Glied
Glied (Deutsch)
Substantiv, n
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | das Glied | die Glieder |
Genitiv | des Glieds des Gliedes |
der Glieder |
Dativ | dem Glied dem Gliede |
den Gliedern |
Akkusativ | das Glied | die Glieder |
Worttrennung:
- Glied, Plural: Glie·der
Aussprache:
- IPA: [ɡliːt]
- Hörbeispiele: Glied (Info)
- Reime: -iːt
Bedeutungen:
- [1] ein verbundenes Teil oder Stück - allgemein: Teil eines Ganzen
- [2] Anatomie: ein Körperteil
- [3] Zoologie: das Begattungsorgan männlicher Tiere; speziell: ein äußeres Geschlechtsorgan des Mannes
- [4] Militär: die Aufstellung, bei der die Soldaten sehr dicht nebeneinander in einer Linie stehen
Herkunft:
- mittelhochdeutsch glit oder gelit, althochdeutsch gilid „Glied, Gelenk“, seit dem 10. Jahrhundert belegt, Kollektivbildung zu mittelhochdeutsch lit und althochdeutsch lid, aus einer indoeuropäischen Wurzel im Sinn „gebogen, biegsam“[1][2]
Synonyme:
- [2] Gliedmaße, Extremität
- [3] Penis, Schwanz
Gegenwörter:
- [4] Rotte
Beispiele:
- [1] Was ist nun das fehlende Glied in der Kette?
- [2] Ihm schmerzten alle Glieder.
- [2] „Der alte Herr war unbeweibt und reich, wurde aber drei- oder viermal jährlich von sehr schmerzhaften Gichtanfällen heimgesucht, die ihm bald das eine, bald das andere Glied lähmten, so daß er schließlich den ganzen Körper nicht mehr bewegen konnte.“[3]
- [2] „Ein grünseidenes Kleid umhüllte ihre Glieder und reichte züchtig bis zu einem Paar der kleinsten Füße, die je eine weibliche Gestalt trugen.“[4]
- [2] „Mit Amputierten konnte man nicht streiten; wer ein Glied verloren hatte, hatte immer recht.“[5]
- [3] Das männliche Glied ist eine erogene Zone.
- [3] „Die Glieder der Nutztiere kommen aus Schlachthäusern.“[6]
- [3] „Nun zog ich ihn knapp bis zum Ende ihrer Scheide heraus, und wie ein Hund mit seiner feuchten Nase schnupperte ich daran mit der Eichel meines Gliedes.“[7]
- [3] „Nach der vollzogenen Beschneidung des Itzig Finkelstein rannte meine Mutter aufgeregt nach Hause, alarmierte sofort meine fünf Väter, holte mich aus der Wiege und legte mich auf den Küchentisch, in der Absicht, mich meines Gliedes zu berauben, es sozusagen abzuschneiden.“[8]
- [3] „Nach drei Tagen und drei Nächten lagen sie wieder so in der Sonne, da nahm er ihre Hand und legte sie ums harte Glied.“[9]
- [4] Zurück ins Glied!
Redewendungen:
- jemandem in die Glieder fahren
- [4] in Reih und Glied
- [4] Schütze Arsch im letzten Glied
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] das fehlende, schwächste Glied der Kette
- [4] ins Glied zurücktreten
Wortbildungen:
- gliedern, Gliederpuppe, Gliedmaße, Gliederschmerzen, Gliederweh, Hinterglied, Mitglied, Vorderglied
Übersetzungen
[1] ein verbundenes Teil oder Stück - allgemein: Teil eines Ganzen
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[2] Anatomie: ein Körperteil
[3] Zoologie: das Begattungsorgan männlicher Tiere
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–4] Wikipedia-Artikel „Glied“
- [1, 3, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Glied“
- [1, 2, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Glied“
- [1–4] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Glied“
- [1–3] The Free Dictionary „Glied“
- [1–4] Duden online „Glied“
- [1–4] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Glied“ auf wissen.de
Quellen:
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Glied“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Glied“
- Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 138.
- Charles Sealsfield: Der Legitime und die Republikaner. Eine Geschichte aus dem letzten amerikanisch-englischen Kriege. Greifenverlag, Rudolstadt 1989, ISBN 3-7352-0163-6, Seite 36. Zuerst 1833; diese Ausgabe beruht auf der von 1847.
- Erich Maria Remarque: Zeit zu leben und Zeit zu sterben. Roman. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02726-3, Seite 261. Urfassung von 1954.
- Andrea Walter: Wo Elfen noch helfen. Warum man Island einfach lieben muss. Diederichs, München 2011, Seite 116. ISBN 978-3-424-35065-4.
- Henry Miller: Sexus. Rowohlt, Reinbek 1974, ISBN 3-498-09282-0, Seite 273.
- Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 13. Zuerst 1977 erschienen.
- Gerhard Zwerenz: Berührungen. Geschichten vom Eros des 20. Jahrhunderts. Originalausgabe, Knaur, München 1983, ISBN 3-426-02505-1, Seite 43.
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