Kompensation

Kompensation (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Kompensation die Kompensationen
Genitiv der Kompensation der Kompensationen
Dativ der Kompensation den Kompensationen
Akkusativ die Kompensation die Kompensationen

Worttrennung:

Kom·pen·sa·ti·on, Plural: Kom·pen·sa·ti·o·nen

Aussprache:

IPA: [kɔmpɛnzaˈt͡si̯oːn]
Hörbeispiele:  Kompensation (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] Psychologie: Verhaltensweise, deren meist unbewusstes Motiv der Ausgleich eines Mangels in einem anderen Bereich ist
[2] Psychologie, Individualpsychologie: psychischer Vorgang, der darauf abzielt, Minderwertigkeitsgefühle, die durch empfundene körperliche oder psychische Mängel hervorgerufen werden, durch besondere Leistungen auf einem anderen Gebiet auszugleichen (nach Alfred Adler)
[3] Medizin: Ausgleich einer verminderten Leistung eines Organs durch gesteigerte Tätigkeit
[4] Schach: ein gewisser Vorteil für einen Spieler, den er erhält, weil er einen anderweitigen Nachteil in Kauf genommen hat
[5] Wirtschaft, Wertpapiergeschäft: Abwicklung von Käufen und Verkäufen desselben Wertpapiers durch eine Bank, außerhalb der Börse
[6] Technik: Maßnahme, um einen unerwünschten Einfluss durch einen gegenläufigen Einfluss unwirksam zu machen

Herkunft:

von lateinisch: compensatio = Ausgleichung im 17. Jahrhundert entlehnt; weitere Herkunft siehe kompensieren[1]

Synonyme:

Ausbalancierung, Ausgleich, Entschädigung, Ersatz, Gegengewicht, Gegenleistung, Gegenwert, Wiedergutmachung
gehoben: Genugtuung
bildungssprachlich: Äquivalent, Neutralisation, Neutralisierung
scherzhaft: Trostpflaster
bildungssprachlich, Fachsprache: Kompensierung
Rechtssprache: Buße
Wirtschaft: Rekompensation
besonders Wirtschaft: Rekompens

Gegenwörter:

Dekompensation, Dekompensierung

Unterbegriffe:

[6] Blindleistungskompensation, Temperaturkompensation, Wankkompensation
[?] Geruchskompensation, Geschmackskompensation, Überkompensation, Superkompensation

Beispiele:

[3] „Diesen Inselbegabungen geht in der Regel eine Schädigung der linken Gehirnhälfte voraus, die Extremleistung ist das Ergebnis einer Kompensation der rechten Gehirnhälfte.“[2]
[1-3, 5, 6]
[4] Schwarz opferte in der Eröffnung einen Bauern, erhielt dafür aber einen starken Königsangriff und hatte damit mehr als ausreichende Kompensation.

Wortbildungen:

kompensatorisch, Kompensationsbetrieb, Kompensationsgeschäft, Kompensationshandel, Kompensationsneurose, Kompensationsobjekt, Kompensationspendel, Kompensationspolitik,
[6] Messtechnik: Kompensations-Methode

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–6] Wikipedia-Artikel „Kompensation
[1–3, 6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kompensation
[3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKompensation
[1, 2] Lexikonredaktion des Verlags F. A. Brockhaus (Herausgeber): Der Brockhaus PsychologieTitelErg=Fühlen, Denken und Verhalten verstehen. 1. Auflage. F. A. Brockhaus, Mannheim/Leipzig 2001, ISBN 3-7653-0591-X, Seite 306
[3] Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 259., neu bearbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 3-11-016522-8
[*] Duden online „Kompensation
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kompensation

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 432.
  2. Janet Clark: Black Memory: Thriller. Wilhelm Heyne, München 2017, o. S.
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