orientieren

orientieren (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichorientiere
duorientierst
er, sie, esorientiert
Präteritum ichorientierte
Konjunktiv II ichorientierte
Imperativ Singularorientiere!
orientier!
Pluralorientiert!
PerfektPartizip IIHilfsverb
orientiert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:orientieren

Worttrennung:

ori·en·tie·ren, Präteritum: ori·en·tier·te, Partizip II: ori·en·tiert

Aussprache:

IPA: [oʁiɛnˈtiːʁən]
Hörbeispiele:  orientieren (Info),  orientieren (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

[1] reflexiv: sich zurechtfinden (geographisch und übertragen)
[2] sich oder etwas ausrichten
[3] sich erkundigen (oder informieren)

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von französisch orienter  fr entlehnt, einer Ableitung zu orient  fr = Richtung, wo die Sonne aufgeht.[1] Die Bezeichnung „Orientierung“, bzw. „sich orientieren“ stammt aus der historischen Darstellung, bei der Karten oft mit Jerusalem = oben ausgerichtet wurden. Jerusalem wurde dem Orient gleichgesetzt. Eine Karte orientieren, hieß also, die Karte so zu drehen, dass der Orient oben ist.[2][3][4]

Sinnverwandte Wörter:

[1] zurechtfinden
[2] anhalten, anlegen, anschließen, ausrichten, einrichten, berufen, beziehen, folgen, stützen
[3] auskundschaften, erkundigen, schlaumachen, umsehen, unterrichten

Gegenwörter:

[1–3] desorientieren
[2] verdrehen, verschieben
[3] verwirren

Oberbegriffe:

[1] finden

Beispiele:

[1] Er konnte sich an Hand der Karte orientieren.
[2] „Optisch wird sich der neue Crossover am Allroad Concept orientieren, der in diesem Frühjahr in Peking präsentiert wurde.“[5]
[2] „Englands Vormachtstellung im Wirtschafts- und Finanzsektor führt dazu, dass sich die Währungen der übrigen Handelsnationen gegen Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend an England und damit am Goldstandard orientieren.[6]
[3] Er orientierte mich auch über Einzelheiten.

Wortbildungen:

Orientierung, orientiert, rückorientieren

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „orientieren
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „orientieren
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalorientieren
[1–3] Duden online „orientieren

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „orientieren“, Seite 670
  2. Günter Petrahn: Grundlagen der Vermessungstechnik, Cornelsen Verlag, 5. Auflage, 2003, ISBN 978-3464433355
  3. Erwin Reidinger: „Mittelalterliche Kirchenplanung in Stadt und Land aus der Sicht der Bautechnischen Archäologie; Lage, Orientierung und Achsknick.“ In: Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich, Band 21/2005, Wien 2005, S. 49-66, ISSN 1011-0062
  4. Erwin Reidinger: „Passau, Dom St. Stephan 982: Achsknick = Zeitmarke“. In: „Der Passauer Dom des Mittelalters“, Veröffentlichungen des Instituts für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen der Universität Passau, Band 60, Passau 2009, S. 7–32, ISBN 978-3-932949-91-3, ISSN 0479-6748
  5. auto motor und sport. Nummer 11/2014, Verlag Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Stuttgart 2014, Seite 20 „Neuheiten Audi - Die Q-Familie“
  6. Markus Krajewski: Restlosigkeit. Weltprojekte um 1900. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3596167795, Seite 101.
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