sosehr

sosehr (Deutsch)

Subjunktion

Anmerkung zur Schreibweise:

„Zusammen schreibt man die Konjunktion, mit der man einen Nebensatz einleitet; sosehr hat hier eine ähnliche Bedeutung wie wenn auch oder obwohl, und das finite Verb steht an letzter Stelle im Nebensatz: Sosehr ich das auch schätze … Getrennt schreibt man, wenn es sich um eine adverbiale Fügung handelt: Er lachte so sehr, dass ihm die Tränen kamen. Sie war nicht so sehr Vorgesetzte als vielmehr Kollegin.[1]

Anmerkung zur Interpunktion:

„Ein mit der Konjunktion sosehr eingeleiteter Nebensatz wird durch Komma abgetrennt: Ich schaffte es nicht, sosehr ich mich bemühte.[1]

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

so sehr

Worttrennung:

so·sehr

Aussprache:

IPA: [zoˈzeːɐ̯]
Hörbeispiele:  sosehr (Info)
Reime: -eːɐ̯

Bedeutungen:

[1] einen konzessiven Gliedsatz einleitend: wie sehr (… auch immer), wenn … auch (noch so)

Synonyme:

[1] österreichisch: wiesehr

Beispiele:

[1] „K. fühlte sich unbehaglich gegenüber diesen Geschichten, so sehr sie ihn auch betrafen.“[2]
[1] „Da aber deutlich erkennbar war, daß er mehr hören wollte, und da ich ihm, sosehr ich sein Verhalten als unnützlich mißbilligte, befreundet war, trug ich kein Bedenken, folgendes hinzuzufügen: er habe zwar die Wahrheit nicht gehabt, sei aber ein gutes Beispiel gewesen.“[3]
[1] „Sosehr Dichtung an jedem Punkt Handwerk im Sinn technischer Übung und Kenntnis einschließt, überliefertes, vom Meister selber fortgebildetes: die Phantasie ist hier eine weit ausfallendere, eine ausfahrende.“[4]
[1] „Die Natur erinnerte an die Zeit vor einem Jahr, aber sie war sich nicht gleich geblieben, sosehr sie sich auch den Anschein gab.“[5]
[1] „Aber sosehr sie auch suchte, sie fand nichts zu essen, außer einem bisschen Mehl.“[6]
[1] „Sosehr wir vor der Willkür der Herrscher geschützt werden müssen, so sehr brauchen wir auch Schutz vor »der Tendenz der Gesellschaft, durch andere Mittel als zivile Strafen ihre eigenen Ideen und Praktiken als Lebensregeln denen aufzuerlegen, die eine abweichende Meinung haben, die Entwicklung in Fesseln zu schlagen, wenn möglich die Bildung jeder Individualität, die nicht mit ihrem eigenen Kurs harmoniert, zu verhindern und alle Charaktere zu zwingen, sich nach ihrem eigenen Modell zu formen«.“[7]
[1] „Sosehr das Regime der Welt seine eigenen Bürger als uniforme, bedrohliche Masse präsentiert, sowenig sind diese Bürger in Wahrheit nur austauschbare Knoten in den Menschenbilder-Teppichen der großen Aufmärsche.“[8]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „sosehr
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „sosehr
[1] The Free Dictionary „sosehr
[1] Duden online „sosehr
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „sosehr“ auf wissen.de
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „sosehr
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalsosehr
[1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »sosehr«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »sosehr«, Seite 1639.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Richtiges und gutes Deutsch. Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Band 9, Dudenverlag, Mannheim 2012 (auf der Buchausgabe von 2012 beruhende elektronische Version), Stichwort »sosehr / so sehr«.
  2. Franz Kafka; Max Brod (Herausgeber): Das Schloss. Roman. Kurt Wolff Verlag, München 1926, Seite 154 (Zitiert nach Wikisource-Quellentext „Seite:De_Kafka_Schloß_154.jpg“).
  3. Lion Feuchtwanger: Die Geschwister Oppermann. Querido Verlag, Amsterdam 1933, Seite 432 (Zitiert nach Google Books).
  4. Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung. 2. Band, Aufbau Verlag, Berlin 1956, Seite 73.
  5. Erik Neutsch: Spur der Steine. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1964, Seite 648.
  6. Mirjam Pressler: Malka Mai. Roman. Beltz & Gelberg, Weinheim/Basel 2001, ISBN 978-3-407-80879-0, Seite 187.
  7. Carlos Fraenkel: Mit Platon in Palästina. Vom Nutzen der Philosophie in einer zerrissenen Welt. Carl Hanser Verlag, München 2016 (Originaltitel: Teaching Plato in Palestine. Philosophy in a Divided World, übersetzt von Matthias Fienbork aus dem Englischen), ISBN 978-3-446-25067-3, Seite 183.
  8. Bandi; mit einem Vorwort von Thomas Reichart und einem Nachwort von Do Hee-Yoon: Vorwort. In: Denunziation. Erzählungen aus Nordkorea. 4. Auflage. Piper Verlag, München 2017 (Originaltitel: 고발, übersetzt von Ki-Hyang Lee aus dem Koreanischen), ISBN 978-3-492-05822-3, Seite 11–12.
  9. Mundartnahe Umschrift nach El-Said Badawi, Martin Hinds: A Dictionary of Egyptian Arabic. Arabic-English. Librairie du Liban, Beirut 1986, Stichwort »قدّ«, Seite 687.
  10. Mundartnahe Umschrift nach Leonhard Bauer, unter Mitwirkung von Anton Spitaler (Herausgeber): Deutsch-arabisches Wörterbuch der Umgangssprache in Palästina und im Libanon. Wörterbuch der arabischen Umgangssprache. Deutsch - Arabisch. 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1957, DNB 450262200, Stichwort »so«, Seite 278 sowie Anmerkungen zur Realisierung des Qāf Seite ⅩⅣ.
  11. Mundartnahe Umschrift nach Mark W. Cowell: A Reference Grammar of Syrian Arabic [based on the dialect of Damascus]. Georgetown University Press, Washington, D.C. 1964 (Arabic Series ; Number 7), ISBN 0-87840-009-5, Seite 338.
  12. Mundartnahe Umschrift nach D.R. Woodhead, Wayne Beene (Hrsg.); under the technical direction of Karl Stowasser, with the assistance of Majid Damah, Faisal Al-Khalaf, Husain Mustafa, Darrel Smith, Ronald G. Wolfe: A Dictionary of Iraqi Arabic. Arabic–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 1967, ISBN 0-87840-281-0, Stichwort »g-d-d, gadd«, Seite 385.
  13. Mundartnahe Umschrift nach Beverly E. Clarity, Karl Stowasser, Ronald G. Wolfe, D.R. Woodhead, Wayne Beene (Herausgeber): A Dictionary of Iraqi Arabic. English–Arabic Arabic–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 2003, ISBN 0-87840-136-9, Stichwort »g-d-d, gadd«, Seite 385 (arabisch-englischer Teil).
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