-leben
-leben (Deutsch)
Ortsnamengrundwort
Worttrennung:
- -le·ben
Aussprache:
- IPA: [leːbən], [-leːbm̩]
- Hörbeispiele: -leben (Info)
Bedeutungen:
- [1] Ortsnamengrundwort meist in Verbindung mit Personennamen für die Gründung, die Siedlung, die Hinterlassenschaft oder das Erbe der Namen gebenden Person
Herkunft:
- von germanisch ‚*laiƀō‘ f, althochdeutsch ‚leiba‘, altsächsisch ‚lêƀa‘, mittelniederdeutsch ‚lēve‘ in der Bedeutung „Hinterlassenschaft, Erbe“ (dazu auch gotisch ‚𐌻𐌰𐌹𐌱𐌰 (laiba)‘, langobardisch ‚laib‘, altnordisch ‚leif‘, altniederfränkisch ‚leiva‘, altfriesisch ‚lâva‘, altenglisch ‚láf‘). Die Bedeutungen „Familiengut, Bleibe“ etc. sind erst sekundär aus der Verwendung in Ortsnamen erschlossen.
-leben tritt insbesondere im 7. bis 9. Jahrhundert als Ortsnamenzweitglied im heutigen Thüringen und Sachsen-Anhalt auf. Formen mit auslautendem -n kommen erst seit dem 12. Jahrhundert vor; es soll sich dabei um eine Angleichung an die häufigen Ortsnamen auf -hausen und -hofen handeln, da aber seit ungefähr derselben Zeit die thüringischen Varianten mit -ei- zugunsten des -e- aufgegeben werden, ist auch eine Anlehnung an das (etymologisch nicht näher verwandte) leben, Leben denkbar.
Die gleiche etymologische Wurzel wie ‚*laiƀō‘ haben das germanische Verb ‚*laiƀjan‘ „hinterlassen, zurücklassen“ in gotisch ‚𐌻𐌰𐌹𐌱𐌾𐌰𐌽 (laibjan)‘, altnordisch ‚leifa‘, althochdeutsch ‚leiben‘, altsächsisch ‚lêƀon‘, ‚lêƀian‘, altenglisch ‚lǽfan‘ (> mittelenglisch ‚leven‘, > englisch ‚leave [behind]‘), altfriesisch ‚lâvia‘, ‚lâvigia‘, ‚lêva‘ (> nordfriesisch ‚lewe‘), und germanisch ‚*laiƀaʀ‘ m „Nachkomme“ in Vornamen auf -lef/-lev, -laf/-lav, -leif (Detlef, Olaf, Thorleif etc.).
Vergleiche auch die häufigen Ortsnamen auf -lev in Dänemark (Haderslev, Bjerlev, Ørslev etc.) sowie die Ortsnamen auf -löv in Schweden.[Quellen fehlen]
Beispiele:
- [1] Eine Urkunde erwähnt den Ort namens Valareslebo - das heutige Fallersleben, wobei -lebo -leben entspricht.
Wortbildungen:
- Alsleben, Aschersleben, Barleben, Belleben, Eisleben, Ermsleben, Fallersleben, Freckleben, Günthersleben, Oschersleben, Pustleben, Sandersleben, Wasserleben, Wilsleben, Witzleben
Übersetzungen
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Dialektausdrücke: | ||
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Ortsname#Grundwörter“
- [1] Ernst Eichler, Hans Walther: Städtenamenbuch der DDR. 1. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1986, ISBN 3-323-00007-2, DNB 860996824
- [1] Birgit Schönwälder: Die „-leben“-Namen, Heidelberg 1993, ISBN 3-8253-0043-9
- [1] dänisch -lev
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