Bursche

Bursche (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Bursche die Burschen
Genitiv des Burschen der Burschen
Dativ dem Burschen den Burschen
Akkusativ den Burschen die Burschen

Nebenformen:

Bursch

Worttrennung:

Bur·sche, Plural: Bur·schen

Aussprache:

IPA: [ˈbʊʁʃə]
Hörbeispiele:  Bursche (Info)

Bedeutungen:

[1] junger Mann; Junge
[2] Mitglied einer Studentenverbindung, einer Burschenschaft
[3] Soldat in der Funktion eines Dieners

Herkunft:

von frühneuhochdeutsch bursze, borse (feminin), "Geldbeutel" (vergleiche Börse), aber auch "Gemeinschaftshaus für Handwerksgesellen, Studenten, Soldaten" und "die in diesem Haus Gemeinschaftskasse führende Genossenschaft". Der feminine Ausdruck für die Gruppe wird pluralisch aufgefasst, sodaß sich im 17. Jahrhundert der maskuline Singular Bursch/Bursche für das Mitglied einer solchen Gruppe (vergleiche Burschenschaft) herausbildet.[1]

Synonyme:

[1] Bube, Bub, Junge, Knabe

Gegenwörter:

[1] Mädel

Verkleinerungsformen:

[1] Bürschchen, Bürscherl, Bürschlein

Unterbegriffe:

[1] Laufbursche
[3] Offiziersbursche

Beispiele:

[1] Der Bursche spielt mal wieder in der Matsche.
[1] Das blaue Hemd gehört dem Burschen.
[1] Mach Dir keine Sorgen, er ist ein zäher Bursche.
[1] „Ich begleitete ihn auf drei oder vier Fahrten und wuchs zu einem großen, kräftigen Burschen heran; da kaperte uns auf der Heimfahrt von der Neufundlandbank ein algerischer Seeräuber oder ein Kriegsschiff.“[2]
[1] „Der zweite Bursche kam auf mich zu.“[3]
[1] „Der Fahrer, ein hagerer Bursche mit einer Pelzmütze auf dem Schädel, öffnet dienstbeflissen die Autotür, um seinen Fahrgast einsteigen zu lassen.“[4]
[1] „Damals war Tóvó ein verwahrloster Bursche gewesen, und seit 1857 oder 1858 war er, soweit Obram wusste, ein Vierteljahrhundert nicht mehr auf den Färöern gewesen.“[5]
[2] „Die Mädchen trugen die kleinen Fähnchen der Fabrikarbeiterinnen, viele Burschen hatten die Mützen auf dem Kopf.“[6]
[2] Bei der Mensur erhielt der Bursche seinen Schmiss.
[3] „Wir wohnten mit in seinem Hause, mit seinem Burschen Eilitz zusammen.“[7]
[3] „Vermutlich ist es der Bursche des Offiziers.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein kräftiger Bursche; ein zäher Bursche

Wortbildungen:

[1] burschen, Burschenschaft, Burschung, burschikos, Handwerksbursche

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Bursche
[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Bursche
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bursche
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBursche
[1] The Free Dictionary „Bursche
[1, 2] Duden online „Bursche

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Bursche“.
  2. Daniel Defoe: Das Leben, die Abenteuer und die Piratenzüge des berühmten Kapitän Singleton. Verlag Neues Leben, Berlin 1985, ISBN -, Seite 6.
  3. John Goldsmith: Die Rückkehr zur Schatzinsel. vgs verlagsgesellschaft, Köln 1987, ISBN 3-8025-5046-3, Seite 145. Englisches Original „Return to Treasure Island“ 1985.
  4. E. W. Heine: Kaiser Wilhelms Wal. Geschichten aus der Weltgeschichte. C. Bertelsmann Verlag, München 2013, ISBN 978-3-570-10148-3, Seite 123.
  5. Jóanes Nielsen: Die Erinnerungen. Roman. btb Verlag, München 2016, ISBN 978-3-442-75433-5, Seite 249. Original in Färöisch 2011, Übersetzung der dänischen Ausgabe von 2012.
  6. Hans Fallada: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt. Roman. 4. Auflage. Aufbau Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-7466-2678-9, Seite 345. Erstveröffentlichung 1934.
  7. Ludwig Renn: Krieg. Aufbau, Berlin 2014 (Erstmals veröffentlicht 1928), ISBN 978-3-351-03515-0, Zitat Seite 153.
  8. Knut Hamsun: Im Märchenland. Rütten & Loening, Berlin 1990 (übersetzt von Cläre Greverus Mjoën, Gertrud Ingeborg Klett), ISBN 3-352-00299-1, Seite 97. Norwegisches Original 1903.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Bruches, Cherubs, Schuber
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