Gemeinwohl

Gemeinwohl (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Gemeinwohl
Genitiv des Gemeinwohls
Dativ dem Gemeinwohl
Akkusativ das Gemeinwohl

Worttrennung:

Ge·mein·wohl, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ɡəˈmaɪ̯nˌvoːl]
Hörbeispiele:  Gemeinwohl (Info)

Bedeutungen:

[1] Wohl eines Gemeinwesens, Nutzen für die Allgemeinheit

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Adjektiv gemein und dem Substantiv Wohl

Synonyme:

[1] Allgemeinwohl

Beispiele:

[1] Viele Vereine fühlen sich dem Gemeinwohl verpflichtet.
[1] Eine am Gemeinwohl ausgerichtete Politik fühlt sich zuerst den Schwächsten einer Gesellschaft verpflichtet.
[1] Polizisten, Feuerwehrleute, Müllfahrer, Ärzte, Pflegekräfte, Kindergärtnerinnen, sie alle setzen sich für das Gemeinwohl ein.
[1] „Es ist falsch, anzunehmen, dass der Marktwert dieses oder jenes Jobs als Maß für einen Beitrag zum Gemeinwohl dienen kann.“[1]
[1] „In den Augen der Gesellschaft (und vielleicht auch in ihren eigenen) stellte ihre Arbeit keinen wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl mehr dar.“[1]
[1] „Nur ein glühender Libertärer würde darauf beharren, dass der Beitrag des reichen Casino-Magnaten zum Gemeinwohl tausendmal mehr wert ist als der eines Kinderarztes.“[1]
[1] „Der libanesischen Politik warf Macron Versagen auf allen Ebenen vor. Reformversprechen und Verpflichtungen seien nicht eingehalten worden und statt des Gemeinwohls verfolgten die Politiker Privatinteressen.“[2]
[1] „In der Politischen Philosophie sodann geht es darum, eine konkrete Koordination von individuellen Handlungen zugleich so zu gestalten, dass dabei ein konkretes Gutes – das Gemeinwohl oder bonum commune – unter Endlichkeitsbedingungen bzw. in Raum und Zeit Wirklichkeit wird: […]“[3]
[1] „Das Gemeinwohl liegt ihm am Herzen, und deshalb hat er seinen Spiralblock aus der Tasche gezogen.“[4]
[1] „Ein Ansatz – der vor allem jenen vertraut ist, die Wirtschaftspolitik betreiben – definiert das Gemeinwohl als die Summe der Vorlieben und Interessen aller. Demzufolge erreichen wir das Gemeinwohl, indem wir das Wohlergehen der Verbraucher maximieren – typischerweise durch größtmögliches Wirtschaftswachstum.“[1]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: das Gemeinwohl stärken, dem Gemeinwohl dienen
[1] die Politik / sein Handeln am Gemeinwohl ausrichten

Wortbildungen:

Adjektive: gemeinwohlorientiert
Substantive: Gemeinwohlarbeit[5], Gemeinwohlatlas[6], Gemeinwohlbilanz[7], Gemeinwohlinteresse, Gemeinwohlorientierung, Gemeinwohlprämie[8], Gemeinwohlökonomie[9]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Gemeinwohl
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gemeinwohl
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGemeinwohl
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Gemeinwohl
[1] The Free Dictionary „Gemeinwohl
[1] Gerd Schneider, Christiane Toyka-Seid: Gemeinwohl. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, abgerufen am 25. Juli 2022.

Quellen:

  1. Michael J. Sandel: Im Dienst der Gesellschaft – Arbeit, Anerkennung und Gemeinwohl - Essay. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 26. März 2021, abgerufen am 25. Juli 2022.
  2. Geberkonferenz für den Libanon – Umfangreiche internationale Unterstützung für den Libanon. In: Deutsche Welle. 4. August 2021 (URL, abgerufen am 25. Juli 2022).
  3. Thomas Sören Hoffmann: Einführung in die Praktische Philosophie, Kurseinheit 1: Einführung in die Ethik, Seite 10, Fernuniversität Hagen (Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften) 2012
  4. Pascale Hugues: Deutschland à la française. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-03032-2, Seite 184. Französisches Original 2017.
  5. Wikipedia-Artikel „Gemeinwohlarbeit
  6. Wikipedia-Artikel „Gemeinwohlatlas
  7. Wikipedia-Artikel „Gemeinwohlbilanz
  8. Wikipedia-Artikel „Gemeinwohlprämie
  9. Wikipedia-Artikel „Gemeinwohlökonomie
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