Ausflucht

Ausflucht (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Ausflucht

die Ausflüchte

Genitiv der Ausflucht

der Ausflüchte

Dativ der Ausflucht

den Ausflüchten

Akkusativ die Ausflucht

die Ausflüchte

Worttrennung:

Aus·flucht, Plural: Aus·flüch·te

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯sˌflʊxt]
Hörbeispiele:  Ausflucht (Info)

Bedeutungen:

[1] Imkerei: Himmelsrichtung, nach der die Ein- und Ausfluglöcher der Bienenstöcke ausgerichtet sind
[2] Imkerei: das Ein- und Ausflugloch bei einem Bienenstock
[3] Imkerei: die Gegend, in die die Bienen fliegen
[4] meist Plural: eine faule Ausrede, durchsichtige, nicht ganz ernst zu nehmende Entschuldigung
[5] veraltet: das Fliehen von einem Ort
[6] veraltet: der Weg, den man zur Flucht von einem Ort benutzt
[7] veraltet: die erste Reise eines jungen Menschen in die Fremde

Herkunft:

spätmittelhochdeutsch, althochdeutsch „ūzfluht“ „Flucht, Ausweg zur Flucht“, Substantiv zu dem inzwischen ausgestorbenen spätmittelhochdeutschen Verb „ūzvliehen“ „entfliehen, sich in Sicherheit bringen“; das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt, in heutiger Bedeutung seit dem 15. Jahrhundert[1][2]

Synonyme:

[1] Himmelsrichtung
[2] Flugloch
[3] Gegend
[4] Ausrede, Lüge, Notlüge, Schwindel, Schwindelei, Geschwindel, Flunkerei, Scheinargument; Schutzbehauptung, Entschuldigung,

Gegenwörter:

[4] Wahrheit, Offenheit, Transparenz

Oberbegriffe:

[1] Bienenstock; Bienenzucht, Bienenwirtschaft, Imkerei; Landwirtschaft

Beispiele:

[1] Die Ausflucht ist gegen Süden.
[2] Die Ausflucht an diesem Bienenstock ist etwas zu eng geraten.
[3] Dort drüben ist die Ausflucht der Bienen.
[4] Genug der Ausflüchte!
[4] Du suchst doch nur wieder nach Ausflüchten, nur um deine eigene Nachlässigkeit zu verbergen!
[4] „Kein Fürst, aber auch kein anderer Mensch, der sich mitverantwortlich gemacht hat, darf sich hinter der Ausflucht verstecken, er habe es nicht gewußt.“[3]
[4] „Ich fürchte, das war keine diplomatische Antwort, aber der frische Morgen und der Reiz des Abenteuers hatten mich zu sehr aufgekrazt, als dass ich nach einer besseren Ausflucht suchen mochte.“[4]
[5] Keiner Menschenseele war die Ausflucht von dem sinkenden Schiff geglückt.
[5] „Es wäre eine Ausflucht aus dem Elend.“[5]
[6] Seine Ausflucht muss ihn durch den Wald geführt haben.
[7] „Ausgemacht hingegen ist es, dass er seine erste Ausflucht nach Rom nahm, wo er 1694 durch zwey neue, für dasige Theater gesetzte Opern den Grund zu seinem nachmaligen grossen Ruhme legte.“[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Johann Adolph Overbeck (Hrsg.): GLOSSARIVM MELITTVRGIGVM oder Bienen-Wörterbuch, Bremen 1765, Seite 6
[4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ausflucht
[4] canoo.net „Ausflucht
[4] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonAusflucht
[4] The Free Dictionary „Ausflucht

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4, Stichwort: „2Flucht“.
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „1Flucht“.
  3. Kurt Baschwitz: Hexen und Hexenprozesse. Die Geschichte eines Massenwahns. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1966, Seite 232.
  4. Christopher Morley: Eine Buchhandlung auf Reisen. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2016, ISBN 978-3-455-65139-3, Seite 76. Englisches Original 1917.
  5. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 162.
  6. Allgemeine Musikalische Zeitung, achter Jahrgang, Spalte 385

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Auslucht, Ausflug
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.