Negerkuss

Negerkuss (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Negerkuss die Negerküsse
Genitiv des Negerkusses der Negerküsse
Dativ dem Negerkuss
dem Negerkusse
den Negerküssen
Akkusativ den Negerkuss die Negerküsse

Anmerkung:

Die Bezeichnungen Negerkuss und Mohrenkopf werden in jüngerer Zeit wegen der rassistischen Konnotation der Ausdrücke Neger und Mohr im offiziellen Sprachgebrauch größtenteils vermieden. Die Bezeichnungen werden aber zum Teil noch von den herstellenden Unternehmen verwendet.

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Negerkuß

Worttrennung:

Ne·ger·kuss, Plural: Ne·ger·küs·se

Aussprache:

IPA: [ˈneːɡɐˌkʊs]
Hörbeispiele:  Negerkuss (Info)

Bedeutungen:

[1] teilweise als abwertend verstanden: mit Eiweißschaum gefüllte Schokolade auf einer Waffel

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Neger und Kuss
Im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts wurden die ersten Schokoküsse dieser Art produziert und hießen dort tête de nègre  fr [1] (wörtlich übersetzt etwa: Kopf eines Negers). Bei der Einführung des Gebäcks in Deutschland im frühen 20. Jahrhundert wurde der Name beinahe wörtlich als Mohrenkopf übersetzt. Vermutlich aufgrund der damaligen Füllung mit Baiser (französisch baiser  fr bedeutet Kuss), etablierte sich parallel auch Negerkuss. Weil der Begriff Neger mittlerweile als diskriminierend und abwertend aufgefasst wird[2] und weil es eine große Anzahl von Schokokuss-Herstellern gibt, die versuchen, ihre Produkte voneinander abzugrenzen,[3] wird die Bezeichnung heute nicht mehr von den Herstellern verwendet.

Synonyme:

[1] Mohrenkopf, Naschkuss, Schokokuss, Schokoladenkuss, Schaumkuss, Österreich: Schwedenbombe

Oberbegriffe:

[1] Süßspeise, Süßware

Beispiele:

[1] Die Negerküsse der Firma Hansematz waren in Schachteln verpackt, auf denen zwei sich küssende dunkelhäutige Afrikaner abgebildet waren.
[1] „In Götzenhain gibt es eine Tankstelle, vier Kneipen nur mit kalter Küche, einen Arzt für Allgemeinmedizin, einen Lebensmittelmarkt im Neubaugebiet und den Damen- und Herrenfrisör Gleim, der auch Schulhefte, Tintenpatronen, Negerküsse und Brausebonbons verkauft.“[4]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Schokokuss
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNegerkuss

Quellen:

  1. Französischer Wikipedia-Artikel „Whippet (biscuit)
  2. Duden online „Negerkuss
  3. Michael Kindt: Vom Negerkuss zum Schokokuss. In: Esskultur.net. 21. Dezember 2003, abgerufen am 14. April 2015.
  4. Heidi Frommann: Die Tante verschmachtet im Genuß nach Begierde und zehn andere Erzählungen. Diogenes, Zürich 1981, ISBN 3-257-01616-6, Seite 202.
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