epistemisch
epistemisch (Deutsch)
Adjektiv
Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
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epistemisch | — | — | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:epistemisch |
Worttrennung:
- epis·te·misch, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA: [epɪsˈteːmɪʃ]
- Hörbeispiele: epistemisch (Info)
- Reime: -eːmɪʃ
Bedeutungen:
- [1] Philosophie: auf die Epistemologie, die Erkenntnistheorie, bezogen
- [2] auf die Erkenntnislage des Einzelnen mit seinem persönlichen Wissen in der aktuellen Situation bezogen
- [3] Grammatik: Verwendungsart der Modalverben, die den Grad des Wissens, den der Sprecher zum Ausdruck bringen will, näher bezeichnet
Herkunft:
- griechisch epistéme Wissen, Erkenntnis, Einsicht [Quellen fehlen]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] epistemologisch, erkenntnisbezogen, erkenntnismäßig, erkenntnistheoretisch, wissensmäßig
- [3] intrasubjektiv
Gegenwörter:
Beispiele:
- [1] Eine epistemische Autorität begründet sich durch den Wissensvorsprung und hat nichts mit Macht durch eine hierarchisch hoch angesiedelte Position zu tun.
- [1] Die epistemische Rechtfertigung liefert die auf wahren Fakten gründenden Argumente dafür, dass man eine Überzeugung auch „Wissen“ nennen darf.
- [1] „Im Gegenteil kann man durch ein streng wissenschaftliches Vorgehen den Frieden erwarten, zunächst freilich erst den im Bereich des Wissens, den epistemischen Frieden.“[1]
- [2] Eine epistemische Wahrnehmung ist im subjektiven Leben die undramatische Erkenntnis: Ja, so ist die Sachlage, und dies ist völlig unabhängig davon, ob auch ein objektiver Betrachter zu diesem Ergebnis käme.
- [2] Wichtige epistemische Unterschiede muss man zwischen „annehmen“, „glauben“, „vermuten“, „wissen“ und anderen Arten der Einstellung von Personen zu Aussagen machen.
- [2] „Die Forschenden stellten fest, dass bestimmte, sogenannte epistemische Überzeugungen den Glauben an Verschwörungserzählungen erklären können.“[2]
- [2] „Epistemische Überzeugungen sind individuelle Vorstellungen einer Person über Wissen und Wissenserwerb.“[2]
- [2] „Epistemische Überzeugungen wie diese erklären möglicherweise auch, warum der Inhalt der Verschwörungserzählungen austauschbar ist: ob Corona, Krieg in der Ukraine oder Klimakrise - Stoff gibt es reichlich.“[2]
- [3] „Ob eine Einheit in deontischer oder epistemischer Lesart verstanden wird, hängt nicht zuletzt vom Kontext ab.“[3]
- [3] Nicht epistemisch gebrauchte Modalverben beschreiben einen Sachverhalt als möglich oder erwünscht. Epistemisch gebrauchte Modalverben hingegen charakterisieren die Einstellung des Sprechers.
- [3] „Er müsste doch seine Hausaufgaben jetzt eigentlich schon fertig haben“ – hier wird das Modalverb „müssen“ vom Sprecher epistemisch gebraucht.
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] epistemische Autorität, epistemische Logik (= Wissenslogik), epistemische Rechtfertigung
- [2] epistemische Wahrnehmung
- [3] epistemischer Gebrauch
Wortbildungen:
Übersetzungen
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[2] auf die Erkenntnislage des Einzelnen mit seinem persönlichen Wissen in der aktuellen Situation bezogen
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[3] Grammatik: Verwendungsart der Modalverben, die den Grad des Wissens, den der Sprecher zum Ausdruck bringen will, näher bezeichnet
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–3] Wikipedia-Artikel „epistemisch“
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „epistemisch“
- [1] Duden online „epistemisch“
- [3] Modalverben im Verbalkomplex
Quellen:
- Otfried Höffe: Thomas Hobbes, München 2010, S. 62.
- Julia Vergin: Psychologie – Was Menschen anfällig für Fake News macht. In: Deutsche Welle. 3. November 2022 (URL, abgerufen am 9. November 2022).
- Matthias Granzow-Emden: Deutsche Grammatik verstehen und unterrichten. Narr Verlag, Tübingen 2013, ISBN 979-3-8233-6656-0, Seite 140
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Epistel, epistomatisch
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