Parataxe

Parataxe (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Parataxe die Parataxen
Genitiv der Parataxe der Parataxen
Dativ der Parataxe den Parataxen
Akkusativ die Parataxe die Parataxen

Worttrennung:

Pa·ra·ta·xe, Plural: Pa·ra·ta·xen

Aussprache:

IPA: [paʁaˈtaksə]
Hörbeispiele:  Parataxe (Info)
Reime: -aksə

Bedeutungen:

[1] Linguistik: eine Aneinanderreihung von Hauptsätzen oder anderen Ausdrücken

Herkunft:

1826 von F. Thiersch, Griechische Grammatik, von griechisch παϱάταξις (parataxis)  grcBei-/Nebenordnung, Koordination“, eingeführt[1]

Synonyme:

[1] Satzreihe, Satzreihung

Sinnverwandte Wörter:

[1] Beiordnung, Koordination, Nebenordnung

Gegenwörter:

[1] Hypotaxe, Unterordnung

Oberbegriffe:

[1] Satz

Beispiele:

[1] "Mooser ist krank. Er liegt im Bett." ist eine Parataxe.
[1] „Wenn nun Texte, die ja (meist) aus mehreren Sätzen bestehen, vorwiegend aus aneinandergereihten, gleichgeordneten Sätzen bestehen, spricht man von Parataxe. Es ist dabei gleichgültig, ob es sich um kurze, aneinandergereihte Sätze oder um längere Perioden mit koordinierten Sätzen, Teilsätzen oder auch Satzgliedern handelt.“[2]
[1] „Reine Parataxe in diesem Sinne besteht zwischen Parallelsätzen, sei es, dass Analoges oder dass Entgegengesetz[t]es verknüpft wird: er ist krumm, sie ist schief; er lacht, sie weint.“[3]
[1] „Nebenordnung (Koordination, Parataxe) liegt vor, wenn sich syntaktisch gleichwertige Einheiten miteinander verbinden.“[4]
[1] „Was den Satzbau betrifft, sind die abnehmende durchschnittliche Satzlänge und die Tendenz zur sogenannten Parataxe, das heißt zur Nebenordnung von Einfachsätzen, wichtige Phänomene des aktuellen Sprachwandels.“[5]

Wortbildungen:

[1] parataktisch

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Parataxe
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Parataxe
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort „Parataxe“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Parataxe“, Seite 681.
  2. Karl-Dieter Bünting, Henning Bergenholtz: Einführung in die Syntax. 2., überarbeitete Auflage. Athenäum, Frankfurt/M. 1989, Seite 117. ISBN 3-610-02194-4.
  3. Hermann Paul: Prinzipien der Sprachgeschichte. Vierte Auflage. Niemeyer, Halle 1909, Seite 148. „Parallelsätzen“ gesperrt, „er ist krumm, sie ist schief; er lacht, sie weint“ kursiv gedruckt.
  4. Walter Flämig: Grammatik des Deutschen. Einführung in Struktur- und Wirkungszusammenhänge. Akademie, Berlin 1991, Seite 251. ISBN 3-05-000686-2. Im Original fett gedruckt, Nebenordnung kursiv.
  5. Horst Dieter Schlosser: Wenn Sprachgebrauch auf Sprachnorm trifft: Vom täglichen Umgang mit Ideal und Wirklichkeit. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2018, Seite 19-30, Zitat Seite 25. Abkürzung aufgelöst.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Parallaxe
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