Schwarzes Meer
Schwarzes Meer (Deutsch)
Wortverbindung, Substantiv, n, Toponym, adjektivische Deklination
starke Deklination ohne Artikel | ||
Singular | Plural | |
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Nominativ | Schwarzes Meer | — |
Genitiv | Schwarzen Meers Schwarzen Meeres | — |
Dativ | Schwarzem Meer | — |
Akkusativ | Schwarzes Meer | — |
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel | ||
Singular | Plural | |
Nominativ | das Schwarze Meer | — |
Genitiv | des Schwarzen Meers des Schwarzen Meeres | — |
Dativ | dem Schwarzen Meer | — |
Akkusativ | das Schwarze Meer | — |
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …) | ||
Singular | Plural | |
Nominativ | ein Schwarzes Meer | — |
Genitiv | eines Schwarzen Meers eines Schwarzen Meeres | — |
Dativ | einem Schwarzen Meer | — |
Akkusativ | ein Schwarzes Meer | — |
Worttrennung:
- Schwar·zes Meer, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [ˈʃvaʁt͡səs ˈmeːɐ̯]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- [1] Geografie: Binnenmeer des östlichen Mittelmeeres, mit dem es über den Bosporus, Marmarameer und die Dardanellen verbunden ist
Herkunft:
- strukturell: Determinativkompositum aus dem Adjektiv schwarz und dem Substantiv Meer;
- Die erste Deutung bezieht sich konkret auf die Beobachtung einer schwarzen Färbung des Wassers, die vor allem im Sediment sichtbar ist. Dies geht auf sulfatreduzierende (sulfidogene) Bakterien zurück, die durch ihre chemische Aktivität Schwefelwasserstoff aus Sulfat bilden; zusammen mit Eisenionen bilden sich dadurch Eisensulfide. Analog lässt sich der Name des Roten Meeres vielleicht aus den dort vorkommenden Rotalgen ableiten. Dies war mutmaßlich auch der Ursprung des biblischen Namens „Blutmeer“.
- Eine zweite, historische Deutung führt den Namen hingegen auf ein in der Antike übliches System zurück, das die Himmelsrichtungen symbolisch durch Farbwörter bezeichnete, wobei „schwarz“ für den Norden stand, so wie die Bezeichnung des Südens „rot“ war. Sprecher, die dieses System verwandt haben, hätten also südlich des Schwarzen und nördlich des Roten Meeres wohnen müssen, um diesen die entsprechenden Namen zu geben. Dies trifft allerdings nicht auf die Skythen zu, denen der Ausdruck oft zugeschrieben wurde. Da die Bezeichnung *Axšaina („schwarz“) ebenso wie der entsprechende Name des Roten Meeres zuerst während der Zeit der Achaimeniden benutzt wurde, ist es vielmehr naheliegend, stattdessen die Perser als ursprüngliche Namensgeber dieser Meere anzusprechen. Im Altgriechischen wurde der persische Ausdruck *Axšaina offenbar zu Πόντος Ἄξε(ι)νος Póntos Áxe(i)nos, „ungastliches Meer“. Später erfolgte dann eine euphemistische Umwandlung von „ungastlich“ zu Πόντος Εὔξεινος Pontos Euxeinos, „gastliches Meer“. Die Bezeichnung Πόντος Mέλας Póntos Mélas („Schwarzes Meer“) war den Griechen jedoch ebenfalls bekannt. Wahrscheinlich erhielt die Bezeichnung durch Übersetzungen des griechischen Begriffes Einzug nach Europa. Auch die Türken übernahmen diese Namensgebung (kara „schwarz,“ deniz „Meer“). Im Mittelalter waren zudem auch die Bezeichnungen Chasarisches Meer, Russisches Meer und Skythisches Meer üblich. Vom griechischen Begriff leitet sich auch das Adjektiv pontisch ab, das „zum Schwarzen Meer gehörig“ bedeutet. In den Sprachen früherer und jetziger Anrainer trägt das Schwarze Meer folgende Bezeichnungen: adygeisch Хы ШІуцІ, altgriechisch Πόντος Εὔξεινος Pontos Euxeinos, bulgarisch Черно море Tscherno more, georgisch შავი ზღვა Schawi sghwa, lasisch/megrelisch Uça zuğa bzw. უჩა ზუღა Utscha sugha, rumänisch Marea Neagră, russisch Чёрное море Tschornoje morje, türkisch Karadeniz, ukrainisch Чорне море Tschorne more.[1]
Oberbegriffe:
- [1] Binnenmeer, Meer
Beispiele:
- [1] Ich würde gerne einmal am Schwarzen Meer Urlaub machen und Odessa besuchen.
- [1] „Die Nordmänner erkunden mit ihnen die Ströme des heutigen Russland und der Ukraine, befahren das Schwarze Meer und laden in Konstantinopel Schätze an Bord.“[2]
- [1] „Im März 1966 erließ das sowjetische Fischereiministerium ein zehnjähriges Verbot des gewerblichen Fangs von Delphinen im Schwarzen und im Asowschen Meer.“[3]
- [1] Unseren letzten Urlaub verbrachten wir am Schwarzen Meer.
- [1] Das Lagerfeuer am Schwarzen Meer erlosch erst am frühen Morgen.
- [1] „Ich blickte auf das stürmische Schwarze Meer und stellte mir vor, wie es vor hunderten von Jahren zu Zeiten des Zaren hier ausgesehen haben musste.“[4]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] sich am Schwarzen Meer erholen, am Schwarzen Meer wohnen/wandern/zelten, am Schwarzen Meer Urlaub machen, Tiere beobachten; angeln/baden/fischen/schwimmen im Schwarzen Meer
Wortbildungen:
- Schwarzmeerflotte, Schwarzmeergebiet, Schwarzmeerhafen, Schwarzmeerküste, Schwarzmeerregion, Schwarzmeerstadt
Übersetzungen
[1]
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Schwarzes Meer“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Schwarzes Meer“
- [1] Duden online „Schwarzes Meer“
- [*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Schwarzes+Meer“
- [1] wissen.de – Lexikon „Schwarzes Meer“
- [1] Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (5. Auflage 1911) „Schwarzes Meer“
- [1] Herders Conversations-Lexikon, Freiburg 1854–1857: „Schwarzes Meer“
- [1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Schwarzes Meer“ (Wörterbuchnetz), „Schwarzes Meer“ (Zeno.org)
Quellen:
- Wikipedia-Artikel Schwarzes Meer; Stabilversion vom 16.5.2017
- Ute Eberle: Herrscher über Wind und Wellen. In: GeoEpoche: Die Wikinger. Nummer Heft 53, 2012, Seite 36-44, Zitat Seite 40.
- Paul Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?. Wahn Täuschung Verstehen. 20. Auflage. Piper Verlag, 1992, ISBN 3-492-10174-7, Seite 171 f.
- Markus Maria Weber: Ein Coffee to go in Togo. Ein Fahrrad, 26 Länder und jede Menge Kaffee. 2. Auflage. Conbook Medien, Meerbusch 2016, ISBN 978-3-95889-138-8, Seite 117.
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