Affektkontrolle

Affektkontrolle (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Affektkontrolle
Genitiv der Affektkontrolle
Dativ der Affektkontrolle
Akkusativ die Affektkontrolle

Worttrennung:

Af·fekt·kon·t·rol·le, kein Plural

Aussprache:

IPA: [aˈfɛktkɔnˌtʁɔlə]
Hörbeispiele:  Affektkontrolle (Info)

Bedeutungen:

[1] Psychologie: das Beherrschen der eigenen Gemütsbewegungen; die Fähigkeit, auf die aktuelle Befriedigung seiner Triebe und Wünsche zu verzichten (= sie zurückzustellen) zugunsten eines späteren größeren Nutzens

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Affekt und Kontrolle

Sinnverwandte Wörter:

[1] Impulskontrolle, soziale Kompetenz

Oberbegriffe:

[1] emotionale Intelligenz

Beispiele:

[1] Die antike Philosophie der Stoa sah in der Beherrschung der Leidenschaften (Affektkontrolle) ein wichtiges Lebensziel.[1]
[1] Affektkontrolle, die Fähigkeit, sich eine unmittelbare Belohnung zu versagen, um in der Zukunft eine größere Belohnung zu erhalten, gehört zur Grundausstattung eines gelingenden Lebens. Affektkontrolle sorgt dafür, dass Dicke dünn werden, dass Ehen über Jahrzehnte intakt bleiben, dass Ausbildungen, Studienabschlüsse, Karrieren gelingen. Affektkontrolle ist elementarer Bestandteil einer intakten Persönlichkeit, sie muss erlernt werden wie das Laufen, das Sprechen, und es ist die vornehmste Aufgabe der Eltern, solche Dinge zu vermitteln, die nach guter alter Zeit klingen: Selbstkontrolle, Disziplin, Konsequenz.[2]
[1] Von [irakischen] Regierenden wie Regierten muss individuelle Affektkontrolle erlernt werden, also die Verinnerlichung äußeren, zum Beispiel polizeilichen Zwangs. Sie erwächst nur aus langen Entwicklungen.[3]
[1] Wenn Menschen mehr als viermal im Jahr Jähzornanfälle erleben, sprechen Psychiater von einer "psychischen Störung im Bereich der altersentsprechenden Affektkontrolle". In Therapien können sie lernen, über verschiedene methodische Ansätze ihr Verhalten zu ändern.[4]
[1] So unbedeutend es zunächst klingen mag haben Untersuchungen doch gezeigt, dass man deutliche Unterschiede hinsichtlich der Fähigkeit zur Affektkontrolle bereits bei Kindern sieht.[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Affektkontrolle
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAffektkontrolle
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Affektkontrolle
[1] dict.cc Englisch-Deutsch, Stichwort: „Affektkontrolle

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Leidenschaft“ (Stabilversion)
  2. Uwe Buse, Fiona Ehlers, Özlem Gezer, Christine Luz, Dialika Neufeld, Martin Schlak: Der Feind in meiner Hand. Erziehung - Das Smartphone soll unser Leben einfach und effizient machen. Viele jedoch, vor allem Kinder, macht es zu Abhängigen. Die Frage, was ein gesunder Umgang ist, wird zur erzieherischen Megaaufgabe. Einblicke in die täglichen Schlachten deutscher Familien. In: DER SPIEGEL. Nummer 32/2016, 6. August 2016, ISSN 0038-7452, Seite 60.
  3. Klaus Jürgen Gantzel: Politik - Demokratie im Irak ist fernes Ziel. Trotz Terrors haben die Iraker gewählt: Hat die Demokratie nun eine Chance? Der Friedensforscher Klaus Jürgen Gantzel beschreibt die notwendigen Bedingungen für Demokratie. Sie sind noch längst nicht erreicht. In: Deutsche Welle. 31. Januar 2005 (URL).
  4. Ina Brzoska: Gesundheit - Jähzorn - Wenn die Wut nicht mehr beherrschbar ist. Jähzorn ist ein zerstörerisches Ur-Gefühl. Es kann hervorbrechen, wenn sich Menschen bedroht fühlen. Doch oft gehen zuerst diejenigen zum Therapeuten, die unter den jähzornigen Menschen leiden. In: Welt Online. 13. März 2012, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 15. August 2016).
  5. Carsten Börger: Affektkontrolle – wer (sich) bremst, gewinnt. Psychologie Online-Magazin, Christian Schlender, 13. September 2011, abgerufen am 15. August 2016.
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