Pavillon

Pavillon (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Pavillon die Pavillons
Genitiv des Pavillons der Pavillons
Dativ dem Pavillon den Pavillons
Akkusativ den Pavillon die Pavillons

Worttrennung:

Pa·vil·lon Plural: Pa·vil·lons

Aussprache:

IPA: [ˈpavɪljɔŋ], auch: [ˈpavɪljɔ̃], österreichisch: [ˈpavijɔ̃][1]
Hörbeispiele:  Pavillon (Info),  Pavillon (Info)

Bedeutungen:

[1] Architektur: ein frei stehendes, allseitig offenes oder zu öffnendes Gebäude oder Zelt
[2] ein Bettenbau eines Krankenhauses
[3] Neben- oder freistehendes Gebäude einer Schule
[4] einzelnes Gebäude einer (Welt-)Ausstellung

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von französisch pavillon  fr in der (veralteten) Bedeutung „Militärzelt“ entlehnt, über gleichbedeutendes mittelfranzösisches paveilun aus lateinisch papilionem  la, dem Akkusativ von pāpilio  laZelt“, durch Vergleich aus dessen Grundbedeutung „Schmetterling“.[2][3]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Altan, Gartenhaus, Laubengang, Salettl

Unterbegriffe:

[1] Barockpavillon, Gartenpavillon, Glaspavillon, Jagdpavillon, Kaffeepavillon, Musikpavillon, Teepavillon

Beispiele:

[1] Dein Pavillon ist wunderbar mit vielen Blumen geschmückt.
[1] „Auf unserem Rückweg zum Pavillon erklang unter den Bäumen eine Polka.“[4]
[1] „Sie schlenderten weiter durch den Park, an einem Pavillon vorbei, in dem eine Musikkapelle spielte.“[5]
[1] „Die Polizeiwache war ein kleines, mit Stuck verkleidetes Haus am Ende des Parkplatzes, gleich neben der Promenade und in der Nähe des Pavillons.“[6]
[1] „Da ich in einiger Entfernung einen Pavillon erblickte und sicher annahm, daß Monsieur Tronchin ihn offen gelassen hatte, hängte ich mich bei meinen Schönen ein und führte sie dorthin, ohne ihnen meine Absichten zu verraten.“[7]
[2] „1932 wurden diese Baracken durch Pavillons im Spitalsgelände ersetzt.“[8]
[3] „Über 2 Jahre entstand der Pavillon der für viele Schüler neuen Platz schafft!“ (sic!)[9]
[3] „Der Lehrer hatte Unterricht im Pavillon.“[10]
[4] „1914 schmückte [Anton Hanak] den österreichischen Pavillon der Kölner Werkbundausstellung mit den Kolossalplastiken „Der Schöpfer“ und „Die Verklärung“; er arbeitete eng mit Josef Hoffmann zusammen.“[11]
[4] „Die Gastländer gestalten jeweils einen eigenen Pavillon zu ihrer Geschichte, Kultur und Literatur.“[12]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Pavillon anstreichen, Pavillon aus, Pavillon bauen, Pavillon einrichten, Pavillon planen, Pavillon schmücken, großer Pavillon, kleiner Pavillon, königlicher Pavillon, provisorischer Pavillon

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Pavillon
[2] Wikipedia-Artikel „Pavillonstil
[3] Wikipedia-Artikel „Pavillonschule
[4] Wikipedia-Artikel „Weltausstellung
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Pavillon
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Pavillon
[1] The Free Dictionary „Pavillon
[1, *] Duden online „Pavillon
[1, *] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPavillon

Quellen:

  1. Rudolf Muhr: Österreichisches Aussprachewörterbuch, österreichische Aussprachedatenbank (Adaba). Peter Lang; Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-631-55414-2, DNB 986461431, Seite 338.
  2. Vergleiche Le Trésor de la Langue Française informatisée, „pavillon“.
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Pavillon“, Seite 687.
  4. François Garde: Was mit dem weißen Wilden geschah. Roman. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66304-8, Seite 213. Französisches Original „Ce qu'il advint du sauvage blanc“ 2012. weißen Wilden im Titel kursiv.
  5. Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 102.
  6. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 41. Englisches Original 1970.
  7. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VIII. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 111.
  8. Deutscher Wikipedia-Artikel „Klinik Ottakring“ (Stabilversion)
  9. Homepage der Volksschule Felbigergasse, abgerufen am 15. Oktober 2015
  10. Konrad Pauli: Marcos Blicke ins Seeland. BoD – Books on Demand, 2013, Seite 92 (Zu lesen bei Google Books).
  11. Wien Geschichte Wiki: „Anton Hanak“ (Stabilversion)
  12. Deutscher Wikipedia-Artikel „Frankfurter Buchmesse“ (Stabilversion)


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