Mohair

Mohair (Deutsch)

Substantiv, m, n

Singular 1Singular 2 Plural 1Plural 2
Nominativ der Mohairdas Mohair die Mohairedie Mohairs
Genitiv des Mohairsdes Mohairs der Mohaireder Mohairs
Dativ dem Mohairdem Mohair den Mohairenden Mohairs
Akkusativ den Mohairdas Mohair die Mohairedie Mohairs

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Mohär

Nebenformen:

selten: Macheier[1][2]

Worttrennung:

Mo·hair, Plural 1: Mo·hai·re, Plural 2: Mo·hairs

Aussprache:

IPA: [moˈhɛːɐ̯]
Hörbeispiele:  Mohair (Info)
Reime: -ɛːɐ̯

Bedeutungen:

[1] langes, feines, seidiges Haar der Angoraziege
[2] die aus dem unter [1] erwähnten Haar gesponnene Wolle, Garn oder Gewebe
[3] Stoff aus der unter [2] erwähnten Wolle, Garn, Gewebe

Herkunft:

Dem Wort liegt arabisches مُخَيَّر (DMG: muḫayyar) →ar [3][4] zugrunde[5][6][7][1][2], das ein ‚Gewebe aus Haaren[6], einen ‚Stoff aus Ziegenhaar[1][2] beziehungsweise ein ‚Textil aus Ziegenhaar[7] bezeichnet, und wörtlich ‚Auserlesenes[7], Bevorzugtes[1], Bestes[7]‘ bedeutet. Dieses wurde auf zwei unterschiedlichen Wegen ins Deutsche entlehnt:
Derselben arabischen Quelle entstammen Moor, Mohrdichtes Zeug von Seide[1], ‚Seiden-, Kamelhaargewebe‘[6] sowie Moiré[7].

Sinnverwandte Wörter:

[1–3] Angora

Oberbegriffe:

[1] Haar
[2] Wolle, Garn, Gewebe
[3] Stoff

Beispiele:

[1] „1902 bastelte er eine 55 Zentimeter große Bärenpuppe aus zotteligem Mohair mit drehbarem Kopf und beweglichen Armen und Beinen.“[9]
[1] „Die Perücken sind aus echtem Haar oder Mohair gerfertigt.“[10]
[2] „‚In Deutschland gibt es keine Firma, die Mohair-Rohwolle verarbeiten kann‘, erklärt Seubert. Aus den ersten beiden Schuren der Jungziegen wird feinstes Kidmohair gesponnen, das zu acht Prozent aus Seidenfäden besteht. Ohne diesen Halt würde die Wolle reißen. Aus dem restlichen Fell-Material wird normales Mohair gewonnen. Hier sorgt ein zusätzlicher Baumwollfaden für Stabilität. ‚Solch eine reine Wolle gibt’s im Laden nicht‘, betont Seubert. Zum Schluß wird das wertvolle Mohair bunt eingefärbt oder im natürlichen Weiß belassen. Flauschig weich 100 Gramm Kidmohair kosten 24 Mark, für 100 Gramm Mohair sind 17 Mark zu bezahlen.“[11]
[2] „Wichtige Merkmale des Mohairs sind sein Glanz, der elegante Fall und sein körniger Griff.“[12]
[3] „Neben wollenen Mänteln - vor allem in Tweed und Mohair - sind auch Popeline und Gabardine mit einknöpfbarem, warmem Winterfutter modern.“[13]
[3] „Er trug ja immer dunkle langhaarige Pullover. Alpaka oder Mohair.[14]
[3] „Er trug Orlandine auf das Bett von venezianischem Mohair und hielt sich für den glücklichsten aller Menschen…“[15]

Wortbildungen:

[2] Mohairwolle

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Mohair
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mohair
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMohair
[*] The Free Dictionary „Mohair
[2, 3] Duden online „Mohair
[1, 3] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Mohair“ auf wissen.de, mit Verweis auf „Mohär
[1, 3] Wahrig Fremdwörterlexikon „Mohair“ auf wissen.de
[1, 3] wissen.de – Lexikon „Mohair
[2, 3] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Mohair
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Mohair
[2, 3] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Mohair“ (Wörterbuchnetz), „Mohair“ (Zeno.org)
[1, 2] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Mohair«, Seite 604.
[2, 3] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Mohair« mit Verweis auf das Stichwort »Mohär«.
[2, 3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Mohair«, Seite 893.
[2, 3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Stichwort »Mohair«, Seite 1160.
[2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Mohair«.
[2, 3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Mohair«.
[1, 3] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Mohair«.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Mohair«, Seite 627.
  2. Nabil Osman (Herausgeber): Kleines Lexikon deutscher Wörter arabischer Herkunft. 8. Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60155-2, DNB 1000847020, Stichwort »Macheier«, Seite 83.
  3. Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Stichwort »مخير«, Seite 371.
  4. Dr. Rohi Baalbaki: Al-Mawrid. A Modern Arabic–English Dictionary. 7. Auflage. DAR EL-ILM LILMALAYIN, Beirut 1995 (Internet Archive), Stichwort »مُخَيَّر«, Seite 1002.
  5. Karl Lokotsch: Etymologisches Wörterbuch der europäischen Wörter orientalischen Ursprungs. In: Hermann Wirt, Wilhelm Streitberg † (Herausgeber): Indogermanische Bibliothek. Erste Abteilung: Sammlung indogermanischer Lehr- und Handbücher. II. Reihe: Wörterbücher. 3. Band, Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, Heidelberg 1927, Stichpunkt »1497. Ar. muḫajjar«, Seite 120.
  6. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Mohair
  7. Raja Tazi: Arabismen im Deutschen. Lexikalische Transferenzen vom Arabischen ins Deutsche. In: Stefan Sonderegger, Oskar Reichmann (Herausgeber): Studia Linguistica Germanica. 47. Band, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 978-3-110-14739-1, DNB 953951359, Stichwort »Mohair (Mohär)«, Seite 302.
  8. Online Etymology Dictionary „mohair
  9. Seit 90 Jahren unentbehrlichstes Schmusetier. In: Salzburger Nachrichten. 29. Juli 1992.
  10. Walter Keber: Karin Schmidt zeigt ihre Puppenkinder in Rüsselsheim. In: Frankfurter Rundschau. 22. März 1997, ISSN 0940-6980, Seite 5.
  11. Die exotischen Mohairziegen sehen Schafen nicht unähnlich. Ziegen im Schafspelz. In: Nürnberger Nachrichten. 13. Mai 1998, Seite 17.
  12. Thomas Rusche: Kleines SØR-Brevier der Kleidungskultur. Der Ratgeber für den Herrn. 6. Auflage. LIT VERLAG, Berlin 2006, ISBN 3-89473-101-x, Seite 18 (Zitiert nach Google Books).
  13. Elegant in den Winter. In: Die Welt. 6. Oktober 1954, ISSN 0173-8437, Seite 8.
  14. Martin Walser: Ohne einander. Roman. 1. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-40542-X, Seite 75.
  15. Jan Graf Potocki: Die Handschrift von Saragossa oder Die Abenteuer in der Sierra Morena. Roman. Gerd Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt/Main 2003, Seite 161 (Übersetzung von 1962 des teils französischen (1805-14), teils polnischen Originals (1847)).
  16. Götz Schregle, unter Mitwirkung von Fahmi Abu l-Fadl, Mahmoud Hegazi, Tawfik Borg, Kamal Radwan: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1974, ISBN 3-447-01615-9, Stichwort »Mohär«, Seite 838.
  17. Lexico (Oxford University Press) „mohair
  18. Centre National de Ressources Textuelles et Lexicales „mohair
  19. Hebrew-English Dictionary „מוֹהֶר
  20. Götz Schregle, unter Mitwirkung von Fahmi Abu l-Fadl, Mahmoud Hegazi, Tawfik Borg, Kamal Radwan: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1974, ISBN 3-447-01615-9, Stichwort »Mohär«, Seite 838.
  21. Lexico (Oxford University Press) „mohair
  22. Centre National de Ressources Textuelles et Lexicales „mohair
  23. Hebrew-English Dictionary „מוֹהֶר
  24. Van Dale Onlinewoordenboek: „mohair
  25. Nynorskordboka og Bokmålsordboka „mohair
  26. Słownik Języka Polskiego – PWN: „moher
  27. Svenska Akademiens Ordbok „mohair
  28. Götz Schregle, unter Mitwirkung von Fahmi Abu l-Fadl, Mahmoud Hegazi, Tawfik Borg, Kamal Radwan: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1974, ISBN 3-447-01615-9, Stichwort »Mohär«, Seite 838.
  29. Lexico (Oxford University Press) „mohair
  30. Centre National de Ressources Textuelles et Lexicales „mohair
  31. Hebrew-English Dictionary „מוֹהֶר
  32. Nynorskordboka og Bokmålsordboka „mohair
  33. Słownik Języka Polskiego pod redakcją Witolda Doroszewskiego: „muchajer
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