Philologe

Philologe (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Philologe die Philologen
Genitiv des Philologen der Philologen
Dativ dem Philologen den Philologen
Akkusativ den Philologen die Philologen

Nebenformen:

Philolog

Worttrennung:

Phi·lo·lo·ge, Plural: Phi·lo·lo·gen

Aussprache:

IPA: [filoˈloːɡə]
Hörbeispiele:  Philologe (Info)
Reime: -oːɡə

Bedeutungen:

[1] Person, die in der Philologie ausgebildet und bewandert ist, sich also mit Texten bestimmter Sprachen beschäftigt

Herkunft:

von lateinisch philologus  la „Freund der Wissenschaften, Gelehrter, Literat“ entlehnt und vom 16. - 18. Jahrhundert mit lateinischer Deklination verwendet; das lateinische Wort geht auf griechisch φιλόλογος (philologos)  grc „Freund von Reden, insbes. von gelehrter Unterhaltung“ zurück.[1]

Gegenwörter:

[1] Archäologe, Biologe, Historiker, Mathematiker, Mediziner, Paläologe, Psychologe, Soziologe, Wirtschaftswissenschaftler und viele andere mehr

Weibliche Wortformen:

[1] Philologin

Oberbegriffe:

[1] Geisteswissenschaftler

Unterbegriffe:

[1] Altphilologe, Neuphilologe
[1] Anglist, Arabist, Germanist, Gräzist, Japanologe, Keltologe, Latinist, Romanist, Semitist, Sinologe, Slawist, Tibetologe und viele andere mehr

Beispiele:

[1] Philologen befassen sich mit den Texten einer oder mehrerer Sprachen, entweder als Sprachwissenschaftler (Linguist) oder als Literaturwissenschaftler.
[1] Ein Philologe versucht, als Lehrer bestehender Spracharmut entgegenzuwirken.
[1] „Aber was da zum Vorschein kam, wuchs den Philologen über den Kopf, wie das so oft im Eifer der Wissenschaften vorkommt.“[2]
[1] „Eberhard Lämmert, einer der renommiertesten deutschen Philologen, ist ein mittelgroßer, grauhaariger Mann Mitte Sechzig.“[3]
[1] „Friedrich Max Müller war ein in Dessau geborener und an den Universitäten in Leipzig und Berlin in Arabisch, Sanskrit und Persisch gebildeter Philologe und Religionswissenschaftler, hatte aber schon seit Jahren einen Lehrstuhl für neue Sprachen und Literaturen in Oxford inne und war mittlerweile, wir schreiben das Jahr 1861, zum bekanntesten und angesehensten Sprachwissenschaftler Englands geworden.“[4]
[1] „Derartige Grundsätze für die Herausgabe eines literarischen Textes müssen nicht nur den Philologen abenteuerlich anmuten, sonders werden heute jedem Interessierten unglaublich erscheinen.“[5]

Wortbildungen:

Philologentreffen, Philologenverband, Philologenversammlung
philologisch

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Philologe
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Philologe
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Philologe
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Philologe
[1] The Free Dictionary „Philologe
[1] Duden online „Philologe
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPhilologe

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. Stichwort: Philologie. ISBN 3-423-03358-4.
  2. Walter Mehring: Die verlorene Bibliothek. Autobiographie einer Kultur. Heyne, München 1972, Seite 33 (Deutsche Erstausgabe 1952)
  3. Gundolf S. Freyermuth: Reise in die Verlorengegangenheit. Auf den Spuren deutscher Emigranten (1933-1940). Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, Seite 200. ISBN 3-423-30345-X.
  4. Tom Wolfe: Das Königreich der Sprache. Blessing, München 2017, ISBN 978-3-89667-588-0, Zitat Seite 67. Englisch The Kingdom of Language, 2016.
  5. Erich Loos: Einleitung. In: Erich Loos (Herausgeber): Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 37-60, Zitat Seite 40.
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