Dichtung
Dichtung (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Dichtung | die Dichtungen |
Genitiv | der Dichtung | der Dichtungen |
Dativ | der Dichtung | den Dichtungen |
Akkusativ | die Dichtung | die Dichtungen |
Worttrennung:
- Dich·tung, Plural: Dich·tun·gen
Aussprache:
- IPA: [ˈdɪçtʊŋ]
- Hörbeispiele: Dichtung (Info)
- Reime: -ɪçtʊŋ
Bedeutungen:
- [1] (Maschinen-)Element zum Abdichten, zum Beispiel gegen Ölaustritt oder Wassereintritt
- [a] ohne Plural: das Undurchlässigmachen; das Abdichten
- [b] Material, das zwischen zwei Teile abdichtend montiert wird; die Abdichtung
- [2] erfundene "Tatsachen" oder auch Unwahres
- [3] Literaturwissenschaft: literarisches Kunstwerk, "schöne" Literatur
Herkunft:
- [1] Ableitung eines Substantivs zum Verb dichten mit dem Derivatem (= Ableitungsmorphem) -ung
- [3] spätmittelhochdeutsch "tihtunge" "Diktat, Gedicht"[1]
Synonyme:
- [2] Dichtkunst, Epik, Literatur, Lyrik,Schrifttum; (bildungssprachlich) Poesie
- [3] Belletristik, Drama, Epos, Gedicht; [sprachliches] Kunstwerk, Werk; (Literaturwissenschaft) Erzählung
Gegenwörter:
- [1] Ablauf
- [2] Wahrheit
- [3] Fachliteratur
Oberbegriffe:
- [1] Maschinenelement
- [3] Literatur
Unterbegriffe:
- [1] Abdichtung, Geruchsdichtung, Kunststoffdichtung, O-Ring-Dichtung, X-Ring-Dichtung, Zylinderkopfdichtung, Papierdichtung, Labyrinthdichtung, Lippendichtung, Geruchsdichtung, Gummidichtung
- [1] Stopfbuchse, Kolbenring
- [2] Märchen
- [3] absolute Dichtung, abstrakte Dichtung, absurde Dichtung, Heimatdichtung, Heldendichtung, makkaronische Dichtung, Märchendichtung, Mariendichtung, Nachdichtung, Nonsensdichtung, Prosadichtung, Unsinnsdichtung, Vagantendichtung, Versdichtung, Volksdichtung
Beispiele:
- [1] Eine Dichtung wird eingesetzt, damit kein Öl ausläuft oder heraustropft.
- [1a] „Die Dichtung von Muffenrohren hat in der Regel mit Teerstricken und mit Bleiringen zu geschehen, deren Tiefe 35 bis 55 Millimeter zu betragen hat.“[2]
- [1ab] „Eine mineralische Dichtung ist eine künstlich aufgebaute, aus ein- oder mehrlagig verdichteten Schichten aus anorganischen (mineralischen) Böden bestehende Dichtung, allenfalls unter Beigabe von Zusatzstoffen.“[3]
- [2] Ein berühmtes Stück Literatur ist Goethes "Dichtung und Wahrheit".
- [2] Das ist bloße Dichtung!
- [3] Beim Ausdruck Dichtung denken viele Menschen vor allem an Lyrik.
- [3] „Neben der ritterlichen Dichtung beeinflußte das deutsche Schrifttum der Mystik den Wortschatz des hochmittelalterlichen Deutsch am stärksten.“[4]
- [3] „Dabei interessiert ihn in der Musik insbesondere die Rhythmik und in der Dichtung bevorzugt die Versmetrik.“[5]
- [3] „Die russische Dichtung ist im allgemeinen sehr groß und schwer erreichbar.“[6]
- [3] „Er schließt seine ersten Dichtungen ab; er lernt wichtige Künstler kennen.“[7]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [3] klassische Musik: sinfonische Dichtung (symphonische Dichtung)
Wortbildungen:
- [1] Dichtungsmasse, Dichtungsmaterial, Dichtungsmittel, Dichtungsscheibe
- [3] Dichtungsform
- [1–3] Dichtungsring
Übersetzungen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Dichtung (Technik)“
- [3] Wikipedia-Artikel „Dichtung“
- [1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Dichtung“
- [1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Dichtung“
- [1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Dichtung“
- [1] Duden online „Dichtung (Abdichtvorrichtung)“
- [3] Duden online „Dichtung (sprachliches Kunstwerk)“
Quellen:
- Duden. Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürisch 2001
- Österreichisches Gasregulativ, § 13
- Österreichische Deponieverordnung, § 2. 22.
- Wilhelm Schmidt: Deutsche Sprachkunde. 8. Auflage. IFB Verlag, Paderborn 2008, ISBN 9783931263775, Seite 155.
- Knut Radbruch: Mathematik in den Geisteswissenschaften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-33552-0, Seite 95.
- Knut Hamsun: Im Märchenland. Rütten & Loening, Berlin 1990 (übersetzt von Cläre Greverus Mjoën, Gertrud Ingeborg Klett), ISBN 3-352-00299-1, Seite 170. Norwegisches Original 1903.
- Helmut Göbel: Elias Canetti. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-50585-1, Seite 83.
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