Nische

Nische (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Nische die Nischen
Genitiv der Nische der Nischen
Dativ der Nische den Nischen
Akkusativ die Nische die Nischen

Worttrennung:

Ni·sche, Plural: Ni·schen

Aussprache:

IPA: [ˈniːʃə], österreichisch und schweizerisch auch: [ˈnɪʃə]
Hörbeispiele:  Nische (Info)
Reime: -iːʃə

Bedeutungen:

[1] Einbuchtung, Vertiefung in einer Wand
[2] kleine Raumerweiterung
[3] bildlich: kleiner geschützter Bereich, in dem man sich unbehelligt von Konkurrenz aufhalten, entfalten kann

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von französisch gleichbedeutend niche  fr entlehnt; das Wort geht auf lateinisch nidus (nīdus)  la „Nest“ zurück[1]

Synonyme:

[2] Alkoven

Unterbegriffe:

[1] Bogennische, Felsnische, Fensternische, Mauernische, Wandnische
[2] Bettnische, Gebetsnische, Kochnische
[3] Marktnische, ökologische Nische, Stammzellnische

Beispiele:

[1] „An der einen Wand hing eine ganze Pfeifensammlung; in einer Nische standen Nargilehs und kupferne Tabaksgefäße, und eine zweite Nische war als Bücherschrank eingerichtet.“[2]
[1] „Sie steigen die zerborstenen Stufen der Kellertreppe hoch und lösen den Posten ab, der in einer Nische lehnt und eine Zigarette raucht.“[3]
[1] „Der freigelegte Tempel besaß in seinen Innenwänden zahlreiche Nischen, in denen man eine Darstellung von gekreuzten Frauenhänden aus Ton fand.“[4]
[1] „Eine weitere Nische zeigt eine rund einen Meter hohe Frau.“[5]
[2] „Sie hatte den Sänger zu fesseln gewußt; denn nach der Tafel zog er sie in eine dämmerige Nische, wo er wohl eine halbe Stunde mit ihr plauderte.“[6]
[2] „Es hat Nischen mit Sitzbänken an beiden Seiten und in der Mitte eine Tischreihe.“[7]
[2] „In der Nische auf der anderen Seite saß einer, der mich anstarrte.“[8]
[2] „Innerhalb des Zelts war eine Bühne, die durch Segeltuchwände in verschiedene Nischen unterteilt war.“[9]
[3] „Viele Privatbanken hätten sich in eine Nische zurückgezogen und betrieben beispielsweise nur noch die Vermögensverwaltung.“[10]
[3] „Bisher beschränkte sich der Frauenfußball auf sein Dasein in der Nische des Frauensports und mied das große Parkett – aus Furcht, dort alleine tanzen zu müssen.“[11]
[3] „Erreicht wurde das unter anderem durch eine Aufsplittung der Modellpalette und das Besetzen von Nischen.[12]

Wortbildungen:

Nischenaltar, Nischenkultur, Nischenmarkt, Nischenprodukt, Nischenstrategie

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 3] Wikipedia-Artikel „Nische
[1] Wikipedia-Artikel „Mauernische
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Nische
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Nische
[1, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNische
[1] The Free Dictionary „Nische
[1, 2] Duden online „Nische
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Nische“ auf wissen.de
[1 ,2] Wahrig Fremdwörterlexikon „Nische“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Nische (Baukunst)
[*] wissen.de – Lexikon „Nische (Biologie)
[*] Wahrig Herkunftswörterbuch „Nische“ auf wissen.de
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, „Nische“, Seite 1211

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Nische“, Seite 653.
  2. Karl May: Im Lande des Mahdi I. In: Projekt Gutenberg-DE. Erstes Kapitel: Ein Chajjal (URL).
  3. Heinz Rein: Finale Berlin. Roman. Ullstein, ohne Ortsangabe 2017, ISBN 978-3-548-28730-0, Seite 649. Originalausgabe 1947.
  4. Dietrich Ecklebe: Peru: Kulturen vor den Inka (Teil 1). In: philatelie. Nummer Heft 543, 2022, Seite 47-51, Zitat S. 48.
  5. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Nikol, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 60.
  6. Hermann Sudermann: Der verwandelte Fächer und zwei andere Novellen. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 2: Der verwandelte Fächer (URL).
  7. James Salter: Ein Spiel und ein Zeitvertreib. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22440-2, Seite 39 f.
  8. Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 96. Englisches Original 1994.
  9. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (Originaltitel: MacAfee county, übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 244 (englische Originalausgabe 1970).
  10. FBi: Privatbank will Haspa Konkurrenz machen. In: Welt Online. 4. Februar 2005, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 24. November 2011).
  11. Kathrin Steinbichler: Gewinn für die DFB-Frauen. In: Süddeutsche Zeitung. 22. April 2009, ISSN 0174-4917.
  12. auto motor und sport. Nummer 11/2014, Verlag Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Stuttgart 2014, Seite 25 „So hat sich Audi in nur 13 Jahren verändert“

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Ische, nasche
Anagramme: Inches, Ischen, schein, Schein, schien, schnei
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