Vorbild

Vorbild (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Vorbild die Vorbilder
Genitiv des Vorbildes
des Vorbilds
der Vorbilder
Dativ dem Vorbild
dem Vorbilde
den Vorbildern
Akkusativ das Vorbild die Vorbilder

Worttrennung:

Vor·bild, Plural: Vor·bil·der

Aussprache:

IPA: [ˈfoːɐ̯ˌbɪlt]
Hörbeispiele:  Vorbild (Info)

Bedeutungen:

[1] lebende Person oder fiktive Figur aus einem Comic, Film, Roman etc. mit der man sich identifizieren kann, beziehungsweise eine Persönlichkeit, die durch ihr beträchtliches Ansehen den Beobachtenden zum Nachahmen einlädt

Herkunft:

mittelhochdeutsch vorbilde „Sinnbild, Vorbild“, althochdeutsch forabilidi; das Wort ist seit dem 11. Jahrhundert belegt.[1] Strukturell: Determinativkompositum, zusammengesetzt aus vor und dem Substantiv Bild

Sinnverwandte Wörter:

[1] Angebeteter, Beispiel, Götzenbild, Idol, Leitbild, Leitstern, Muster, Musterstück, Richtschnur, Schablone, Schema, Schwarm, Vorlage, Wunschbild

Oberbegriffe:

[1] Attributträger, kognitives Objekt

Unterbegriffe:

[1] Führer, Guru, Heilsbringer, Original, Prototyp

Beispiele:

[1] Wenn ich in meinem Leben nicht weiterkomme, überlege ich, was mein Vorbild machen würde.
[1] „Die Popmusikerin Adele hat an Gewicht verloren. Viele ihrer Fans meinen nun, ein Vorbild im Kampf gegen Körperideale verloren zu haben.“[2]
[1] „Je mehr er aber den Wert von Vorbildern, zumal solchen aus älteren Perioden, schätzen lernte und je mehr ihm das Lehrreiche der Vergleichung der neuen Bestrebungen mit dem heimischen Alten zum Bewußtsein kam, desto mehr sah er sich darauf geführt, mit gesundem konservativem Sinn die Erinnerung an dieses letztere hervorzuziehen.“[3]
[1] „In Erstarrung der von Thomasius und Weise gegebenen Ansätze betrieb man die deutsche Stilbildung in Anlehnung an die lateinische Rhetorik vornehmlich als Nachahmung literarischer Vorbilder und Einübung in rhetorische Schemata und Stilfiguren.“[4]
[1] „Er hatte die großen Vorbilder gefunden.“[5]
[1] „Als er zurückkehrt, ist Tafari entschlossener denn je, seinen Staat nach europäischem Vorbild zu modernisieren.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] einem Vorbild nacheifern; (sich jemandem) zum Vorbild machen; als Vorbild dienen; gutes/nachahmenswertes Vorbild

Wortbildungen:

Vorbildfunktion, vorbildlich, Vorbildlichkeit

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Vorbild
[1] Wikiquote: Zitate zum Thema „Vorbild
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Vorbild
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVorbild

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Bild“.
  2. Silvia Silko: Adele: Die dicke Frau, die singt. In: Zeit Online. 2020-03-27, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. März 2020).
  3. Wikisource-Quellentext „Kommerzienrat Julius Erhard
  4. Horst Joachim Frank: Dichtung, Sprache, Menschenbildung. Geschichte des Deutschunterrichts von den Anfängen bis 1945. Band 1. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1976, Seite 88. ISBN 3-423-04271-0.
  5. Karl Heinz Bohrer: Granatsplitter. Erzählung einer Jugend. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2014, ISBN 978-3-423-14293-9, Seite 237. Erstausgabe 2012.
  6. Gesa Gottschalk: Haile Selassie - König der Könige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 126-135, Zitat Seite 132.
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