biderb

biderb (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
biderb biderber am biderbsten
Alle weiteren Formen: Flexion:biderb

Worttrennung:

bi·derb, Komparativ: bi·der·ber, Superlativ: am bi·derbs·ten

Aussprache:

IPA: [biˈdɛʁp]
Hörbeispiele:  biderb (Info)
Reime: -ɛʁp

Bedeutungen:

[1] altertümelnd, spöttisch: bieder

Herkunft:

Erbwort von mittelhochdeutsch bider  gmh, biderbe  gmh „bieder, brauchbar, nützlich“ zu althochdeutsch bitherbe  goh „brauchbar, nützlich, dem Bedürfnis entsprechend[1]

Synonyme:

[1] biedersinnig, honett, kleinbürgerlich, rechtschaffen, spießbürgerlich, spießig

Gegenwörter:

[1] avantgardistisch, flippig, unkonventionell, zeitgemäß

Oberbegriffe:

[1] eingestellt, veranlagt

Beispiele:

[1] Letztere hatte die Beteiligung eines beträchtlichen Schweizer Kontingents an der Schlacht von Nancy zur Folge, in der Karl – ziemlich biderb erschlagen wurde.[2]
[1] Man war von einer zu biderben Skepsis, um ernstlich moralische Entrüstung an den Tag zu legen.[3]
[1] Er hob die Wimpern und suchte die Augen Idas, die mit ihrer Uhrkette spielte und ihm in ihrer säuerlich-biderben Art mit dem Kopfe zunickte.[4]
[1] Da fing mit einem Mal das Turnen an,
Und wer nicht turnte, war kein biderb Mann; …[5]
[1] Du solltest doch darauf denken, besser zu sein, wie deine arge Mutter, sonst könnte es wohl kommen, daß du einen Mann bekämest, der so biderb und fromm ist, daß er dich bezwingt, und du hernach mit Scham, mit Schimpf und Schande nachgeben mußt.«[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] attributiv: ein biderber Kamerad, Ton; ein biderbes Aussehen; eine biderbe Ansprache; biderbe Sitten

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „biderb
[1] Duden online „biderb
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „biderb“ auf wissen.de
[1] Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „biderb“.

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 302, Eintrag „biderb“.
  2. Helmut Schneider: Kunst im Krieg: Die „Burgunderbeute“ in Bern. In: Zeit Online. Nummer 23/1969, 6. Juni 1969, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 9. Oktober 2014).
  3. Thomas Mann: Buddenbrooks Verfall einer Familie. In: Project Gutenberg eBook. Zweites Kapitel (URL).
  4. Thomas Mann: Buddenbrooks Verfall einer Familie. In: Project Gutenberg eBook. Fünftes Kapitel (URL).
  5. Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840. deutschestextarchiv.de, abgerufen am 9. Oktober 2014.
  6. Vom Zornbraten. sagen.at, abgerufen am 9. Oktober 2014 (Quelle: Deutsches Märchenbuch, Herausgegeben von Ludwig Bechstein, Leipzig 1845).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: derb
Anagramme: dibber, dibbre
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