Mäander

Mäander (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Mäander die Mäander
Genitiv des Mäanders der Mäander
Dativ dem Mäander den Mäandern
Akkusativ den Mäander die Mäander

Worttrennung:

Mä·an·der, Plural: Mä·an·der

Aussprache:

IPA: [mɛˈandɐ]
Hörbeispiele:  Mäander (Info)
Reime: -andɐ

Bedeutungen:

[1] physische Geographie, Orographie: eine Folge von starken, die Richtung wechselnden Fluss- oder Bachwindungen,
[2] allgemein: ein kurvenreicher, vielgewundener Verlauf eines Weges, einer Straße, eines Flusses und Ähnliches; kurvenreiches, verschlungenes Muster, Design
[3] Kunst, Architektur: ein wellenförmiges Linienornament oder Zierband auf Vasen, Teppichen oder anderen Kunsthandwerksgegenständen, Kleidungsstücken (Bordüren), Gebäudeteilen (benannt nach den vielen Krümmungen und Biegungen von [1])

Herkunft:

entstammt der lateinischen Bezeichnung Maeander  la, welche ihrerseits aus dem altgriechischen Namen des Flusses Μαίανδρος (Maiandros)  grc entlehnt wurde.[1] Die moderne Bezeichnung dieses Flusses lautet Großer Mäander (türkisch: Büyük Menderes).[2]

Synonyme:

[1] Flussschlinge, Flusswindung, Flussbiegung; Bachschlinge, Bachwindung, Bachbiegung
[3] Mäanderband, Zierband

Oberbegriffe:

[1, 2] Geographie
[3] Ästhetik, Ornament, Architektur, Kunst

Unterbegriffe:

[1] Auenmäander, Flussmäander, Talmäander, Wiesenmäander
[3] Ästhetizismus. Doppelmäander, Kunstbegriff

Beispiele:

[1] Flüsse mit starken Mäandern wurden teilweise begradigt, um Schifffahrt zu ermöglichen.
[2] Die Rohre unserer Fußbodenheizung sind so verlegt, dass sie Mäander bilden.
[2, 3] „Der zwischen den beiderseitigen Schrittsteinen eingeschränkte Regenstrom hatte das leichteste Kehricht die abhängige Straße herunter, teils nach dem Meere, teils in die Abzüge, […] fortgetrieben, das gröbere Geströhde wenigstens von einem Orte zum andern geschoben und dadurch wundersame, reine Mäander auf das Pflaster gezeichnet.“[3]
[3] Friese sind manchmal mit aufgemalten oder plastischen Mäandern verziert.

Wortfamilie:

[1–3] mäandern, mäandrieren, mäandrisch

Wortbildungen:

[1] Auenmäander, Mäanderbogen, Talmäander, Zwangsmäander
[2] Mäanderfahrt, Mäanderlinie
[3] Doppelmäander, Mäanderband

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Mäander
[1–3] Wikipedia-Artikel „Mäander (Begriffsklärung)
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mäander
[1, 3] Duden online „Mäander (Windung, Schleife)
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMäander
[1, 3] Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 2, Spalte 2545, Artikel „Mäander“

Quellen:

  1. Duden online „Mäander (Windung, Schleife)
  2. Wikipedia: Großer Mäander
  3. Johann Wolfgang von Goethe: Italienische Reise. In: Projekt Gutenberg-DE. Palermo, Sonntag, den 15. April 1787 (‚Geströhde‘ bedeutete „Kollektivum für Stroh“, URL).

Substantiv, m, Toponym

Singular Plural
Nominativ der Mäander
Genitiv des Mäanders
Dativ dem Mäander
Akkusativ den Mäander

Worttrennung:

Mä·an·der, kein Plural

Aussprache:

IPA: [mɛˈandɐ]
Hörbeispiele:
Reime: -andɐ

Bedeutungen:

[1] Geographie: vielgewundener Fluss im westlichen Kleinasien in der Türkei, heute Großer Menderes genannt

Beispiele:

[1] „In Lydien trieb damals Lityerses, ein unechter Sohn des Midas, sein Wesen. Er war ein reichbegüterter Mann und lud alle Fremden, die bei seinem Sitze vorüberreisten, höflich zu Gaste. Nach dem Mahle zwang er sie, mit ihm in seine Ernte zu gehen, und des Abends schlug er ihnen die Köpfe ab. Auch diesen Tyrannen brachte Herakles um und warf ihn in den Fluß Mäander.[1]
[1] Der Mäander mündete bei der antiken Stadt Milet ins Ägäische Meer.

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Mäander (Begriffsklärung)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mäander
[1] Duden online „Mäander (Fluss)
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMäander

Quellen:

  1. Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums. In: Projekt Gutenberg-DE. Herakles im Dienste der Omphale (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: mäandre
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