Torfboden

Torfboden (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Torfboden die Torfböden
Genitiv des Torfbodens der Torfböden
Dativ dem Torfboden den Torfböden
Akkusativ den Torfboden die Torfböden

Worttrennung:

Torf·bo·den, Plural: Torf·bö·den

Aussprache:

IPA: [ˈtɔʁfˌboːdn̩]
Hörbeispiele:  Torfboden (Info)

Bedeutungen:

[1] Schicht direkt unter der Erdoberfläche (= Boden), die aus totem abgelagertem organischen Material (= Torf) besteht

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Torf und Boden

Sinnverwandte Wörter:

[1] Moorboden

Oberbegriffe:

[1] Boden

Beispiele:

[1] „Im Sommer 2010 brannten im Umland von Moskau ganze Landstriche. Vor allem ausgetrocknete Torfböden kokelten lange vor sich hin und entließen Unmengen Kohlendioxid in die Atmosphäre.“[1]
[1] „Nebelschwaden durchziehen den Wald. Von großen Blättern tropft Wasser auf feuchten Torfboden. Borneos Regenwälder gehören zu den artenreichsten der Welt.“[2]
[1] [Regenwald im Kongo:] „Sind die Waldflächen abgebrannt und geschlagen, bleibt nackter Torfboden zurück, der sich in der Sonne langsam zersetzt. Dabei werden enorme Mengen CO2 freigesetzt – viel mehr, als beim Verbrennen der Bäume.“[3]
[1] [Regenwald in Indonesien:] „Hauptursprung der CO2-Emissionen ist hier nicht das Verbrennen fossiler Brennstoffe. Das macht nur 20 Prozent der Emissionen aus. Hauptursache ist die Zerstörung von Regenwald mit 63 Prozent aller Emissionen. Das liegt daran, dass der Regenwald ein so großer CO2-Speicher ist. Vor allem der Torfboden darunter.“[4]
[1] „Treibhausgase satt – Nach China und den USA ist Indonesien heute der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen. Schuld daran sind neben der Brandrodung die trockenfallenden Torfböden.[5]
[1] „Tipping erklärt: »In den vergangenen 100 Jahren hat es große Einträge von Schwefel durch den Sauren Regen gegeben. Torfböden enthalten deshalb Schwefel, und zwar in stabiler Form, solange der Boden nicht austrocknet.«“[6]
[1] [Provinz Alberta/Kanada:] […] „»Als Landschaftstyp dominieren dort Moore. Sie nehmen rund 62 Prozent der gesamten Fläche ein. Das Besondere an ihren Torfböden ist, dass sie große Mengen organisches Material speichern, und zwar bis in mindestens 40 Zentimeter Tiefe.«“[7]
[1] [Landwirtschaft in Schleswig-Holstein:] „Der Wasserstand auf ihren Weiden ist jetzt höher. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass aus dem jetzt nassen Torfboden sehr viel weniger CO2 entweicht.“[8]
[1] „Sobald ich den Wasserstand absenke, habe ich im Torfboden Luft drinnen. Und diese Luft, die da drin ist, führt dazu, dass dieser gebundene Kohlenstoff mineralisiert und dann als CO2 in die Luft geht.“[9]
[1] „Buchweizen war lange das einzige Getreide, das auf dem kargen Torfboden wuchs, und wurde so zum Grundnahrungsmittel der armen Leute.“[10]
[1] [Palmöl:] „Bevor auf Sarawak die gigantischen Plantagen angepflanzt werden, mussten viele wertvolle Torfböden trockengelegt werden.“[11]
[1] [Melioration:] […] „wenn Moorböden Wasser entzogen wird. Mittels Drainagen fliesst das aufgestaute Wasser ab und lässt Böden entstehen, auf denen etwa Gemüseanbau möglich ist. Weil es sich bei Torfböden um nährstoffarme Böden handelt, bedingt der Anbau den Einsatz von sehr viel Dünger.“[12]
[1] „Auf einem knapp vier Kilometer langen Naturlehrpfad können Besucher Schleswig-Holsteins größtes Hochmoor erkunden. Er führt mal über federnden Torfboden, mal durch Birkenwald, mal über einen Bohlenweg.“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: dicker / feuchter / nährstoffarmer / nasser / saurer / schwammiger / weicher Torfboden
[1] mit Verb: Torfboden entwässern / trockenlegen
[1] mit Verb: Torfboden renaturieren

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [public] Referenz- und Zeitungskorpora (frei) „Torfboden
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTorfboden
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Torfboden
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Torfboden
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Torfboden
[1] Duden online „Torfboden

Quellen:

  1. Volker Mrasek: Russische Torfböden als Feuerfänger. In: Deutschlandradio. 28. Juni 2013 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  2. Monika Seynsche: Borneo – Forscher entwickeln Modell zur Waldbrandvorhersage. In: Deutschlandradio. 15. November 2017 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  3. Wenn der Torfwald brennt. In: Deutsche Welle. 6. Februar 2012 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  4. Karin Jäger: Wissen & Umwelt – Kleine-Brockhoff: "Die Umweltschäden in Indonesien sind immens". In: Deutsche Welle. 28. Oktober 2015 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  5. Inselmosaik zwischen den Ozeanen – Trauminseln als Wirtschaftsfaktor. In: Bayerischer Rundfunk. 30. September 2010 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  6. Gefahr aus dem Sumpf. In: Deutschlandradio. 21. Februar 2001 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  7. Volker Mrasek: Kanadas Moore vor dem Ende. In: Deutschlandradio. 13. März 2012 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  8. Alexa Höber: Landwirtschaft im Moor: Vom CO2-Problem zur Lösung. In: Norddeutscher Rundfunk. 9. November 2021 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  9. Renate Eichmeier: Ökokatastrophen, Räuber und grüne Zukunft – Das altbayerische Donaumoos. In: Bayerischer Rundfunk. 28. Mai 2018 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  10. Papenburg - das Venedig des Nordens. In: Norddeutscher Rundfunk. 20. Juli 2021 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  11. Adrian Zehnder: Palmöl in unseren Lebensmitteln: Der versteckte Klimakiller. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 19. Januar 2016 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  12. Manuela Siegert: Subventionierte Landwirtschaft - Die Trockenlegung der Moore. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 30. Januar 2017 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
  13. Natur und Industriegeschichte: Wanderung durchs Himmelmoor. In: Norddeutscher Rundfunk. 29. Oktober 2020 (URL, abgerufen am 12. März 2022).
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