quillen

quillen (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichquille
duquillst
er, sie, esquillt
Präteritum ichquillte
Konjunktiv II ichquillte
Imperativ Singularquill!
Pluralquillt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gequillt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:quillen

Worttrennung:

quil·len, Präteritum: quill·te, Partizip II: ge·quillt

Aussprache:

IPA: [ˈkvɪlən]
Hörbeispiele:  quillen (Info)
Reime: -ɪlən

Bedeutungen:

[1] veraltet, dichterisch, regional, von Flüssigkeiten/Dingen, auch Geräuschen/Lauten: herausfließen/hervorbrechen/erklingen; etwas bricht aus etwas hervor, verteilt sich von einem Punkt aus
[2] veraltet, dichterisch, regional, von Körpern/Dingen: anschwellen/sich vergrößern; als saugfähiges Material sein Volumen durch die Aufnahme von einer Flüssigkeit vergrößern

Synonyme:

[1] quellen
[2] schwellen

Sinnverwandte Wörter:

[1] hervorbrechen, hervordringen, herausfließen, hervorquellen, sprudeln, hervorsprudeln
[2] quellen, anschwellen, vergrößern, vermehren, wachsen

Beispiele:

[1] Aus der Spalte im Boden quillt die Lava mit feuriger Gewalt und begräbt, verbrennt alles unter sich.
[1] „[…] Grundsätzlich aber quillen Tod und Unglück, Gewalt, Niedertracht und Katastrophe aus allen Poren unseres globalen Informationskörpers. Sie sind das Grundrauschen der Spätmoderne.“[1]
[1] „Die Träne quillt, die Erde hat mich wieder!“[2]
[1] „Und mütterlich im stillen Schattenkreise
Quillt laue Milch bereit für Kind und Lamm;
Obst ist nicht weit, der Ebnen reife Speise,
Und Honig trieft vom ausgehöhlten Stamm.“[3]
[1] „Aus luft'gen Tönen quillt ein Weißnichtwie,
Indem sie ziehn, wird alles Melodie.“[4]
[1] Vom Festplatz quillte die Musik und das Gejohle der Menschenmenge in einem Geräuschpegel, dass es schon aus der Ferne zu hören war und immer lauter wurde, je weiter man sich ihm näherte.
[1, 2] „Seht hier, o hin! wie's reichlich quillt,
Die Kiste bis zum Rande füllt.“[5]
[1, 2] „Schnell quillt der Berg von Myrmidonen,
Die Felsenspalten zu bewohnen;
Pygmäen, Imsen, Däumerlinge
Und andre tätig kleine Dinge.“[6]
[2] Die völlig ausgetrocknete Erbse, schrumpelig und hart, quillt in der Feuchtigkeit des Bodens, wird weich, rund und prall.
[2] „– Und unter deinem Herzen
Regt sich's nicht quillend schon
Und ängstet dich und sich
Mit ahnungsvoller Gegenwart?“[7]
[2] Der ausgetrocknete Tonboden quillt unter dem lang ersehnten Regen und das Leben kehrt zurück.

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Duden online „quillen
[1] (nur in den Zitatquellen von:) Uni Leipzig: Wortschatz-Portalquillen
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „quillen
[1, 2] (nur in den Zitatquellen von:) Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „quillen
[1, 2] Theodor Heinsius: Volksthümliches Wörterbuch der deutschen Sprache. mit Bezeichnung der Ausprache und Betonung für die Geschäfts-und Lesewelt. 3. Band, Verlag Hahn, 1820, Seite 1007 f., Eintrag Quell, besonders unter Anmerkung Seite 1008

Quellen:

  1. Alexander Kissler: Nachrichten » Politik » The European. Katastrophenflut aus den Medien. (http://www.n24.de/news/newsitem_6300567.html, abgerufen am 29. März 2013)
  2. Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil · Urfaust. 271.–290. Tausend. Auflage. C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1986, ISBN 3–406–31234–9, Seite 31, Zeile 784
  3. Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil · Urfaust. 271.–290. Tausend. Auflage. C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1986, ISBN 3–406–31234–9, Seite 288, Zeile 9546 ff.
  4. Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil · Urfaust. 271.–290. Tausend. Auflage. C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1986, ISBN 3–406–31234–9, Seite 198, Zeile 6441
  5. Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil · Urfaust. 271.–290. Tausend. Auflage. C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1986, ISBN 3–406–31234–9, Seite 177, Zeile 5715
  6. Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil · Urfaust. 271.–290. Tausend. Auflage. C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1986, ISBN 3–406–31234–9, Seite 239, Zeile 7873
  7. Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil · Urfaust. 271.–290. Tausend. Auflage. C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1986, ISBN 3–406–31234–9, Seite 120, Zeile 3790 ff.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: grillen, killen, Pillen, stillen, Willen
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