Dezember 2017).
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