Grausamkeit
Grausamkeit (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Grausamkeit | die Grausamkeiten |
Genitiv | der Grausamkeit | der Grausamkeiten |
Dativ | der Grausamkeit | den Grausamkeiten |
Akkusativ | die Grausamkeit | die Grausamkeiten |
Worttrennung:
- Grau·sam·keit, Plural: Grau·sam·kei·ten
Aussprache:
- IPA: [ˈɡʁaʊ̯zaːmkaɪ̯t]
- Hörbeispiele: Grausamkeit (Info)
Bedeutungen:
- [1] nur Singular: ein menschlicher Charakterzug, der durch die Neigung gekennzeichnet ist, ohne Skrupel, Zurückhaltung oder Reue zu zerstören, zu verletzen oder zu töten, und dadurch bei Mitmenschen Grauen hervorruft.
- [2] eine Handlung, gekennzeichnet durch skrupelloses, gnadenloses und zerstörerisches Vorgehen, die Schrecken oder Grauen hervorruft.
Herkunft:
- Ableitung des Substantivs von dem Adjektiv grausam mit dem Derivatem ( Ableitungsmorphem) -keit
Synonyme:
- [1] Erbarmungslosigkeit, Härte, Strenge, Kälte, Gefühlskälte, Gnadenlosigkeit
- [2] Barbarei, Gräuel, Gewalt, Tortur
Gegenwörter:
- [1] Freundlichkeit, Barmherzigkeit, Milde, Nachsichtigkeit
- [2] Mildtätigkeit, Barmherzigkeit, gute Tat
Oberbegriffe:
- [1] Charakterzug
- [2] Gewalt
Beispiele:
- [1] „Anderer Not geringachten ist Grausamkeit und findet sich bei denen, welche dergleichen nicht selbst fürchten zu müssen glauben; daß sich aber jemand über die Not anderer ohne alle Ursache freuen sollte, scheint mir fast unmöglich.“[1]
- [1] „Coens menschenverachtende Grausamkeit gegenüber den indigenen Völkern wurde heftig angegriffen.“[2]
- [1] „Für diese Art von Grausamkeit war sie zu geradlinig und viel zu gutherzig.“[3]
- [1] „Grausamkeit ist Luxus für Müßiggänger, wie Rauschgifte und seidene Hemden.“[4]
- [2] Die Grausamkeit gegen Tiere nimmt immer erschreckendere Maße an.
- [2] Er hat diese Grausamkeiten angeordnet.
- [2] „Die Folgen der Grausamkeiten spürt Elisa bis heute, trotz jahrelanger Psychotherapie.“[5]
- [2] „Vor Jahren hatten sie sich in ein paar Fälle verbissen, die an Grausamkeit kaum zu überbieten waren.“[6]
- [2] „Die Amerikaner ließen Grausamkeiten wie in Prag oder im Ostsudetenland nicht zu.“[7]
- [2] „Nur wer alle Grausamkeiten kennt, kann sie überleben.“[8]
Übersetzungen
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[2]
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Grausamkeit“
- [1, 2] Duden online „Grausamkeit“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Grausamkeit“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Grausamkeit“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Grausamkeit“
- [1, 2] The Free Dictionary „Grausamkeit“
Quellen:
- Thomas Hobbes → WP: Leviathan, Stuttgart 1970, S. 55 f.
- Norbert F. Pötzl: Maus gegen Elefant. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 60-67, Zitat Seite 67.
- Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004 (übersetzt von Dirk van Gunsteren), ISBN 3-499-23650-8, Seite 129. Englisches Original 2001.
- Marguerite Yourcenar: Der Fangschuß. Süddeutsche Zeitung, München 2004 (übersetzt von Richard Moering), ISBN 3-937793-11-9, Seite 7. Französisch 1939.
- Sabine Bode: Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. 3. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-94797-7, Seite 180.
- Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 9.
- Peter Glotz: Die Vertreibung. Böhmen als Lehrstück. Ullstein, München 2003, ISBN 3-550-07574-X, Seite 233.
- Arno Surminski: Der lange Weg. Von der Memel zur Moskwa. Roman. LangenMüller, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7844-3508-4, Seite 148.
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