Lexikalisierung
Lexikalisierung (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Lexikalisierung | die Lexikalisierungen |
Genitiv | der Lexikalisierung | der Lexikalisierungen |
Dativ | der Lexikalisierung | den Lexikalisierungen |
Akkusativ | die Lexikalisierung | die Lexikalisierungen |
Worttrennung:
- Le·xi·ka·li·sie·rung, Plural: Le·xi·ka·li·sie·run·gen
Aussprache:
- IPA: [lɛksikaliˈziːʁʊŋ]
- Hörbeispiele: Lexikalisierung (Info)
- Reime: -iːʁʊŋ
Bedeutungen:
- [1] Linguistik: Prozess und Ergebnis von Bedeutungswandel, die dazu führen, dass die Bedeutung eines Wortes nicht mehr aus der Bedeutung seiner Bestandteile (Konstituenten) erschlossen werden kann.
- [2] Linguistik: Übernahme eines Wortes in die Lexik
Herkunft:
- Ableitung des Verbs lexikalisieren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung
Synonyme:
Oberbegriffe:
Beispiele:
- [1] Ein Wort wie Salbader (Schwätzer) weist einen hohen Grad von Lexikalisierung auf: aus den Konstituenten "Sal" und "Bader" lässt sich die Bedeutung des Wortes nicht herleiten.
- [1] Viele Wörter weisen eine mit der Zeit zunehmende Lexikalisierung auf.
- [1] Der Begriff Lexikalisierung weist darauf hin, dass bei den betreffenden Wörtern nur noch eine einheitliche Gesamtbedeutung vorliegt, die sich nicht aus der Bedeutung von Wortteilen herleiten lässt.
- [1] „In einer Lexikologie sind also die Probleme besonders zu betrachten, die die lexikalisch-semantischen Aspekte der Wortbildung berühren: die Prozesse der Motivation, Demotivierung, Lexikalisierung und Idiomatisierung, die Zusammenhänge von Wortbildung und Wortbedeutung und Bedeutungswandel.“[1]
- [1] „Sprichwörter zählen zu den Phraseologismen, das heißt zu festen Wortverbindungen, die laut H. Burger (…) Polylexikalität, relative semantische und syntaktische Stabilität, Festigkeit, Lexikalisierung und Idiomatizität sind.“[2]
- [1] „Die Sprachwissenschaft kennt diese Erscheinung und benennt sie mit dem Begriff der ‚Lexikalisierung‘: Wörter erstarren gewissermaßen in bestimmten Bedeutungen und Gebrauchsweisen, die sich dann nicht mehr grammatisch, logisch oder auch analogisch aus Wortstamm und üblicher Bildung herleiten lassen.“[3]
- [2] Lexikalisierung ist ein Vorgang, durch den etliche Ausdrücke der Informationstechnologie wie „mailen“ und „simsen“ Eingang in die Lexik des Deutschen gefunden haben.
- [2] „Häufig vorkommende Wörter neigen trivialerweise eher zu Lexikalisierung in der Nehmersprache, aber unter den selten oder nur einmal vorkommenden findet man möglicherweise eher die produktiven Typen der Fremdwortbildung.“[4]
Übersetzungen
[1]
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[2] Linguistik: Übernahme eines Wortes in die Lexik
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Lexikalisierung“
- [1, 2] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Semem“. ISBN 3-520-45203-0.
- [1, 2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Semem“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
- [1, 2] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Semem“. ISBN 3-494-02050-7.
Quellen:
- Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 47. ISBN 3-484-73002-1.
- Doris Wagner: Wer den Pfennig nicht ehrt… - oder doch den Cent?. Ein Sprichwort und seine Aktualisierung. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2013, Seite 19-26, Zitat Seite 22. Abkürzung aufgelöst.
- Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-11690-9, Seite 95.
- Peter Eisenberg: Anglizismen im Deutschen. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Herausgeber): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-033462-3, Seite 57–119, Zitat Seite 76.
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