Code

Code (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Code die Codes
Genitiv des Codes der Codes
Dativ dem Code den Codes
Akkusativ den Code die Codes

Alternative Schreibweisen:

Kode

Worttrennung:

Code, Plural: Codes

Aussprache:

IPA: [koːt], [kɔʊ̯t]
Hörbeispiele:  Code (Info),  Code (Info),  Code (Info)
Reime: -oːt

Bedeutungen:

[1] Informatik, Nachrichtentechnik: ein System von Übereinkünften, das die eindeutige Zuordnung von Zeichen und Zeichenfolgen zweier verschiedener Zeichensysteme festlegt oder auch ein solches Zeichensystem selbst
[2] Informatik: kurz für Quellcode, also der vom Menschen lesbare Code von Computerprogrammen
[3] Biologie: der genetische Code
[4] Soziolinguistik: die Sprechweise einer bestimmten Sozialschicht nach dem Soziolinguisten Basil Bernstein
[5] Recht: ein umfassendes Gesetzesbuch
[6] Kryptologie: System zur Verschlüsselung von Texten oder zur Entschlüsselung verschlüsselter Texte
[7] Linguistik: System sprachlicher Zeichen und ihrer Verbindungen
[8] Semiotik: System von Zeichen und ihrer Verbindungen

Herkunft:

von englisch code  en, französisch code  fr, lateinischen Substantiv codex  laKodex‘ (dt.: die Schreibtafel aus Holz, das Gesetzbuch)[1][2]

Synonyme:

[3] Gencode
[4] Soziolekt

Unterbegriffe:

[1] ABC-Code, ASCII-Code, Atom-Code, Aztec-Code, Balkencode, Barcode, Bestätigungscode, Binärcode, Bytecode, EBCDI-Code, Gutscheincode, Matrixcode, NATO-Code, Pairing-Code, PIN-Code, Schadcode, Strichcode, Teilnahme-Code
[2] Beispielcode, Datenzugriffscode, Drittanbietercode, Infrastrukturcode, Maschinencode, Programmcode, Pseudocode, QR-Code, Quellcode, Testcode, toter Code
[2] Rückgabecode, Statuscode, XML-Code
[3] Kommacode, Rastercode
[4] elaborierter Code, restringierter Code
[6] Geheimcode
[8] Dresscode

Beispiele:

[1] Ein Code ist eine Anleitung, Zeichen eines Zeichensystems in die eines anderen zu übertragen.
[1] Eine Botschaft kann man nur dann entschlüsseln, wenn man den Code kennt, in dem sie verfasst ist.
[2] Der Code von Open-Source-Projekten kann legal heruntergeladen und verändert werden.
[3] „Aber Gamow hatte erkannt, daß es überhaupt ein Problem gab, das nach einer Lösung rief: Das Problem des Codes. Für Mathematiker, Informationstheoretiker und Codeknacker der Geheimdienste schien sich eine neue, aufregende Herausforderung zu eröffnen! Biochemiker jedoch, die sich mit dem Problem der Proteinbiosynthese beschäftigten, nahmen von der Fragestellung jahrelang keine Notiz. …“[3]
[4] In der Soziolinguistik werden verschiedene, sozial gebundene Codes angenommen.
[4] „Die von Bernstein unterschiedenen Sprechweisen bezeichnet er als code, zu deutsch Kode.“[4]
[5] Im United States Code werden nur Gesetze einer allgemeinen und andauernden Natur kodifiziert.
[6] „Der griechische Geschichtsschreiber Polybios (ca. 200 - 120 vor Christus) schrieb nicht nur die erste Universalgeschichte der Welt, sondern erfand auch - nebenbei - den folgenden Code.[5]
[6] „Anders ausgedrückt: Mit einem so einfachen Code wäre schon ein wichtiger Anfang für die Entschlüsselung, die Decodierung, gemacht worden.“[6]
[6] „Sie öffnen das weinrote Holztor des Hotels mit einem mehrstelligen Code.“[7]
[7] „Der Code ist die Einrichtung, welche die Abfassung der Nachricht ermöglicht; mit ihm vergleicht man jeden Bestandteil einer Nachricht, um ihre Bedeutung zu ermitteln.“[8]
[7] „Der Code als »langue« ist also eher ein netzartiger Komplex von Subcodes und Kombinationsregeln, der weit über – im übrigen umfassende – Begriffe wie »Grammatik« hinausgeht.“[9]
[7] „Das spricht jedem Kommunikationsmodell Hohn, das nur funktionieren kann, wenn der Code des Sprechers und der Code des Hörers sich gut überlappen.“[10]
[8] „Es ist eine der Hypothesen der Semiotik, daß unter jedem Kommunikationsprozeß diese Regeln – oder Codes – existieren und daß diese auf irgendeiner kulturellen Übereinkunft beruhen.“[11]
[8] „Er erklärt mir den komplizierten Code der Farben und Fransen, die den Dienstgrad anzeigen.“[12]

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] (nicht) überlappender / (nicht) degenerierter Code
[3] Universalität des Codes

Wortbildungen:

Substantive:
[1] Codeelement, Codeknacker, Codon, Codewort, Codezeichen
[2] Codeumfang, Codeüberdeckung
[4] Code-Switching; Codetheorie, Codewechsel
Verb: [2] kodieren

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2, 4–8] Wikipedia-Artikel „Code
[6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kode
[6] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalCode
[6] The Free Dictionary „Code
[1, 3, 4, 7] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Kode“. ISBN 3-494-02050-7.
[1, 4, 7] Duden online „Code
[1, 7] Hadumod Bußmann (Herausgeberin): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0, Stichwort: „Code“ mit Verweis auf „Kode“.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Duden online „Code
  3. Rudolf Hausmann: ... und wollten versuchen, das Leben zu verstehen .... Betrachtungen zur Geschichte der Molekularbiologie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, ISBN 3-534-11575-9, Seite 89, Die Lust am Code.
  4. Hermann Bausinger: Deutsch für Deutsche. Dialekte, Sprachbarrieren, Sondersprachen. Aktualisierte Neuausgabe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1984, Seite 51. ISBN 3-596-26491-X. Kursiv gedruckt: code und Kode.
  5. Albrecht Beutelspacher: Geheimsprachen. Geschichte und Techniken. Beck, München 1997, Seite 15. ISBN 3-406-41871-6. Abkürzungen aufgelöst.
  6. Gottfried Spieß: Warum die Menschen sprechen lernten. Interessantes aus Geschichte und Gegenwart der Sprache. Der Kinderbuchverlag, Berlin 1989, Seite 132. ISBN 3-358-01278-6.
  7. Felix Hutt, Jörg Zipprick: Die Schöne und die Ganoven. In: Stern. Nummer Heft 10, 2017, Seite 48–53, Zitat Seite 52.
  8. André Martinet: Grundzüge der Allgemeinen Sprachwissenschaft. Kohlhammer, Stuttgart 1963, Seite 33. Französisches Original 1960.
  9. Umberto Eco: Einführung in die Semiotik. 6., unveränderte Auflage 1988 Auflage. Fink, München 1972, ISBN 3-7705-0633-2, Seite 130. Italienisches Original 1968.
  10. Burckhard Garbe: Goodbye Goethe. Sprachglossen zum Neudeutsch. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2005, ISBN 3-451-05611-9, Seite 109.
  11. Umberto Eco: Einführung in die Semiotik. 6., unveränderte Auflage 1988 Auflage. Fink, München 1972, ISBN 3-7705-0633-2, Seite 20. Italienisches Original 1968.
  12. Pascale Hugues: Deutschland à la française. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-03032-2, Seite 18. Französisches Original 2017.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kot
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