Zwielicht
Zwielicht (Deutsch)
Substantiv, n
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | das Zwielicht | — |
Genitiv | des Zwielichts des Zwielichtes |
— |
Dativ | dem Zwielicht dem Zwielichte |
— |
Akkusativ | das Zwielicht | — |
Worttrennung:
- Zwie·licht, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [ˈt͡sviːˌlɪçt]
- Hörbeispiele: Zwielicht (Info)
Bedeutungen:
- [1] Licht, das sich in der Dämmerung einstellt
- [2] Licht, das zustande kommt, wenn gleichzeitig unterschiedliche Lichtquellen wahrgenommen werden
- [3] übertragen: unklarer Zustand, der oftmals Formen der Illegalität andeutet
Herkunft:
- im 18. Jahrhundert nach niederdeutsch „twelecht“ gebildet, zunächst mit der Bedeutung „Dämmerung“, Ende des 18. Jahrhunderts kommt die Bedeutung „Unbestimmtheit, Unklarheit“ hinzu, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Bedeutung „gemischtes Licht“ aus Tageslicht und künstlichem Licht[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Dämmerlicht, Halbdunkel
Oberbegriffe:
- [1, 2] Licht
Beispiele:
- [1] Im Zwielicht kann man nicht gut lesen.
- [1] Nachdem sich ihre Augen an das Zwielicht gewöhnt hatten, konnte sie das Scheunetor am anderen Ende des Sattelplatzes ausmachen.
- [1] „Durch ein Zwielicht, das so regungslos, so weit wie eine Nacht auf See ist, fahren sie dahin.“[2]
- [2] „Ein anderes Mädchen tänzelt im Brooklyner Zwielicht vorüber, und Riesel, dieser Rowdy, stelzt hinter ihr her und bewegt sich wie ein Affe.“[3]
- [2] „Als Roman Bertinis Augen sich an das Zwielicht gewöhnt hatten, entdeckte er hinten links an der Wand das Loch.“[4]
- [2] „Hatte man sich an das Zwielicht gewöhnt, verlor sich auch der Schimmer des Unwirklichen, der wie Patina über Menschen und Dingen schwebte.“[5]
- [2] „Die Worte wehten im Zwielicht hin und her, sie waren ohne Bedeutung und das, was von Bedeutung war, war ohne Worte, und man konnte nicht darüber sprechen.“[6]
- [3] Manche Banken sind durch ihr Geschäftsgebaren ins Zwielicht geraten.
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Augen, die sich an das Zwielicht gewöhnen, jemanden im Zwielicht überfallen
- [2] in Zwielicht getaucht
- [3] ins Zwielicht geraten
Wortbildungen:
Übersetzungen
[1] Licht, das sich in der Dämmerung einstellt
|
[2]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Zwielicht“
- [1, *, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zwielicht“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Zwielicht“
- [1–3] The Free Dictionary „Zwielicht“
- [1–3] Duden online „Zwielicht“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Zwielicht“.
- James Salter: Ein Spiel und ein Zeitvertreib. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22440-2, Seite 148. Englisches Original 1967.
- Norman Mailer: Die Nackten und die Toten. Deutscher Bücherbund, Stuttgart/Hamburg ohne Jahr, Seite 477.
- Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 504.
- Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 46. Entstanden in der Zeit 1942 - 1946.
- Erich Maria Remarque: Zeit zu leben und Zeit zu sterben. Roman. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02726-3, Seite 220. Urfassung von 1954.
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