Voigt

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.

Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Voigt“ – für männliche Einzelpersonen, die „Voigt“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Voigt“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Voigt“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Voigt, Plural: Voigts

Aussprache:

IPA: [foːkt]

Hörbeispiele:  Voigt ^(Info),  Voigt ^(Info)

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Nachname, Familienname, häufig im ostmitteldeutschen Gebiet auftretend

Herkunft:

Amtsname zu mittelhochdeutsch voget ^→ gmh, vogt ^→ gmh, voit ^→ gmh „Rechtsbeistand, Verteidiger, Richter, Gerichtsbeamter“[1]

Namensvarianten:

Faut, Fauth, Feut, Feuth, Vagd, Vaugt, Vaut, Vauth, Vock, Vöckt, Voeth, Voetz, Vog, Vogd, Voge, Vöge, Vogedes, Vogeding, Vögeding, Voges, Voget, Voght, Vogt, Vögt, Vogtel, Vögtel, Vogten, Vögting, Vögtle, Vögtlin, Vogts, Void, Voigtel, Voigts, Voit, Voitel, Voith, Voitl, Voitlein, Voitler, Vökt, Voogd, Voogt, Voot

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Christian Friedrich Voigt (1803–1868), deutscher Orgelbauer

Johannes Voigt (1786–1863), deutscher Historiker

Woldemar Voigt (1850–1919), deutscher Physiker

Beispiele:

[1] Frau Voigt ist ein Genie im Verkauf.

[1] Herr Voigt wollte uns kein Interview geben.

[1] Die Voigts fliegen heute nach Mallorca.

[1] Der Voigt trägt nie die Pullover, die die Voigt ihm strickt.

[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Voigt kommt, geht der Herr Voigt.“

[1] Voigt kommt und geht.

[1] Voigts kamen, sahen und siegten.

[1] Wikipedia-Artikel „Voigt“

[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 524

[1] Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2000, ISBN 3-423-03234-0, Seite 133

[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 685

[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 508

[1] Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914, Seite 282

[1] Hubert Klausmann: Atlas der Familiennamen von Bayern. Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0225-2, Seite 97

[1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Zehntausend Berufsnamen im Abc erklärt. 1. Auflage. Band 1, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1936, Seite 155

[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Voigt“

[1] Verein für Computergenealogie: Metasuche „Voigt“

[1] „Voigt“ bei Geogen Onlinedienst (V. 4.0) - (Namen bitte eintragen)

[1] „Voigt“ bei forebears.io

[1] „Voigt“ bei verwandt.de (dort mit Links zu schweizerischen und polnischen Verteilungs-Karten)

[1] Namensverteilung in Österreich (Namen bitte eintragen)

[1] „Voigt“ bei whitepages.com (englisch)

Quellen: