Peacenik

Peacenik (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Peacenik die Peaceniks
Genitiv des Peaceniks der Peaceniks
Dativ dem Peacenik den Peaceniks
Akkusativ den Peacenik die Peaceniks

Worttrennung:

Peace·nik, Plural: Peace·niks

Aussprache:

IPA: [ˈpiːsnɪk]
Hörbeispiele:  Peacenik (Info)

Bedeutungen:

[1] auch abwertend: jemand, der sich öffentlich (mit wirksamen Aktionen) für den Frieden einsetzt; Vertreter/Vertreterin der Friedensbewegung

Herkunft:

Das Wort ist gleichbedeutend englischem peacenik  en entlehnt, das seinerseits eine durch Suffigierung von -nik  en gebildete Ableitung zum Substantiv peace  en ist.[1] Das Suffix -nik (siehe Beatnik, Kibbuznik) ist, vermittelt über das Jiddische, dem Russischen entlehnt (siehe beispielsweise начальник (načalʹnik)  ruLeiter, Vorgesetzter[2] oder спутник (sputnik)  ruBegleiter; Satellit[3]).[4] Im Jiddischen kennzeichnet das Suffix die Zugehörigkeit zu einer Gruppe.[5]

Synonyme:

[1] Friedensaktivist, Friedensaktivistin

Oberbegriffe:

[1] Pazifist

Beispiele:

[1] „Kurz nach Mitternacht im Lincoln Park von Chicago: Polizisten stürmten ein verbarrikadiertes Nachtlager von Hippies, Peaceniks und radikalen Studenten mit dem Schlachtruf: ‚kill, kill, kill.‘“[6]
[1] „Jetzt aber ist Bill Clinton der Commander-in-Chief, und das Verhältnis vieler Soldaten und Veteranen zu dem ehemaligen Peacenik ist schwierig.“[7]
[1] „Der Grund dafür, warum wir die Friedensindustrie nicht größer als die Kriegsindustrie machen können, ist, daß die Peaceniks so unterschiedlich sind.“[8]
[1] „Auch zahlreiche Rechte riefen mittlerweile in der ‚Peace Now‘-Zentrale an - die, sagt Raz grinsend, ‚sind einfach entsetzt, daß im Militär so viele Peaceniks sind‘.“[9]
[1] „Peaceniks waren es, Mitglieder der Friedensbewegung.“[10]
[1] „Das Image des linken ‚Peaceniks‘ handelte sich Ayalon vor knapp vier Jahren ein, als er mit Professor Sari Nusseibeh, dem Direktor der Ostjerusalemer Al-Kuds-Uni, eine gemeinsame Prinzipienerklärung veröffentlichte.“[11]
[1] „Neuerdings tauchen hier immer mehr Peaceniks auf, die Kerzen anzünden und Taschentücher, auf die Kinder Friedenssymbole gemalt haben, zusammenknoten.“[12]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Peacenik
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPeacenik

Quellen:

  1. Online Etymology Dictionary „peacenik
  2. RUW – Das Russisch-Deutsche Universalwörterbuch (Online-Version) „начальник
  3. RUW – Das Russisch-Deutsche Universalwörterbuch (Online-Version) „спутник
  4. Dr. Gerhard Müller: Wörter des Jahrhunderts. Beat. In: Der Sprachdienst. Nummer 43, Heft 3, 1999, ISSN 0038-8459, Seite 134.
  5. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Beatnik«, Seite 265.
  6. Kai Hermann: Die Last des Verbrechens. Kleine Räuber und große Banden terrorisieren Amerika. In: DIE ZEIT. Nummer 52, 27. Dezember 1968, ISSN 0044-2070, Seite 4 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 23. November 2017).
  7. Kurt Kister: Reise in zwei Vergangenheiten. Die heikle Rolle des Wehrdienstverweigerers Clinton beim Gedenken an den D-Day. In: Süddeutsche Zeitung. 3. Juni 1994, ISSN 0174-4917, Seite 4.
  8. Thomas Kramar (Interviewer), Yoko Ono (Interviewte): „Es ist eure Wahl, uns zu attackieren oder nicht“. Yoko Ono, Künstlerin, Sängerin und Witwe nach John Lennon, über die Ausstellung in Wien, Vogelfreiheit, wahre Liebe und ihre Ideen einer Friedensindustrie. In: Die Presse. 11. Dezember 1995, ISSN 1563-5449, DNB 947702091.
  9. Inge Günther: Ranghohe Soldaten setzen den israelischen Regierungschef politisch unter Druck. In: Frankfurter Rundschau. 10. März 1998, ISSN 0940-6980, Seite 7.
  10. Reymer Klüver: Die Kennedys: Ein Name, der die Herzen von Amerikanern noch immer höher schlagen lässt. In: Süddeutsche Zeitung. 20. Februar 2007, ISSN 0174-4917, Seite 3.
  11. Susanne Knaul: Der Sanfte hinter der kantigen Fassade. In: taz.die tageszeitung. Nummer 8286, 30. Mai 2007, ISSN 0931-9085, Seite 6 (taz Print-Archiv, abgerufen am 23. November 2017).
  12. Peter Pannke: Tanzt den Sufi-Rock. Pakistan und Indien üben den musikalischen Grenzverkehr. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. 11. Juni 2010, ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 23. November 2017).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: einpacke
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