Wand
Wand (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Wand | die Wände |
Genitiv | der Wand | der Wände |
Dativ | der Wand | den Wänden |
Akkusativ | die Wand | die Wände |
Worttrennung:
- Wand, Plural: Wän·de
Aussprache:
- IPA: [vant]
- Hörbeispiele: Wand (Info), Wand (Info), Wand (Österreich) (Info)
- Reime: -ant
Bedeutungen:
- [1] Seite oder Fläche, die irgendeinen Raum oder Hohlkörper begrenzt
- [2] (einzelne) senkrechte, steile Fläche
- [3] Architektur: ein senkrecht stehendes Bauteil, das einen Raum seitlich begrenzt, besonders die nach innen gewandte Fläche dieses Bauteils
- [4] Meteorologie: aufragende Kante eines Gebildes, das den Himmel verdunkelt; Gewitterwand
- [5] Bergbau: abgetrenntes Gesteinsstück größeren Umfangs
- [6] übertragen: etwas, das eine Barriere bildet, einen Sichtschutz oder eine gemauerte Raumbegrenzung verdeckt
Herkunft:
- mittelhochdeutsch wand → gmh, althochdeutsch wand → goh, germanisch *wandu- → gem „Flechtwerk, Rute“ („das Gewundene“, im Gegensatz zur Mauer, vgl. winden), belegt seit dem 8. Jahrhundert.[1]
Synonyme:
Unterbegriffe:
- [1] Backbordwand, Bauchwand, Bordwand, Brustwand, Darmwand, Dichtwand, Doppelwand, Feuerwand, Gefäßwand, Gegenwand, Giebelwand, Grabenwand, Herzwand, Hinterwand, Holzwand, Kellerwand, Küchenwand, Längswand, Magenwand, Marmorwand, Nasenwand, Querwand, Rückwand, Scheidewand, Schiebewand, Schmalwand, Schrankwand, Seitenwand, Spundwand, Steinwand, Steuerbordwand, Tassenwand, Tunnelwand, Vorderwand, Wetterwand, Zellwand, Zeltwand
- [2] Bergwand, Bretterwand, Eiger-Nordwand, Eiswand, Felsenwand, Felswand, Gebirgswand, Granitwand, Kraterwand, Lärmschutzwand, Palisadenwand, Pfahlwand, Schutzwand, Sperrholzwand, Steilwand
- [1, 2] Nordwand, Nordostwand, Nordwestwand, Ostwand, Südwand, Südostwand, Südwestwand, Westwand
- [3] Abtrennwand, Außenwand, Betonwand, Brandschutzwand, Brandwand, Dielenwand, Fachwerkwand, Fensterwand, Flurwand, Frontwand, Giebelwand, Gipswand, Glaswand, Hauswand, Häuserwand, Innenwand, Kletterwand, Küchenwand, Längswand, Mauerwand, Schrägwand, Schutzwand, Segeltuchwand, Spuckwand, Stellwand, Steinwand, Stirnwand, Tempelwand, Trennwand, Zimmerwand, Zwischenwand
- [4] Gewitterwand, Nebelwand, Regenwand, Staubwand, Wolkenwand
- [6] Anbauwand, Bildwand, Breitwand, Bücherwand, Fruchtwand, Ikonenwand, Leinwand, Pinnwand, Plakatwand, Prellwand, Projektionswand, Rabitzwand, Regalwand, Reklamewand, Riegelwand, Schallwand, Schilderwand, Sprossenwand, Ständerwand, Stringwand, Tenniswand, Trennungswand, Urnenwand, Votivwand
Beispiele:
- [1] Walters Kopf schlug gegen die vordere Wand der Kiste.
- [1] Die Wand des Magens ist mit einer Schleimhaut bedeckt.
- [2] „Der Extremkletterer setzt sich nicht ‚todesmutig’ oder gar ‚blind’ einer ‚mörderischen Wand’ aus, sondern sichert sich mit Seil und Haken, vertraut seinen Eisen, seinem Können, seiner Sorgfalt, seiner Konzentrationsfähigkeit, seinem Selbsteinschätzungsvermögen, seinem Krisenmanagement, seiner Erfahrung.“[2]
- [2] Beim Klettern verlor er den Halt und hing in der Wand, bis ihn die Bergwacht rettete.
- [3] An der Wand hing ein Portrait des Präsidenten.
- [3] Sina saß in seinem Schaukelstuhl und starrte die Wand an.
- [3] „Die Wände des Wohnzimmers waren rosa.“[3]
- [3] „Wenn du als Besucher deinen Blick über die Wände der ägyptischen Tempel wandern lässt, wirst du sehr bald auf zahlreiche Beispiele dieser Formulierung stoßen.“[4]
- [4] Wir sitzen im Cockpit und schaue zu, wie sich die Wand des Gewitters in rasender Geschwindigkeit nähert.
- [5] Diese werden dann dünn gehackt, mittels Pulver weggesprengt oder auch weggebrannt und die unterhöhlte Wand kommt zu Fall.[5]
- [6] Wir trafen in dem Dorf auf eine Wand des Schweigens.
- [6] Die Wände stellen wir rechts und links vom Eingang auf und die Stehtische dort hinten.
Redewendungen:
- den Teufel an die Wand malen
- die eigenen vier Wände - ein eigenes Zimmer oder die eigene Wohnung oder ein Eigenheim
- etwas gegen die Wand fahren
- gegen die Wand laufen/mit dem Kopf gegen die Wand laufen
- jemanden an die Wand spielen
- mit dem Kopf durch die Wand wollen
- mit dem Rücken zur Wand stehen – in einer ausweglosen Situation sein
Sprichwörter:
- [3] Narrenhände beschmieren Tisch und Wände
Charakteristische Wortkombinationen:
- [6] Wand der Ablehnung, des Schweigens
Wortbildungen:
- Adjektive: dickwandig, dünnwandig, glattwandig, wandhängend, wandhoch
- Substantive: Wandarm, Wandbank, Wandbefestigung, Wandbehang, Wandbekleidung, Wandbespannung, Wandbett, Wandbewurf, Wandbord, Wandbrett, Wanddekoration, Wandfach, Wandfarbe, Wandfläche, Wandflechte, Wandfliese, Wandfluter, Wandfresko, Wandfries, Wandgemälde, Wandhaartrockner, Wandhaken, Wandhalterung, Wandhaube, Wandheizung, Wandkachel, Wandkalender, Wandkarte, Wandklappbett, Wandlampe, Wandleuchte, Wandleuchter, Wandluke, Wandmalerei, Wandnische, Wandpfeiler, Wandplatte, Wandregal, Wandsafe, Wandschirm, Wandschmuck, Wandschoner, Wandschrank, Wandsockel, Wandspiegel, Wandspruch, Wandstelle, Wandtafel, Wandtäfelung, Wandtelefon, Wandteller, Wandteppich, Wandtisch, Wandtresor, Wandtrockenhaube, Wanduhr, Wandung, Wandvase, Wandverkleidung, Wandvertäfelung, Wandwäschetrockner, Wandzeitung
Übersetzungen
[1] Seite oder Fläche, die irgendeinen Raum oder Hohlkörper begrenzt
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[2] (einzelne) senkrechte, steile Fläche
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[3] Architektur: ein senkrecht stehendes Bauteil, das einen Raum seitlich begrenzt
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[4] Meteorologie: aufragende Kante eines Gebildes, das den Himmel verdunkelt; Gewitterwand
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[6] etwas, das eine Barriere bildet, einen Sichtschutz oder eine gemauerte Raumbegrenzung verdeckt
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–4] Wikipedia-Artikel „Wand“
- [1–6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wand“
- [1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Wand“
- [1–5] Duden online „Wand“
- [1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wand“
- [1–6] The Free Dictionary „Wand“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Wand“, Seite 971 f.
- Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten.. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 21.
- Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 117. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
- Christian Jacq: Die Welt der Hieroglyphen. Rowohlt, Berlin 1999 (übersetzt von Theresa Maria Bullinger, Ingeborg Schmutte), ISBN 3-87134-365-X, Seite 167. Französisches Original 1994.
- Bergbau und Hüttenwesen: Für weitere Kreise dargestellt, Emil Treptow, Fritz Wüst, Wilhelm Borchers. Abgerufen am 18. Dezember 2015.
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