dreiwertig

dreiwertig (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
dreiwertig
Alle weiteren Formen: Flexion:dreiwertig

Worttrennung:

drei·wer·tig, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈdʁaɪ̯ˌveːɐ̯tɪç], [ˈdʁaɪ̯ˌveːɐ̯tɪk]
Hörbeispiele:  dreiwertig (Info),  dreiwertig (Info)
Reime: -aɪ̯veːɐ̯tɪç

Bedeutungen:

[1] Chemie: fähig, sich mit drei einwertigen Wasserstoffatomen zu verbinden
[2] Linguistik, bei einem Verb: drei obligatorische Aktanten fordernd
[3] Medizin, bei Impfstoffen, selten: gleichzeitig gegen drei unterschiedliche Erreger immunisierend

Herkunft:

Derivation (Ableitung) zum Numerale drei und dem Substantiv Wert mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ig

Synonyme:

[1–3] trivalent

Gegenwörter:

[1–3] monovalent, bivalent, divalent, zweiwertig
[1, 2] einwertig
[2] avalent

Oberbegriffe:

[1] bindungsfähig, reaktionsfähig, reaktiv

Beispiele:

[1] „Das dreiwertige Chrom in Chromelektrolyten lässt sich sehr gut, und zwar mit angenähert 100%iger Stromausbeute, zu Chromsäure oxidieren.“[1]
[1] „Das toxische dreiwertige Oxid (As2O) wird durch Lunge und Darm absorbiert.“[2]
[1] „Zur Entgiftung werden beim Menschen dreiwertige Arsenverbindungen zu fünfwertigen oxidiert und anschließend zu methylierten Arsensäuren umgesetzt.“[2]
[1] „Glycerin ist ein Zuckeralkohol und der einfachste dreiwertige Alkohol, ein Triol.[3]
[2] „Die Valenz der AcI-Verben ist nicht klar, sie können als zwei- oder dreiwertig gesehen werden, oder Verbalkomplex-bildend mit dem infiniten Verb.“[4]
[2] „Dreiwertige (trivalente) Verben fordern neben dem Subjekt zwei Objekte, meist im Akkusativ und Dativ: […]“[5]
[2] „Dreiwertige Gefühlsverben sind in der Literatur bisher kaum berücksichtigt worden.“[6]
[2] „Infinitivkonstruktionen als Komplemente zu dreiwertigen Verben sind unter den Stichwörtern „Kontrolle“, „Kontrollbeziehung“, „Kontrollverben“ ein vieldiskutierter Gegenstand der grammatischen Literatur.“[7]
[2] „Wichtig ist die Unterteilung in zwei- und dreiwertige Verben: Bei zweiwertigen Verben tritt neben dem Subjekt nur ein Objekt auf (z.B. jemandes gedenken), bei dreiwertigen Verben kommen dagegen neben dem Subjekt zwei Objekte vor (z.B. jemanden einer Sache bezichtigten).“[8]
[3] „Es gibt dreiwertige Impfstoffe (Diphtherie, Tetanus und Polio oder Keuchhusten), vierwertige Impfstoffe (alle vier, zur Wiederholungsimpfung im Alter von fünf Jahren) und fünfwertige Impfstoffe (alle fünf oder andere Kombinationen).“[9]
[3] „Eine im Handel erhältliche dreiwertige Vakzine ergab unter Laboratoriumsverhältnissen bei 20 Rindern eine Trächtigkeit von 100 % mit einem Rind, das einmal nachrinderte, von 24 Kontrollen wurden 69,5 % trächtig mit 8 Konzeptionen erst beim zweiten Östrus.“[10]
[3] „Es gelingt beim Pferd zweiwertige und dreiwertige Antisera zu erhalten durch Einspritzung von Anatoxinmischungen […].“[11]
[3] „In einer 5. Mitteilung seiner Studien, betreffend das neurotrope Virus der Pferdesterbe, berichtet R. A. Alexander über die antigene Reaktion von Pferden auf die simultane dreiwertige Immunisierung.“[12]
[3] „Das Gesundheitsministerium geht aber davon aus, dass die 4er Impfung ebenso effektiv ist wie der bisherige dreiwertige Impfstoff. Den verschiedenen Altersgruppen wird man die neue Impfung aber nicht ausdrücklich empfehlen. Für Nicht-Risikogruppen ist der neue Impfstoff allerdings teurer als der dreiwertige.“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] attributiv: dreiwertiger Sauerstoff; dreiwertiges Eisen, Chrom

Wortbildungen:

Dreiwertigkeit

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „dreiwertig
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „dreiwertig
[*] The Free Dictionary „dreiwertig
[1, 2] Duden online „dreiwertig

Quellen:

  1. Günter Dietrich: Hartinger Handbuch Abwasser- und Recyclingtechnik. 3. Auflage. Carl Hanser, 2017, ISBN 9783446449015, Seite 489 (zitiert nach Google Books).
  2. A.V. Hirner, H. Rehage, M. Sulkowski: Umweltgeochemie. Herkunft, Mobilität und Analyse von Schadstoffen in der Pedosphäre. Springer, 2013, ISBN 9783642937118, Seite 272 (zitiert nach Google Books).
  3. Wikipedia-Artikel „Glycerin“ (Stabilversion).
  4. Wikiversity-Artikel „Kontrastive Syntax Deutsch-Englisch: Infinitivkonstruktionen“ (Stabilversion)
  5. Wikipedia-Artikel „Valenz (Linguistik)“ (Stabilversion).
  6. Rolf Kailuweit: Linking: Syntax und Semantik französischer und italienischer Gefühlsverben. Walter de Gruyter, 2005, ISBN 9783110943351, Seite 141 (zitiert nach Google Books).
  7. Gisela Zifonun, Ludger Hoffmann, Bruno Strecker: Grammatik der deutschen Sprache. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 9783110872163, Seite 1392 (zitiert nach Google Books).
  8. Jürg Fleischer, Oliver Schallert: Historische Syntax des Deutschen. Narr Francke Attempto Verlag, 2011, ISBN 978-3-8233-7568-5, Seite 91 (Zitiert nach Google Books)
  9. Prof. Peter C. Gøtzsche: Impfen – Für und Wider. Riva Verlag, 2021, ISBN 978-3-7453-1440-3, Seite 266 (Zitiert nach Google Books)
  10. Die Veterinärmedizin. Terra-Verlag, 1968, Seite 30 (Zitiert nach Google Books)
  11. Zentralblatt für die gesamte Hygiene mit Einschluss der Bakteriologie und Immunitätslehre. J. Springer, 1926, Seite 492 (Zitiert nach Google Books)
  12. Robert Ostertag, Ernst Joest, K. Wolffhügel: Zeitschrift für infektionskrankheiten, parasitäre krankheiten und hygiene der haustiere .... R. Schoetz, 1937, Seite 267 (Zitiert nach Google Books)
  13. Lucien Montebrusco: Ein Stich, der schützt. In: Tageblatt Online. 28. Juli 2015 (URL, abgerufen am 24. Februar 2022).
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