Folter

Folter (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Folter die Foltern
Genitiv der Folter der Foltern
Dativ der Folter den Foltern
Akkusativ die Folter die Foltern

Worttrennung:

Fol·ter, Plural: Fol·tern

Aussprache:

IPA: [ˈfɔltɐ]
Hörbeispiele:  Folter (Info),  Folter (Österreich) (Info)
Reime: -ɔltɐ

Bedeutungen:

[1] selten im Plural: die Misshandlung oder das Zufügen von körperlichen und seelischen Schmerzen
[2] nur Singular: langes Warten, Qual, Pein

Herkunft:

im 15. Jahrhundert von mittellateinisch poledrus  la „ein scharfkantiges Gestell, auf das der Verdächtigte mit beschwerten Füßen gesetzt wurde“ entlehnt, das auf gleichbedeutend griechisch πῶλος (pōlos)  grc „eigentlich: Fohlen, Füllen“ zurückgeht[1]

Synonyme:

[1] Folterung, Marter, Peinigung, Misshandlung, Qual, Tortur

Oberbegriffe:

[1] Misshandlung, Körperverletzung

Unterbegriffe:

[1] Brustkralle, Daumenschraube, Kralle, Schwedentrunk, Spanischer Stiefel

Beispiele:

[1] Unter Folter gestand er alles.
[1] „Es ist jetzt schon ein Erfolg, wenn die Ehefrau eines Inhaftierten keine Spuren von Folter im Gesicht ihres Mannes entdeckt.“[2]
[1] „In der Nacht wurde die Folter in seiner Zelle verfeinert.“[3]
[1] „Man hatte ihn freilich niemals der Folter ausgesetzt, aber hatte er nicht unter den Händen der Chirurgen zahllose schmerzhafte Operationen erdulden müssen?“[4]
[1] „Zur Kriegsmethodik der Franzosen zählte die planmäßige Folter in eigens dafür hergerichteten Räumen, selbst schwer verletzte Kämpfer wurden gequält.“[5]
[2] Spann mich bitte nicht so auf die Folter.

Redewendungen:

[2] auf die Folter spannen ( Audio (Info))
[2] auf die Folter gespannt sein

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Weiße Folter

Wortbildungen:

[1] Folterandrohung, Folteranwendung, Folterbank, Folterfälle, Foltergefängnis, Foltergerät, Folterinstrument, Folterkammer, Folterknecht, Foltermethode, foltern, Folteropfer, Folterpraxis, Folterqual, Folterverbot
[2] foltern, Folterqual, Rettungsfolter

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Folter
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Folter
[1, 2] Goethe-Wörterbuch „Folter
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Folter
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFolter
[1, 2] The Free Dictionary „Folter
[1, 2] Duden online „Folter
[1, 2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Folter“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Folter
[1] wissen.de – Gesundheit A–Z „Folter
[*] Wahrig Synonymwörterbuch „Folter“ auf wissen.de
[*] Wahrig Herkunftswörterbuch „Folter“ auf wissen.de
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Folter

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Folter“, Seite 307.
  2. Sandra Schulz: Kafkas Krieger. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 21, 2011, Seite 128-132, Zitat Seite 128.
  3. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 240.
  4. Jan Graf Potocki: Die Handschrift von Saragossa oder Die Abenteuer in der Sierra Morena. Roman. Gerd Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt/Main 2003, Seite 75. Übersetzung von 1962 des teils französischen (1805-14), teils polnischen Originals (1847).
  5. Georg Bönisch: Staatsgebiet zweiter Klasse. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 112-115, Zitat Seite 115.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Falter, Filter
Anagramme: foltre, Olfert
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